Natalie Bauer verh. Hinterberger

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Arbeitssammlung zu Natalie Hinterberger geb. Bauer

Natalie Hinterberger geb. Bauer. Quelle: Bruno Hinterberger


Biographische Notizen

  • Natalia Josepha Bauer verh. Hinterberger, geb. 14.12.1837 Ungarisch-Altenburg / Mosonmagyarovar - 22.3.1921 Wien
Natalia Josepha Bauer, geb. am 14.12.1837 in Mosonmagyarovar, Eintrag in der Taufmatrik von Mosonmagyarovar / HU.
Taufmatrik Mosonmagyarovar, Foto u. Recherche: Nemeth Attila.

Taufpaten waren Großvater Anton v. Wittmann-Dengláz und Tante Elisabeth v. Wittmann geb. Kluger v. Teschenberg (die Gattin von Anton Wittmann' Sohn Johann).


Zuvor wurde sie, wie in einigen schwärmerisch romantischen Liebesbriefen des Mediziners, Botanikers, Paläontologen etc. Dr. Georg Andreas Kornhuber dokumentiert, vielfach umworben worden.
Jener war zu dieser Zeit mit Dr.Alexander Bauer, Natalie's Bruder - auch auf einer weiten Europareise unterwegs (Wien, Paris, Stockholm, Deutschland, etc.).
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  • Natalie war gemäß Überlieferungen Zeit ihres Lebens darauf bedacht, eine gewisse "Bürgerlichkeit" im Alltag aufrecht zu erhalten.
Durch ihre Heirat mit Dr.Friedrich Hinterberger bedingt, verbrachte sie die Sommerzeit über meistens in Windern (OÖ).
Wien war die verbleibende Zeit ihr Hauptwohnort.
Die "Bürgerlichkeit" im Alltag äußerte sich z.B. durch die Verwendung etwas feineren Tischgedecks - samt ihren Initialen im Silberbesteck -, als auch z.B. durch die Pflege der "böhmischen Küche". Der alltägliche Speiseplan war angeblich sehr stark von der "typischen Wiener Küche" geprägt, wenn man dies so bezeichnen kann.
Egal ob im städtischen Wien oder im ländlichen Windern, so wurde ihrerseits stets auf gepflegte Kleidung wert gelegt und Selbiges auch von ihr in ihrer Familie eingefordert.
Diese äußerlich wahrnehmbare, bürgerliche Situierung ist besonders auf Fotos aus dem ländlichen Windern ersichtlich, da hier der Kontrast zu städtischen Gewohnheiten noch stärker zum Ausdruck kommen konnte.
Einer ihrer Söhne - Dr.Alexander Hinterberger - hatte beispielsweise auch für Gartenarbeit einen hellen Leinenanzug getragen, wenn auch über den Grund dieser Gewohnheit nur spekuliert werden kann. Alexander war Arzt mit besonderer Vorliebe für das Fach der "Hygiene" und in Folge dessen könnte diese Gewohnheit vielleicht Ausdruck seiner Bedachtheit auf Reinheit und Sauberkeit gewesen sein.


  • Die "Wiener Küche" in Windern
Theresia Pabst verh. Hinterberger, die spätere Gattin von Natalie's Sohn Hugo Hinterberger, war zunächst Natalie's Haushaltshilfe in Windern.
Natalie's Anspruch auf die "Wiener Küche" wurde durch ihr Betreiben auf Theresia Hinterberger übertragen bzw. weiter tradiert und eine Menge an Rezepten und Feinheiten in der Herstellung so mancher Köstlichkeiten, wurden durch Theresia Hinterberger für alle weitere Zeit in den kulinarischen Alltag integriert.
Allerdings könnte dies mit größerer Wahrscheinlichkeit auch auf Alexander Hinterberger's Haushälterin Steffi Peichl zurückzuführen sein, die ursprünglich aus Mähren (Mährisch Trübau) stammte.
  • Strenge und Disziplin
Die erwähnte, "bürgerliche" Positionierung und Präsentation, insbesondere auch im Bewusstsein auf ihre familiäre Herkunft, brachte auch eine gewisse Strenge und Disziplin mit sich, die Natalie von sich selbst und angeblich auch von ihrer Umwelt abverlangt hatte.
Man sollte in diesem Zusammenhang aber auch erwähnen, dass sie aufgrund des frühen Ablebens ihres Gatten, bereits in jüngeren Jahren durch dieses Unglück belastet war.
Vielleicht war dies der Grund für ihre, nach außen hin sehr "strenge" oder ernste Haltung gegenüber ihrer Umwelt.
Wenn man im Gegensatz dazu beispielsweise die Glückwünsche ihrer Verwandten "Gigerl aus Windern" (Fam. Frank, vgl. Gedicht unten) in Augenschein nimmt, darf auf jeden Fall davon ausgegangen werden, dass Natalie ihren Humor dennoch nicht verloren hatte.


Die Gedichte, die Natalie jedes Jahr zu Silvester verfasst hatte, wurden gegen Ende ihres Lebens etwas düster und weniger hoffnungsvoll, was auch bzw. vor allem mit der wirtschaftlichen Situiation im Lande, in den 1920er-Jahren in Verbindung zu bringen wäre. (Beispiel Textauszüge einfügen ..)


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Weitere Angaben folgen ...



Familie

Natalie Bauer, eine Schwester von Dr. Alexander Bauer, war mit Dr.Friedrich Hinterberger verheiratet.


Trauzeugen waren Joseph Hinterberger "kath.Doctorand der Medizin, Alservorstadt Nr.345", Anton Kahl "Dr.d.Medizin, Chirurg, Mitglied der k.k.Landesmedicinal-Commission, kath., Stadt Nr.1070";

Es unterzeichneten Joseph Hinterberger (? möglicherweise Friedrich's jüngerer Bruder) und Alexander (Joseph) Bauer, der Vater der Braut.

Natalie Bauer war offenbar "seit ihrer Kindheit" in der Kärntnerstraße Nr.1049 (jetzt 20) wohnhaft, wenn auch in Ungarisch-Altenburg (Mosonmagyarovar) geboren.

Dr.Friedrich Hinterberger hatte zu dieser Zeit - "seit 24.4.1855" - die Wohnadresse "Pfarre Schottenfeld, Mariahilfer Hauptstraße Nr.211".


Kinder

Zu ihrer familiären Situation sollte noch erwähnt werden, dass sie drei Kinder geboren hatte.

  • Josephine, am 19.1.1867 im Alter von sieben Jahren, angeblich an den Folgen von Scharlach verstorben. In der Sterbematrik ist "Rachen-Bräune" als Todesursache vermerkt, was eher auf Diphterie hinweist (vgl. Abbildung unten, Auszug aus der Sterbematrik).
Eintrag in der Sterbematrik, Schottenfeld, Wien, Josefine Hinterberger, 19.1.1867.
Quelle: Trauungsmatrik der Pfarre Schottenfeld, IIV. Bez. Wien, S.7
Dr.Friedrich Hinterberger und Natalie Bauer heiraten am 25.9.1858 in der Pfarre St.Stephan in Wien. Quelle: Trauungsmatrik der Pfarre St.Stephan
Geburt der Tochter Josefa am 25.9.1859, in der Kärntnerstraße Nr.1049 (jetzt 20).
Taufpatinnen waren unter anderem Josepha Bauer geb. von Wittmann-Dengláz und Fanny Stierle-Holzmeister, der Gattin von Joseph Stierle-Holzmeister. Stierle-Holzmeister war gemeinsam mit gemeinsam mit Franz Wirer v. Rettenbach ein Förderer des Bad Ischler Tourismus. Letzterer - Wirer - war Trauzeuge bei Josepha Bauer geb. von Wittmann-Dengláz.
Quelle: Taufmatrik der Pfarre St.Stephan
Geburt von Alexander Hinterberger, 6.6.1862 in Wien "Schottenfeld";
Taufpatin ist Aloisia Hinterberger, die Gattin des Dr.Anton Hinterberger.
Quelle: Taufmatrik Wien "Schottenfeld"
Geburt von Hugo Hinterberger, 5.3.1868, Sein Taufpate war Dr.Alexander Bauer;
Quelle: Taufmatrik "Schottenfeld" (VII.), Wien

Anm.: Die Hebamme aller drei Geburten war jeweils Magdalena Wendelberger, aus dem 1. Wiener Bezirk, Singerstraße 8.


Natalie lernte ihren Gatten Dr.Friedrich Hinterberger sehr wahrscheinlich als einen Fachkollegen ihres Bruders Dr. Alexander Bauer kennen, mit dem er gemeinsame chemische Untersuchungen und Veröffentlichungen durchgeführt hatte.

Ihr Gatte Dr.Friedrich Hinterberger verstarb in relativ jungen Jahren am 19. März 1875 als "kaiserlicher Rath und Professor der k.k.Oberrealschule" in Wien.

Sein Grab, das zugleich letzter irdischer Ort eines Teils seiner Familie ist, befindet sich am Wiener Zentralfriedhof vis-á-vis der letzten Ruhestätte des Österreichischen Fußballers Matthias Sindelar.


Geschwister (aus der zweiten Ehe ihrer Mutter Josepha Mayer (geb. v. Wittmann-Dengláz), mit Alexander Joseph Bauer)

>> zu Alexander Joseph Bauer


Geschwister aus der ersten Ehe ihrer Mutter, Josepha von Wittmann-Dengláz mit Dr.Ludwig Mayer

>> zu Dr. Ludwig Mayer


Hier sei angemerkt, dass auch nicht zuletzt durch den guten Willen ihres Vaters Alexander Joseph Bauer, der das familiäre Wohnhaus in der Kärntnerstraße von seiner Gattin als Erbe übernommen hatte, der Kontakt zu den Geschwistern stets gepflegt wurde und dafür Sorge getragen wurde, dass "Lotti" (Karoline Mayer) und "Fanny" (Franziska Mayer) bei dem Verkauf dieser familiären Liegenschaft entsprechende Anteile erhalten hatten, obwohl zu diesem Zeitpunkt ( ca. 1892 bis 1895) bereits Natalie als Eigentümerin verzeichnet war.

Die Sorge um eine finanzielle Absicherung von Familienmitgliedern war offenbar eine gewisse Tradition, die sich auch an einigen anderen Beispielen schön nachvollziehen lässt.


Natalie's Zeichenbüchel aus Kindertagen

Eine besonders nette Erinnerung an Natalie's Kindertagen, ist ihr "Zeichenbüchlein", in welchem Natalie Damen mit zeitgenössischer Mode bekleidet, skizziert hatte.


Tochter des Ira Aldridge

Aus allen Darstellungen tritt besonders eine Skizze hervor, die die "Tochter des Ira Aldrigde" benennt, einer bestimmten Tochter des damals berühmten Schauspielers Ira Aldridge (oder auch hier), über den man an anderer Stelle weitreichend lesen kann.

Es kann sein, dass Ira Aldrigde, oder eine seiner Töchter alleine, in Wien - z.B. etwa ab 1853 - zu einen Gastspiel vor Ort waren und von Natalie über Erzählungen oder Medien wahrgenommen worden war, oder sogar selbst bei einer ihrer oder derer Bühnenstücke anwesend war.

Vermutlich handelt es sich bei "Tochter des Ira Aldridge" um Amanda Aldridge.


Eine Skizze aus Natalie Bauer's Zeichenbüchlein, wahrscheinlich zu ihrer Zeit als junges Mädchen angefertigt.


Zeichnungen von Natalie, aber z.B: 1849 (ab ihrem Alter von ca. 12 Jahren)

Es existieren noch einige weitere, hübsche Skizzen von Natalie, in Form von Skizzenblättern, die in der Entwicklung und Anmutung ihrer Darstellungen wahrscheinlich über einen längeren Zeitraum punktuell entstanden sind.

Im Verlauf der einzelnen Darstellung kann man relativ deutlich eine Entwicklung ihres Zeichenstils bzw. Konzeption ihrer Skizzen erkennen.

Ob es einen Zeichenlehrer oder "coach" für die Übung ihrer Fertigkeiten gab, ist nicht bekannt.


Notiz: Die ersten Blätter zeigen Skizzen vom 7. bzw. 9. August 1849. zu diesem Zeitpunkt war Natalie etwa 12 Jahre alt.

Skizze / Portrait, aus Natalie Bauer darstellend. In Anlehnung an eine Fotografie, siehe Abbildungen unten.
Beispiel / Auszug aus dem "zweiten" Skizzenheft von Natalie Bauer.
Beispiel / Auszug aus dem "zweiten" Skizzenheft von Natalie Bauer.



Als kleine Besonderheit zu bemerken, findet sich in ihrem kleinen Fundus auch eine Skizze die mit "Zhlbrkn" (Anm.: bedeutet "Zahlbruckner") unterzeichnet ist und an sich sehr schön ausgeführt wurde (vgl. Bild unten).

Wer aus der nahverwandten Familie Zahlbruckner diese Erinnerung hinterlassen hatte und wann sie für welchen Anlass entstanden ist, ist leider unbekannt.


Eine Skizze von "Zahlbruckner" aus dem Skizzenfundus von Natalie Bauer (verh. Hinterberger).



Das "zweite" Skizzenheft von Natalie Bauer (verh. Hinterberger)




Abbildungen

Natalie Josepha Hinterberger geb. Bauer, geb. am 14.12.1837 in Ungarisch-Altenburg (Mosonmagyarovar). Abschrift aus der Geburtsmatrik, Quelle: Bruno Hinterberger
Natalie Hinterberger geb. Bauer, Quelle: Bruno Hinterberger
Natalie Hinterberger geb. Bauer und ihr Gatte Dr. Friedrich Hinterberger, Quelle: Bruno Hinterberger
Natalie Hinterberger geb. Bauer, Quelle: Bruno Hinterberger
Dr.Friedrich Hinterberger und Natalie Bauer heiraten am 25.9.1858 in der Pfarre St.Stephan in Wien. Quelle: Trauungsmatrik der Pfarre St.Stephan
Trauungsschein v. 1858, Natalie Hinterberger geb. Bauer und Dr.Friedrich Hinterberger, Quelle: Bruno Hinterberger
Natalie Hinterberger geb. Bauer mit ihren Kindern Hugo (im Arm) und Alexander, Quelle: Bruno Hinterberger
Natalie Hinterberger geb. Bauer, Quelle: Bruno Hinterberger
Natalie Hinterberger geb. Bauer mit Sohn Hugo, Quelle: Bruno Hinterberger
Natalie Hinterberger geb. Bauer, Quelle: Bruno Hinterberger
Natalie Hinterberger geb. Bauer, Beim Sticken, in Windern OÖ, Quelle: Bruno Hinterberger
Natalie Hinterberger geb. Bauer, Quelle: Bruno Hinterberger
Natalie Hinterberger geb. Bauer. Quelle: Bruno Hinterberger
Geburtshaus von Alexander Bauer und seiner Schwester Natalie in Mosonmagyarovar. Fö utca Nr.17, Haus mit Kreuzchen markiert. Das große Haus ganz rechts ist das Rathaus von Mosonmagyarovar.
Quelle, Bildnachweis:
Dr. Andreas Krafack
Geburtshaus von Alexander Bauer und seiner Schwester Natalie in Mosonmagyarovar. Fö utca Nr.17.
Quelle, Bildnachweis:
J.Hinterb.06/2013
Natalie Hinterberger geb. Bauer. Quelle: Bruno Hinterberger
Natalie Hinterberger geb. Bauer, mit Aloisia Frank und einem Hund. Quelle: Bruno Hinterberger
Natalie Hinterberger geb. Bauer, in Windern, Quelle: Bruno Hinterberger
Glückwünsche an Natalie Hinterberger geb. Bauer, in Windern, von den "Gigerln" der Familie Frank, siehe dazu Fam.Frank, Quelle: Bruno Hinterberger
Das Glückwünsch-Trio, die "feschesten Gigerln von Windern" (siehe Glückwunschbild daneben). v.l.n.r.: Luise Hiris (sen.), ?, ?; Die, im Innenhof von Windern 25 abgelichteten Damen, präsentieren sich in den Gewändern ihrer männlichen Verwandtschaft, Quelle: Bruno Hinterberger
Natalie Hinterberger geb. Bauer
Quelle: Bruno Hinterberger
Natalie Hinterberger geb. Bauer
Quelle: Bruno Hinterberger
Natalie Hinterberger geb. Bauer, in Windern, rechts Hugo Hinterberger, Quelle: Bruno Hinterberger
Dr.Alexander Bauer auf Besuch bei seiner Schwester Natalie (Hinterberger) und deren Sohn Dr.Alexander Hinterberger. Die Aufnahme dürfte Natalie's zweiter Sohn Hugo Hinterberger hergestellt haben.
Quelle: Bruno Hinterberger
Letzte Ruhestätte der Familie des Prof. Dr. Friedrich Hinterberger im Wiener Zentralfriedhof: Dr. Friedrich Hinterberger, Tochter Josefine, Gattin Natalie Hinterberger geb. Bauer, Sohn Dr. Alexander Hinterberger, Gattin von Sohn Hugo Hinterberger: Käthe Pölderl