Hugo Hinterberger
Hier gibt es zu seiner Person noch einiges zusammen zu tragen bzw. zu ordnen.
Daher zunächst eine kleine Sammlung, Notizen etc.
Biographische Notizen
- Geb. am 5. März 1868 in Wien, Westbahnstraße 14 (VII. Wien), der Eltern Natalie Hinterberger geb. Bauer und des Dr.Friedrich Hinterberger,
- verstorben am 15. Juni 1943 in Windern / OÖ,
- Anm.: Beerdigt in Desselbrunn (OÖ) im "alten Friedhof", der in den 1970'er-Jahren eingeebnet wurde und später mit Wohnhäusern bebaut wurde (vgl. Desselbrunn, der alte Friedhof).
Die folgenden Angaben sind teilweise ergänzt aus Einträgen in der biografischen Datenbank der Albertina Wien bzw. Geschichte der Fotografie in Österreich, Band 2, hrsg. von Otto Hochreiter und Timm Starl im Auftrag des Vereins zur Erarbeitung der Geschichte der Fotografie in Österreich, Ausst.-Kat., Bad Ischl 1983, 93-209, 128.
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- Schüler in Wiener Neustadt
- Tw. Student an der Univ. f. BOKU in Wien
- 1886 / 1887 Besuch der "-(Friesz'sche) Militär-Vorbereitungs-Schule, Wien, Stadt, Schottenbasteigasse Nr. 4, (Direktor: k. k. Major i.P. vom Genie-Stabe A. Friesz)"
- Hier wurde auch Reitunterricht erteilt (vgl. Abbildungen unten, Aufnahms-Schein).
- 1893-1895 Schüler an der k. k. Graphischen Lehr- und Versuchs-Anstalt in Wien. Damals noch in der Westbahnstraße 25 gelegen, wo Hugo in der Nähe in der damaligen, elterlichen Wohnung geboren wurde (Westbahnstraße 14).
- 1893 Konstruktion eines Apparats für mikroskopische Aufnahmen, der von der Firma R. Lechner (Wilh. Müller) (s. W. Müller) hergestellt wurde.
- 1896 Gründung "Erstes Spezial-Atelier für Wissenschaftliche Photographie", in der Frankgasse 10, 1090 Wien und erteilte Unterricht in Fotografie u. Mikrofotografie.
- 1896 Herstellung eines Prototypen für ein leichtes Reise- oder Wander-Stativ für "Handcameras" (vgl. Publikation unten), mit hilfreicher Unterstützung durch Karl Zahlbruckner und Mechaniker Herrn Dümler.
- 1896-1930 Vorlesungen über Fotografie an der Universität Wien
- Ab 1901 Übernahme von Aufträgen für wissenschaftliche Zwecke (Mikrofotografien von Pflanzen, medizinischen Präparaten, Anfertigung von Projektionsbildern)
- 1901-1907 Herausgabe von "Jahresbericht(en) über die Tätigkeit des photographischen Privat-Laboratoriums" (zunächst im Wiener Verlag Safár, dann im Selbstverlag)
- Pionier auf dem Gebiet der Mikrofotographie (Details folgen ..)
- Erste photographische Versuche mit der damals "neu" entdeckten Röntgenstrahlung (Vortrag einpflegen ..)
- Fotografische Versuche mit Röntgenstrahlung, gemeinsam mit seinem Cousin, dem Botaniker Dr.Alexander Zahlbruckner.
- Fotografische Auseinandersetzung mit "Hittdorf'schen Röhren"
- Mikro-Photographisches Labor im Souterrain des familieneigenen Hauses in der Frankgasse 10, 1090 Wien.
- Naturlicht-Foto-Studio im Innenhof des Hauses Frankgasse 10, 1090 Wien
- 1905 - Hugo Hinterberger ist Mitglied des Kommittees der Kooperative bzw. Genossenschaft der Photographen, in Wien 1905 gegründet, mit dem ersten Vorstand Wenzel Weis.
- (Entwicklungs-)Zusammenarbeit mit der Fa.Zeiss / Jena
- Photographische Zusammenarbeit mit Dr.Ludwig Hecke (Pflanzen-Phytopathologie u.a. an der BOKU Wien, Rektor Studienjahr 1915/16, Professor für Phytopathologie, Lehrkanzel für Phytopathologie). Anm.: Dr.Ludwig Hecke war Trauzeuge bei Hugo's erster Heirat mit Katharina Pölderl.
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- Teilbereich in der Albertina-Austellung zum Thema "Fotografie und das Unsichtbare", Hugo Hinterberger's eigenkonstruierter Vergrößerungsapparat und eine Anzahl an Nahaufnahmen wurden in diesem Teilbereich ausgestellt. Diese Ausstellung, die 2009 in der Albertina in Wien stattgefunden hatte, wurde von Frau Dr. Maren Gröning kuratiert.
- Auseinandersetzung mit "Hess'schen Stereobildern", Anm.: Walter R.Hess hatte ca. 1912, auf bestehende Konzepte aufbauend, ein Prinzip zur Stereo-Abbildung entwickelt und patentieren lassen.
- Mehr darüber findet man z.B. in "Arbeitskreis Bild, Druck, Papier, 2005, Tagungsband Ittingen 2004, Band 9, S.22ff, Waxmann Verlag". Darin kommt auch ein Stereobild einer Katze vor, die Hugo Hinterberger in seinen Versuchen abgebildet hatte (vgl. Bild unten bzw. "Hess'sche Stereobild Katze" bzw. Ausschnitt aus dem Tagungsband).
- Künstlerische Fotografie, im Zuge der Ausbildung an der Grafischen Lehr- und Versuchsanstalt.
- Versuche mit Drei-Farben-Fotografie im Bereich der Mikro-Fotografie (vgl. Abbildung unten bzw. Beitrag "Ueber Dreifarben-Mikrophotographie" aus einem Jahresbericht.)
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Weitere Angaben folgen ..
Publikationen
- Die verschiedenen Methoden der Sensibilisierung von Gelantineemulsionsplatten durch Baden in Cyaninlösungen (1896)
- "Röntgenogramme" von Pflanzentheilen (1896)
- Ueber die Schärfe der Röntgen-Bilder bei Anwendung verschiedener Vacuumröhren (1896)
- Ueber das Verhalten von Lacküberzügen auf quellender Gelatine. Camera Obscura, 18. - Dezember 1900
- Eine Notiz über mikrophotographische Aufnahmen von Insektenpräparaten. Photograph. Cbl. - München, Verlag von Georg D. W. Callwey, 1901
- Das Laboratorium für den praktischen Unterricht in der Photographie an der k.k. Universität in Wien (1900 - 1908)
- Directe Reproduction eines mikroskopischen Präparates (Gehirnschnitt) mittelst Heliogravure. Photograph. Corr., Textabbildungen und 1 Heliogravure Tafel, 1901. - Wien, Selbstverlag. Druck von Carl Gerold's Sohn in Wien, 1901
- Mittheilungen aus dem photographischen Privat-Laboratorium des Universitäts-Lehrers (1902)
- Über Mikrophotographie mit improvisiertem Instrumentarium und mikrophotographische Fehler. Lechners Mitth. Photogr. Inhalts, Nr. 118, 1903
- Ueber moderne illustrative Ausstattung wissenschaftlicher Werke (etc.) (1903)
- Über besondere Beleuchtungsarten bei wissenschaftlichen Aufnahmen. Z. wiss. Phot., Heliogravure, 2. - Wein 1904
- Ueber den Zweck und die Wahl der Lichtfilter in der Mikrophotographie
- Hesekiels Multikopapier (1904)
- Miethes Lichtfilter (1904)
- Aufnahmen aus sehr naher und sehr weiter Entfernung (1905)
- Die Schwachstrom-Bogenlampe als Hilfsquelle bei Aufnahmen für wissenschaftliche Zwecke (1905)
- Die Photographie als Illustrations- und Unterrichtsmittel in der Botanik (1905)
- Formenwelt aus dem Naturreiche. Photographische Naturaufnahmen, mikroskopische Vergrösserungen von Martin Gerlach und Hugo Hinterberger (Wien um 1905)
- Familienbuch der Familie Hinterberger (1921)
- "Formenwelt aus dem Naturreiche", Fotografien als Vorlage für Künstler um 1900 (Lechner, Astrid 2005, Herausgeberin: Monika Faber, für die Fotosammlung der Albertina in Wien)
- Anm.: In diesem Buch werden einige Aufnahmen von Hugo Hinterberger im entsprechenden Kontext dargestellt. Die fotografischen Aufnahmen entsprechen jenen aus der Auflage von 1905.
Auswahl fotografischer Arbeiten, Labor, Fotografische Versuche
Weitere Abbildungen zu Arbeiten von Hugo Hinterberger folgen.
Familiengeschichte
Hugo Hinterberger bemühte sich neben seinen beruflichen Aufgaben, mit einigem Erfolg um die Erstellung einer Familienchronik.
Die Herausgabe eines ersten Teiles über die "Familie Hinterberger" war 1921 gelungen und es sollte ein weiterer Teil 2 zu den Familien v. Wittmann-Dengláz, Bauer, Zahlbruckner, tw. Scheidlin etc. folgen.
Die Erstellung dieses zweiten Teiles konnte durch Hugo Hinterberger nicht mehr zu Ende geführt werden, obwohl er bereits sehr intensive Recherchen diesbezüglich getätigt hatte, sowie eine erste Strukturierung des Inhalts vorgenommen hatte.
Erste Reinschriften waren ebenso bereits vorliegend, aus denen Bruno Hinterberger - auf Basis dieser damaligen Recherchen - bereits eine erste Zusammenfassung erstellt hat.
Die Durchführung dieser Recherchen war gewiss sehr aufwendig, in einer Zeit als es noch kein Telefon, Internet etc. gegeben hatte und mit familienhistorischen Recherchen nicht nur Reisetätigkeit und reger Briefwechsel verbunden und ein zuträgliches Interessenten-Netzwerk notwendig war, sondern auch das Wohlwollen der jeweils angeschriebenen Archivare etc. erforderlich war.
- Dennoch war es ihm sehr gut gelungen, viele familienhistorische Details zusammen zu tragen und sie in einen verständlichen Kontext zu bringen.
- Seine Idee wurde von seinen Kindern Bruno Hinterberger und Friedrich Hinterberger weitergetragen, was sich z.B. in mehr oder weniger umfangreichen Sammlungen und Notizen zur Familie widerspiegelt.
- Damit folgt auch der Verfasser dieses Familien-Wiki's dieser Tradition, motiviert durch all diese bisherigen Bemühungen zu diesem Thema.
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Familie
Erste Ehe mit Katharina "Käthe" Pölderl
- In erster Ehe war Hugo Hinterberger mit Katharina ("Käthe") Pölderl verheiratet. Die Trauung fand am 19.5.1919 in der Pfarre Wien "Breitenfeld" (im VIII. Wiener Gemeindebezirk) statt.
- Trauzeugen waren Dr. Ludwig Hecke, Professor an der Universität für Bodenkultur in Wien und Hugo's Bruder Dr. Alexander Hinterberger.
- Katharina - sie wurde kurz "Käthe" genannt - stammte aus Hardetschlag in Böhmen (Hartunkov), bei "Deutsch Beneschau" (Benešov nad Černou) im heutigen Tschechien und wurde dort am 28.3.1873 in Hardetschlag Nr. 11 geboren.
- Ihre Eltern waren Laurenz Pölderl - "Inwohner in Hardetschlag Nr. 11, ehel. Sohn des Johann Pölderl, Hammerschmied in Grems und der Walburga geb. Schimak aus Schemesdorf Nr. 6" - und
- Barbara Schulz, "ehel. Tochter des Paul Schulz, Inwohner in Hardetschlag Nr. 11 und der Anna geb. Jaksch aus Hardetschlag Nr. 34".
- Taufpaten waren "Anton Stipplinger, Häusler in Hardetschlag, mit seinem Weibe Katharina"
Notiz: Etwa acht Tage später wurde in Hardetschlag Nr. 34 das Kind Katharina Jaksch geboren, Tochter der Katharina Jaksch, "ehel. ledige Tochter des Andreas Jaksch"
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- Käthe war am 10.7.1930 bereits im 57sten Lebensjahr in Wien verstorben. Der Auslöser könnte wahrscheinlich eine Bilddarmoperation mit der Begleitfolge einer "Gehirn-Embolie" gewesen sein. Sie verstarb im "Sanatorium Hera" in Wien, Löblichgasse 14, 1090 Wien, das heute eine Krankenanstalt der Krankenfürsorgeanstalt der Bediensteten der Stadt Wien (KFA) ist.
Zweite Ehe mit Theresia Pabst
- Hugo Hinterberger hatte zwei Jahre nachdem seine erste Frau Käthe geb. Pölder verstorben war, ein zweites Mal geheiratet: Theresia geb. Pabst aus Windern / OÖ.
- Die Trauung fand am 15.12.1932 in der Votivkirche in Wien statt.
- Anton Pabst, ein Bruder von Theresia Pabst, hatte "in Anwesenheit" von Probst Dr. Alois Wildenauer das Paar getraut.
- Trauzeugen waren ("Hofrat") Karl Feyl, Frater Simon Pabst (ein Bruder von Theresia Pabst)
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Kinder
Die erste Ehe mit Katharina "Käthe" Pölderl war kinderlos.
Käthe war früh verstorben, weshalb Hugo ein zweites Mal geheiratet hatte: Theresia geb. Pabst.
Theresia und Hugo Hinterberger hatten gemeinsame Kinder.
- Bruno Hinterberger
- Friedrich Hinterberger
- Aloisia verh. Groiss
Geschwister
- Josefine Hinterberger (* 29.8. 1859 - 19.1.1867, mit etwa 7 Jahren)
- Dr.Alexander Hinterberger (* 6.6.1862 - 22.3.1936, in Wien)
Das benachbarte Haus Windern 24
Hugo hatte angeblich ein Motorrad, in einer Zeit, als solche Vehikel noch sehr selten anzutreffen waren.
Als "Garage" oder Einstellplatz für dieses Motorrad, hatte das benachbarte Haus Windern 24 gedient (vgl. Bild unten), das angeblich in erster Linie als Unterbringungsräumlichkeit von Natalie Hinterberger zugekauft wurde.
Windern 24 war durch Hugo auch mit einer kleinen Dunkelkammer als Fotolabor ausgestattet worden.
Die Nutzung dieses Gebäudes war sehr wechselhaft. So wurde hier zu unterschiedlichen Zeiten gelagert, später gewohnt und geboren.
Über einen langen Zeitraum hatte dort z.B. Karl Kick gewohnt, über den man hier noch mehr erfahren kann.
Bilder und Dokumente
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Zu Besuch bei Familie Arzberger in Gmunden
Hugo Hinterberger war mit seiner Gattin Therese ("Das Reserl") ab und zu in der Gmundener Villa der verwandten Familie Arzberger zu Besuch (Friedrich-v-Schillerstraße 5, 4810 Gmunden).
Rhoda Arzberger ge. Bauer - eine Tochter von Hugo's Onkel und Taufpaten Dr. Alexander Bauer - pflegte ein Gästebuch. Mehr dazu bei Familie Arzberger.
So kam es auch zu den folgenden Einträgen, bei denen auch die beiden Söhne Bruno und Fritz (Von Hugo "Frili" genannt) eigenhändig unterzeichneten.
Therese Hinterberger (1907 - 1999)
Wie oben erwähnt, die Gattin von Hugo Hinterberger.
Sie ist die Oma des Verfassers : )
Theresia Hinterberger entstammt der Familie Pabst in Windern / OÖ.
Im Eintrag vom 1.Juli 1937 ist von den beiden "Rangen" Bruno und Fritz die Rede. Die Bezeichnung "Rangen" bedeutet gleichsam "wilde, unbändige Kinder etc." ..
Dr.Alexander Hinterberger (1862 - 1936)
Dr.Alexander Hinterberger war der ältere Bruder von Hugo.
Abbildung des Hinterberger Hauses in Windern 13
Ein Foto des Hauses Windern 13 ist in diesem Gästebuch eingeklebt (vgl. drittes Bild v.l., unten, in ca. westliche Richtung fotografiert).
Medaillen und Anerkennungen für Hugo Hinterberger's photographische Arbeiten
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