Hermine Francisca Rosalia v Wittmann-Dengláz

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Arbeitsnotizen zu Hermine Francisca Rosalia v. Wittmann-Dengláz

  • geb. am 6.12.1833 in Mosonmagyaróvár / Ungarisch Altenburg
Geburt der Hermina Franziska Rosalia v. Wittmann-Denglaz, am 6.12.1833 in Mosonmagyarovar/Ungarisch Altenburg


Hochzeit mit Hermine v. Wittmann-Dengláz

Auszug aus der Trauuungsmatrik von Pressburg / Bratislava: Hermine v. Wittmann-Dengláz und Caspar Frhr. v. Risenfels heiraten am 21.4.1855 im Dom zu Pressburg / Bratislava.


Trauzeugen waren Hermine's Großvater mütterlicherseits Maximilian Kluger v. Teschenberg "c. r. Capitaneus in pensione", weiters dessen Sohn und Hermine's Onkel Maximilian Kluger v. Teschenberg "Possessor bonoram", sowie Antonius Ruckstickl "c. r. General-Major" und Josephus Lindner "Consiliarius ad e.x. judicium suprem Regni. (Oberlandes Gerichts-Raths)".


Einen Tag vor der Hochzeit des Caspar Frhr. v. Risenfels mit Hermine v. Wittmann-Dengláz schrieb eine Freundin Gabriele an Hermine's Cousine Natalie Bauer, um unter anderem auch von den Hochzeitsvorbereitungen und "Vorgeschichten" / "Tratsch" im Vorfeld zu berichten.


Ein Brief von Gabriele an Natalie Bauer, am 20.4.1855, aus Pressburg

Teil 1 - Ein Brief einer gewissen Gabriele an Natalie Bauer, am 20.4.1855 aus Pressburg
Teil 2 - Ein Brief einer gewissen Gabriele an Natalie Bauer, am 20.4.1855 aus Pressburg


Text


Meine liebe theure Freundin!


Endlich ist es mir gegönnt ein bischen mit Dir mein gutes Nazerl zu plaudern. Bis jetzt fand ich noch wirklich keine Zeit Dein liebes Briefchen, für welches ich Dir herzlich danke, zu beantworten.

Hier ist es schon sehr schön, vorgestern war ich im Gebirg, hie und da blühen schon Obstbäume, die Wiesen sind auch schon recht grün, und voll mit lieben Feldblümchen.

Ich trage schon meinen Strohhut, ich bekam heuer einen recht hübschen grauen, mit grünen Bändern, schwarzen Sammtbändern und Rosen.

Morgen Sonnabend um 7 Uhr Abend's, ist endlich Herminen's Hochzeit, sie wird im Dom am Hochaltar sein und der Stadtpfarrer wird sie kopuliren.

Heute Abend's um 6 Uhr geht sämmtliche Wittmanische Familie, beichten, und morgen früh comuniciren.


Es werden über zwanzig Gäste sein, 6 Brautjungfrauen nämlich: die drei Schwestern Ida, Ernestine und Jetti, dann die beiden Scultetischen Mädchen, und seine Schwester von ihm.

Alles wird auf's großartigste arangiert sein.


Ich beneide die gute Hermine um ihr Glück nicht, denn was man hier von ihm alles reden hört, das ist ja furchtbar! - Ich bin vollend's überzeugt, daß er sie durchaus nicht aus Liebe sondern blos wegen Geld heirathet. Denk' Dir nur mein gutes Engerl, gestern war er ganz allein im Theater, in einer Loge bei einem sehr hübschen Mädchen, welches er auf eine furchtbare Weise den Hof machte. Sie ahnt von dem alln nichts, die Arme! - Sie ist so glücklich, so seelig! - Mir thut es sehr leid um sie, denn Hermine ist wirklich ein äußerst liebes und gutes Geschöpf. -


Liebe gute Freundin bist Du nicht zu ihrer Hochzeit geladen? -

Was macht Dein theures Mutterl, wie befindet sie sich? Wie geht es deiner Tante?


Also findest Du meinen Bruder liebenswürdig, das freut mich. Ich habe ihm auch sehr gern, er ist ein sehr lieber Kerl!

Im Sommer werden wir um drei Kostmädchen weniger haben, also im ganzen nur wir. Scharolta ist schon weg, Alexandrine Náko die Tochter des Major's, geht über den ganzen Sommer, zu ihrer Großmutter auf's Land, weil sie sehr kränklich ist, sie hustet furchtbar, so lang sie bei uns ist und Jetti Major aus U.Altenburg.

Die war zu den Osterfeiertagen zu Hause, eine Woche nach den Ferien, als sie immer noch nicht da war, kam ein Brief von ihrer Mutter, daß sie das Mädchen ganz zu Hause behielte, weil ihr der Doktor sagte sie habe eine schwache Brust und er befürchtete sie könne die Krankheit ihresersten Vaters bekommen, welcher an der Lungensucht starb. Ihre Eltern, welche unendlich an ihrem einzigen Kinde hängen, sind natürlich ganz trostlos. Jetti ist auch ein recht talentvolles Kind; sie spielte schon recht nett klavier, und nun darf sie gar nicht's machen, weder Klavier spielen, noch schreiben, noch stricken, kurz sie darf sich nicht im geringsten anstrengen.


Denk' Dir theure Freundin, die Familie der armen Marie Sár, wird schon bald durch ein zweites Gliedchen vergrößert, wo sie kaum das eine ernähren kann. Sie stecken furchtbar in Schulden, er ist ein fader Brummbär; sie scheint sehr unglücklich zu sein.

Ich glaube Du hast ja das hübsche junge Mädchen, Fanni Neuhold, welche bei der Baronin Pfuhl (Anm.: Baronin Pfuhl-Marra (Gesangschule), Pressburg). singen lernte und so eine herrliche Stimme hatte, gekannt? Selbe war nun in Pesth glaub ich, beim Theater, mußte aber ihre Stelle verlassen, in dem die in der Gefahr ist, schon sehr bald Mutter zu werden.

Das ist doch schrecklich? - Dies erzählte und Frau Baronin selbst, als sie neulich hier war.

Ich muss schließen meine gute Natalie, indem es fünf Uhr schlägt, und ich das Gouté für die Kinder richten muß.

Es küßt dich innig,

Deine treue Freundin

Gabriele

den 20.4.1855


Verzeihe, daß ich so schlecht geschrieben habe, aber ich hatte große Eile. Adieu mein Engerl.


Ich muss mich nochmals entschuldigen, denn erst jetzt bemerkte ich, daß ich nicht nur schlecht sondern auch einen furchtbaren Unsinn zusammen geschrieben habe. Verzeihe mir also liebe Natalie meine schreckliche Unachtsamkeit.-



  • ..



Geschwister

Margarethe Lonovics. de Kr. war in erster Ehe mit Maximilian Kluger v. Teschenberg verheiratet, ein Sohn des Johann Anton Kluger v. Teschenberg.
  • Ernestina Rosa
  • Henriette Leodine - Verheiratet mit Carl Johann Friedrich von Scheidlin, deren Sohn Friedrich von Scheidlin später Kinder aus der Familie "von Burger" adoptiert hatte und so auf eine "zweite Weise" der Familiename "von Burger-Scheidlin" entstanden war.
  • Hugo Victor
  • Marie



Familie


Kinder

  • Elisabeth, geb. 9.2.1856, verh. mit Istvan Markovics (Csepreg, HU, geb. 21.12.1848 - verst. 29.5.1906 in Csepreg)
Wiederum deren Kinder:
István Markovics (geb. 18.7.1877, Sopron)
Rudolf Markovics (geb. 2.8.1882, Csepreg)
Márk Markovics (geb. 6.12.1886, Sopron)

  • Philipp (Maria Philippus Casparus Theodorus), geb. 2.9.1860 (damals Bratislava Nr. 137, Venturgasse), späterer "Reichsfreiehrr u. Panierherr von Risenfels, k.u.k. Oberlieutenant, Besitzer der Fideicommisherrschaft Seisenegg, Besitzer der Güter Rohrbach u. Klingenbrunn"
verh. am 16.1.1895 mit Frau Agatha Freiin von Redl (geb. 18.3.1864), Tochter des Ludwig Freiherrn v. Redl, Gutsbesitzers in Baumgarten, Pfarre Ollersbach, und dssen Gattin Melanie geb. Gräfin Bussy.