Georg Samuel Bauer

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Ein Portrait (Ölbild), das angeblich Georg Samuel Bauer darstellt.


Biographie

  • 10.8.1758 (Ödenburg / Sopron) bis 7.2.1846 (Bratislava)
  • Verheiratet in erster Ehe mit Christiana Maria Fuchs, in zweiter Ehe mit Augusta Friederike Nitsch (1770 - 1837)
  • Kaufmann und Bürgermeister in Bielitz / Schlesien. Bürgermeister von 1805 bis 1819.
In Bielitz war eine Straße nach ihm benannt. Jene vom Ringplatz zur Schießhausstraße führende "Bauerngasse" (heute Beginn der "Juliusza Słowackiego" am Ringplatz). Im Gemeindesaal von Bielitz befindet sich sein Portrait.
  • Übersiedelte nach Pressburg / Bratislava, wo er am 7.2.1846 verstorben war. Beerdigt (wahrsch.) im evangelischen Friedhof, der seit 1783 besteht und als alter evangelische "Gaistor-Friedhof" bezeichnet wird. An der Kozia und Palisády-Straße gelegen.
  • Georg Samuel Bauer im Familien-Netzwerk



Biographische Angaben nach Hugo Hinterberger und Dr.Alexander Bauer (ca. 1920)

"..


Georg Samuel Bauer wurde als Sohn des bürgerlichen Fleischhackers Mathias Bauer am 10.August 1758 in der kgl. Freistadt Ödenburg (Sporon) in Ungarn geboren. Er kam im Alter von 21 Jahren nach Bielitz in Österreich-Schlesien und trat dort nach 3 1/2 Jahren bei dem Handelsmann (Johann) Benjamin Nessitzius als Compagnon in dessen Geschäft ein.

Er war zweimal verheiratet. Die erste Frau war eine geborene Chrisitanna Maria Fuchs und schenkte ihm 4 Kinder, die zweite hieß Friederike Auguste Nitsch. Mit letzterer war er 49 Jahre und 2 Monate vermählt.

Sie war Mutter von 4 Söhnen und 4 Töchtern, von denen zur Zeit ihres Todes 2 Söhne und 3 Töchter am Leben waren (Aus der Trauerrede des Pastors Schneider nach ihrer Beerdigung in Bielitz, Febr. 1837).

Aus erster Ehe stammt als erstes Kind der erzherzogl. Güterbuchhalter in Ung.Altenburg Alexander Josef Bauer und die Christine, verehel. Bohuss; aus der zweiten Johanna Dorothea, verehl. Kolbenheyer, Charlotte Sophie, verehl. Schmitz und Marie, verehl. Koy.


G.S. Bauer hatte noch 2 Brüder und 5 Schwestern. Der älteste Bruder war der von Maria Theresia 1780 in den Adelsstand erhobene Advokat Johann Matthäus Bauer in Ödenburg. G.S. Bauer wurde 1805 zum Bürgermeister von Bielitz gewählt und wirkte als solcher bis 1819.

Zu seinem Andenken wurde eine Gasse benannt. Es ist dies die vom Ringplatz zur Schießhausstraße führende "Bauerngasse", die auch heute noch diesen Namen führt (Mitteilungen des Bürgermeisteramtes der Stadt Bielitz). Im Gemeindesaal befindet sich sein Portrait.

Er starb am 7. Februar 1846 im Alter von 87 Jahren und 7 Monaten an Altersschwäche als Witwer in Pressburg, Normen Nr.278 (aus dem Totenbeschauzettel).


.."

Anm.: (Johann) Benjamin Nessitzius war in Bielitz Tuchhändler, so wie Menhard und Kolbenheyer (vgl. d' Elvert, Christian, 1870, Geschichte der Woll-, Leinen-, Baumwoll- und Seidenwaaren-, der Bier-, Branntwein, Essig- und Zuckerfabrikation und des neuesten Bergbaues in Mähren und Oesterr: Schlesien, S.102).


Wie oben beschrieben war G.S. Bauer im Geschäft des Hrn.Nessetzius tätig. Eine Tochter von G.S. Bauer hatte einen "Kolbenheyer" geheiratet, was somit vielleicht einen neu entdeckten beruflich-familiären Zusammenhang bildet.


Kinder

Georg Samuel Bauer war zweimal verheiratet und beiden Ehen war Nachwuchs entsprungen.


  • 1. Ehe des Georg Samuel Bauer mit Maria Christiana Fuchs, 4 Kinder
1. Alexander Joseph Bauer
2. Christine, verehel. Bohuß
3.
4.


  • 2. Ehe des selben mit Friederike Auguste Nitsch, "49 Jahre und 2 Monate lang miteinander vermählt", 4 Söhne und 4 Töchter,
5. Johanna Dorothea, verehel. Kolbenheyer (Sohn: A.Otto Kolbenheyer)
6. Charlotte Sophie, verehel. Schmitz
7. Marie, verehel. Koy
8.
9.
10.
11.
12.



Geschwister

2 Brüder und 5 Schwestern.


  • 1. (Johann) Matthias von Bauer, ein Advocat aus Ödenburg / Sopron (Advokat, ca. 1780 von Maria Theresia in den Adelstand erhoben).
  • ..


Urkunde über die Ablegung des Eides als Procurator und Advocat von (Johann) Matthias von Bauer, am 18.6.1779


Zu Matthias v. Bauer besteht eine überlieferte Notiz von Hugo Hinterberger.

Darin werden Urkunden zu besagtem Herrn erwähnt, über die glücklicherweise sein Onkel Dr.Alexander Bauer verfügt hatte und Auskunft geben konnte.


"..

.. befindet sich eine Urkunde, welche bestätigt, dass Matthias "Paur" in Sopron (Ödenburg) am 18. Juny 1779 den Eid als Procurator und Advocat geleistet hat, (Anm.: siehe Abbildung oben), weiters ein großes, auf Pergament gemaltes Wappen, das folgende Aufschrift trägt: Pac G. D. Mathias Bauer C. F. utr. J. Advoc. et L.R.C. sopr. Rat. Revisor., Nat. 12. Mart. 1755., Denat. 28. Apr. 1784


Über die Adelsverleihung beider (Anm. Johann Joseph v. Bauer und Matthias v. Bauer) handelt ein sehr umfangreiches, in lateinischer Sprache abgefasstes Schriftstück in Heftform und folgender Briefwechsel: (Ing.) Martin (Martón) Hasenauer schreibt am 10.10.1834 aus Ödenburg an seinen Vetter (?), dass er in Erfahrung gebracht hat, dass nach Ableben des Triester Hafenkapitäns Josef v. Bauer dessen Schriften und Effekten nach Pressburg an ein Handelshaus und von dort dieselben - wahrscheinlich auch der Adelsbrief - an die Gemahlin des Hafenkapitäns nach London gesandt wurden.

Hasenauer erhielt vom Comitatshaus in Ödenburg, resp. dem Archivar dieser Behörde, folgenden Extract des Adelsbriefes:


Extractus


Prohocolli Generalis Congregatinois Diei 11. 12. u. 13. Mensis Decembris 1780 mi, in

Possessione Nemeskér continuative celebratae.

Donationales Gloriosae Reminiscentiae Romanorum Impetricis Viduae et Reginae Hungariae

Apostolicae Maria Theresiae, pro parte Egregiorum Josephi et Mathiae Bauer

clementissime emanatae, hacce occasione nemine contradiciente publicatae sunt.


.."


Soweit die Notizen.


Notizen in der Literatur




Georg Samuel Bauer, im Einsatz "gegen die fortschreitende Mechanisierung" im Textilgewebe

Spätestens zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts ist auch für den Raum Bielitz die Fortschreitende Mechanisierung in der Textilherstellung festzustellen.

Georg Samuel Bauer, selbst Kaufmann und mit dem Tuchmachergewerbe in dieser Zeit verbunden, findet man als Gegner dieser Industrialisierung, in seiner damaligen Eigenschaft als Bürgermeister von Bielitz.


Es ist dokumentiert, wie sich Georg Samuel Bauer beispielweise im Speziellen für die "Tuchscherer" eingesetzt hatten, deren Handwerk ebenso durch Maschinen "ersetzt" werden sollte.


In "Die Bielitz-Bialaer Schafwollwaaren-Industrie in ihrer historischen Entwicklung" (Haase, Theodor, 1873, S. 110), lautet es folgendermaßen:


" ..


Mit Erlass vom 23. Juni 1812 erklärt der Bürgermeister von Bielitz Georg Samuel Bauer über ein Gesuch der Tuchschererzunft um Versiegelung der neuen Jankowski'schen Schermaschine, "daß obleich kein Gesetz vorhanden, welches den Tuchscherermeistern den Gebrauch der Scher- und Schabmaschine zum Betriebe ihres Gewerbes ausdrücklich untersagte, demungeachtet der Gebrauch derselben nach denen hierländigen, allgemein angenommenen Commerzial-Grundsätzen nur den k. k. privilegierten Fabrikanten einräumt und folglich für einen einzelnen Tuchscherermeister so weniger gestattlich sei, als dadurch offenbar nicht nur die übrige, besonders aber die ärmere Meisterschaft wesentlich beeinträchtigt, sondern auch die Veranlassung zu Unordnung in der Zunft gegeben werde; daher also dem Meister Valentin Jankowski der Gebrauch dieser Scher- und Schabmaschine anmit mit dem Beisatz untersagt wird, daß im Falle er selbe gleichwohl noch betreiben sollte, dieselbe ohne weiters unter Siegel gelegt werden würde" , welche Entscheidung über Recurs des Tuchscherers Jankowski durch das k. k. Kreisamt in Teschen mit Erlaß vom 14. Dezember 1812, wie vorauszusehen war, aufgehoben wurde.

Die Zahl der Tuchscherermeister ging bis zum Jahre 1814 bis auf 20 herab und drohte noch weiter zusammenzuschmelzen, zumal trotz des Hofdecrets vom 21. April 1812, welches die Tuchhändler anwies, "sich bei Appretierung der von ihnen gekauften Loden keiner anderen, als der hierzu ordentlich befugten Gewerbsleute" zu bedienen, mehrere Tuchkaufleute, so die ehemaligen Tuchscherer Johann Scholz und August Wickmann, eigene Schermaschinen in Betriebe hatten, Andere in Fabriken appretieren ließen.


usw.


.."


In diesem Zusammenhang wird auch die Tuchmacherfabrik der Brüder Kolbenheyer genannt, die sehr wahrscheinlich mit der Familie Bauer verwandt / verheiratet war.


Anmerkung: Die Firma "Gebrüder Kolbenheyer" betrieb auch in Wien eine "Niederlage": Wien I., Hafnersteig 710, "bei Herrn Carl Kéler"

(vgl. Adressen-Buch der Handlungs-Gremien und Fabriken der kaiserl. königl. Haupt- und Residenzstadt Wien dann mehrerer Provinzialstädte: für das Jahr 1851, S. 488)


Zur selben Zeit betrieben auch Joseph und Carl Kick ihre Samt- und Seidenfabrik "Joseph Kick's Söhne", mit dem Geschäftsstandort ("Niederlage") in Wien I., untere Bäckerstraße 747, 1. Stock (vgl. Adressen-Buch der Handlungs-Gremien und Fabriken der kaiserl. königl. Haupt- und Residenzstadt Wien dann mehrerer Provinzialstädte: für das Jahr 1851, S. 319)

(eine frühere Handels-Niederlage des Joseph Kick im Jahr 1835 befand sich an der Adresse "Am hohen Markt, im von Sina'schen Hause Nr. 511" (vgl. 1835, Allgemeiner Handlungs-Gremial-Almanach für den oesterreichischen Kaiserstaat, Band 2, S. 197)

Die zugehörige Seidenfabrik befand sich in Gumpoldskirchen).




Verwandtschaft

  • Johann Joseph von Bauer
Die Familie Bauer dürfte sehr weitverzweigt sein.
Dennoch soll hier z.B. ein "Cousin" des Georg Samuel Bauer genannt werden.
Es ist dies der "Vice-Hafenkapitän von Triest" Johann Joseph von Bauer.


  • A.Otto Kolbenheyer
Es ist ein Brief von A.Otto Kolbenheyer (Pest / HU) erhalten, in welchem sich A.Otto Kolbenheyer mit großen Dankesworten an seinen Onkel Alexander Joseph Bauer (Sohn v. Georg Samuel Bauer) wendet.
Er hatte darin auch die tragischen Schicksale seiner Kinder und Gattin geschildert, die innerhalb relativ kurzer Zeit verstorben waren.


Alexander Joseph Bauer hatte diesem Brief gemäß seinem Neffen A.Otto Kolbenheyer einen bestimmten Betrag monetärer Zuwendung zukommen lassen, als auch seine rege Anteilnahme an Kolbenheyer's Familiensituation geleistet.
Es scheint relativ wahrscheinlich, dass der genannte A.Otto Kolbenheyer aus der Familie des evangelischen Predigers Moritz Kolbenheyer - aus Bielitz stammend und unter anderem in Ödenburg / Sopron wirkend - stammt und aus der geographischen Nähe auch die familiäre Nähe zur Familie Bauer entstanden war.


Weiteres ist noch zu recherchieren.



Abbildungen

Georg Samuel Bauer verstarb am 7.2.1846 in Pressburg / Bratislava als "gewesener Kaufmann und emeritierter Bürgermeister zu Bielitz in k.k Antheil Schlesien, ein Wittwer".
Matrikeneintrag der Evangelischen Kirche in Pressburg / Bratislava.
Blick in die Bauergasse vom Ring und der Laubengasse zur Winterszeit betrachtet. Die Schießhausstraße, die am Schießhauspark vorbei weiter nach Altbielitz führt, setzt sie fort. Aufnahme ca. 02/2010
Blick in die Bauergasse vom Ring und der Laubengasse zur Winterszeit betrachtet. Die Schießhausstraße, die am Schießhauspark vorbei weiter nach Altbielitz führt, setzt sie fort. Quelle: google street view
Die Bauergasse vom Ring und der Laubengasse in nörlicher Richtung zur Schießhausstraße führend. Planauischnitt aus dem Jahr 1915



Brief von A.Otto Kolbenheyer an Alexander Joseph Bauer am 26.12.1854

Brief von A.Otto Kolbenheyer an Alexander Joseph Bauer. 26.12.1854.
Brief von A.Otto Kolbenheyer an Alexander Joseph Bauer. 26.12.1854.
Brief von A.Otto Kolbenheyer an Alexander Joseph Bauer. 26.12.1854.
Brief von A.Otto Kolbenheyer an Alexander Joseph Bauer. 26.12.1854.
Siegel, Brief von A.Otto Kolbenheyer an Alexander Joseph Bauer. 26.12.1854.


Inhalt des Briefes von A.Otto Kolbenheyer an Alexander Joseph Bauer am 26.12.1854

Groß Karoly d. 26.12.1854

Hoch geschätzter Onkel,

Ihr so werthes Schreiben samt Beilage habe ich richtig erhalten und bin nicht im Stande Ihnen meinen Dank mit meiner schwachen Feder auszusprechen, Gott der Allmächtige lohne Ihnen was Sie an mir gethan haben nie werde ich vergessen was und wie hoch ich Ihnen verpflichtet bin, den glauben Sie mir sicher Herr Onkel sie haben einem ertrinkenden Ihren starken Arm zur Rettung dargereicht.

Von Allen verlassen, obgleich ich mich auch an Vater, Bruder u. Schwester gewendet habe, so bin ich auch nicht mir einer Zeile weder von einem noch von anderen getröstet worden, u.nur siehe in meiner größten Bedrängniß erhielt Ihr mir so werthes so liebevolles Schreiben wo on meiner Lage der Beiinhalt mehr gilt so ist mir der sich schon von aller Welt verlassen geglaubter ihr liebevoller schriftinhalt nochmehr werth, den ich ersehe ansich weit in die Welt hineingeworfen dennoch Jemanden habe der herzlichen Antheil an mir nimmt. Dieses Jahr ist reich an Thränen, Leiden und Kummer an mir vorübergegangen und ich bin bei jetztigen Zeitverhältnissen noch nicht im Stande zu sagen was ich schon alles hinter mir gelassen habe, Gott befohlen.

Mit dem Pester Hause dem ich gleich die ganze Summe übermachte hoffe ich so ziemlich ins Reine zu kommen so bald als nur die Geschäfte die leider jetzt ganz danieder liegen sich ein wenig heben würden und unsere enorme Theurung sich mildern möchte. Wir zahlen schon den Kübel Hubfrucht mit 36fl. W.W. 1 St. Ei 5.fr. Butter das M. 30. bis 35 Groschen das Schweinfett mit 1.fl C.M.


Jetzt gehe ich zu meinen häuslichen Unglücksfällen über.

Noch vorriges Jahr habe cih meinen jüngsten Knaben von 8. Monathen verlohren ein starkes nur zu starkes Kind dass schon vor seinen Falle anfing zu gehen u nach kurzen 3 tägigen Leiden dahinschied, die Mutter mit dem Fieber behaftet hat der Schlag so hergenommen dass Sie sich den ganzen Winter nicht erholen konnte, Frühjahr wurde Ihr das Sole-Bad angerathen was Sie auch in der Gesellschaft unserer Frau Ger .. frau v. Venes von Déngeleg besuchte was noch zum Glück mit nicht alzugroßen Ausgaben für mich verbunden war, aber der Sommer, der Sommer! 2 Buben einer 3 1/2 Jahr der drittgebohren u der älteste von 7 1/2 Jahr sind mir in Scharlach gelegen der jüngere hatt es schm ... gemacht, aber mein armer Otto hatt schrecklich leiden müssen, für .. weiß ich nicht, der Scharlach schlug sich ihm in den Hals, der Herr .. doktor Meixner ließ ihm Tag u Nacht Umschläge verordnen und schnitt ihm denselben an beiden Seiten auf noch nicht genug mit dem, muss ihm dieses Gift von Scharlach und da ihm auch das ganze Gesicht geschwollen war auch ero anders angegriffen .. und er der arme bekam zu letzt die schreckliche Wundfäulnis was nur früher nicht möglich war in obacht zu nehmen als bis ... einige Zähne ausfielen. Gott behüte u. bewahre eltern vor so einer unglücklichen Katastrophe das arme arme Kind leiden zu sehen u. nicht helfen zu können, mein armer armer Liebling! - Tag u Nacht hab ich und mein armes Weib ihn gepflegt das arme Kind und selbst noch getröstet u. nur seine baldige Genesung verheißen, noch in der letzten Nacht sah er seinen ihm vorhergegangenen Bruder Lajos und forderte mich auf selben zu ihm aufs Bett zu setzen fiel bald danach in stillen Todeskampf der danach bis 8 1/2 Uhr anderntags dauerte wo er mit den Worten hjn edes Mamán meg hattok endete. -


Jetzt hab ich 3 auf dem Kirchhof liegen alles Buben und von meinem ganzen Kindersegen hab ich nichts als ein 5 1/2 jähriges schwaches Mädchen, wechesl wenn es schon sein hätte müssen mir nicht so weh gethan hätte den die Buben hätten sich eher bei jetztigen Zeitverhältnissen durch die Welt schlagen können als es die arme kleine Fany thun können wird. Der Herr hatt gegeben der Herr hatt genommen was er thut ist wohlgethan. ---

Jetzt lieber Onkel wo ich Ihnen alles true u. wahr geschildert werden Sie wohl im Stande sein meine Umstände zu übersehen und auch Ursache zu meinem Zurückbleiben leicht finden. Gott seegne Sie alle alle und lasse mir so herben Schmerz über Sie ergehen, insbesondere nehme ich die gute, liebe Fanny an der ich noch jetzt mit besonderer Vorliebe hänge in meinen Wünschen allen anderen Geschwistern miteingeschlossen vor, da ich jetzt an meisten überzeugt bin u weiß was Mutter sein ist heißt. Gott geben Ihnen lieber Onkel wie auch der guten tante der ich nichts vorzüglicheres wünschen kann als bessere u festere Gesundheit noch recht viele Gelegenheit um Freude an Threu liebenden Kindern zu erleben, nichts mehr wird mich mehr erfreuen als wenn ich öfters von Ihnen Allen mit Erinnerung bedacht werde da ich jetzt wirklcih einsehe niemanden mehr als Si elieber Onkel zu besitzen der sich meiner so liebevoll u herzlich annehme, Gott gebe nur dass es mir gelingen möchte Ihnen zu zeigen dass Ihre Wohlthaten an keinen unwürdigen verschwendet wurden.

Meinen Handkuss u Kuss an alle meinen nochmals innigsten Dank von Ihrem gehorsamsten Neffen Otto.