Dr.Ludwig Mayer

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Biographie

Trotz der derzeitig geringen Anzahl an Überlieferungen oder verfügbaren Angaben zur Person des Dr.Ludwig Mayer, können dennoch ein paar Notizen zu seiner Biographie festgehalten werden (soweit nachvollziehbar).


Dr.Ludwig Mayer (25.8.1797 in Stegersbach / Szent Elek - 31.7.1831 Wien), im Währinger Friedhof beerdigt (ist heute eine Parkanlage).


Dr.Ludwig Mayer wurde am 25.8.1797 in Stegersbach (ung. Szentelek, Burgenland, südlich von Bad Tatzmannsdorf bzw. Oberwart) geboren.

Seine Eltern waren Ludwig Mayer, sowie Katharina (?xx, Katharina's Nachname ist leider nicht bekannt bzw. noch nicht korrekt interpretiert).

Anm.: In der Trauungsmatrik vom 21.1.1825 (Pfarre St.Stephan in Wien) - Heirat mit Josepha v. Wittmann-Dengláz - wird der Vater "Ludwig Mayer" als "Arrendator" bezeichnet, was auch als "Pächter" interpretiert werden könnte.

Die Abschrift der Geburtsurkunde Ludwig Mayer's (jun.) erwähnt eine Berufsbezeichnung seines Vaters, die wie "Gastwirt" (?) zu lesen ist, allerdings fehlt hier auch ein lesbarer Teil des Textes.


Als Paten zu seiner Taufe werden Peter (?)Rathen und Anna Novasel genannt.

Kopie bzw. Abschrift aus dem Geburtenregister von Stegersbach. Quelle: Familienbuch Zahlbruckner, Medy Zahlbruckner und Dr.Ingrid Holotova


Medizin-Studium

Nach den Überlieferungen von Hugo Hinterberger und Dr.Alexander Bauer wird aus den beiden Doktordiplomen von Dr.Ludwig Mayer folgendes bekannt:

"..

Ludwig Mayer war nach dem Wortlaut seines Diploms der Pester Universität vom 19. August 1816, mit welchem er zum Doktor der "Freien Künste und der Philosophie" (A A: LL et Philosophias Doctor) ernannt wird, röm. kath. Glaubens, damals 20 Jahre alt und ist geboren in Szent Elek (Stegersbach) in Ungarn (Szent Elekini J. Cottus Castriferrei (Komitat Eisenburg) in Regia hac.)


Als Rektor ist unterfertigt:

Joannes Baptist Fortunatus Lang.


Als Dekan und Promotor:

Josephus Szarka


Ferner wurde derselbe gemäß des betreffenden Diploms der Wiener Universität am 20. April 1822 zum Doctor der Medicin promoviert.

Seine Dissertation handelte über "Prospalgie", was man mit dem Begriff "Gesichtsschmerz" interpretieren könnte bzw. Trigeminusneuralgie.


Unterfertigt sind:

Franz Joseph L. Bo. de Bretfeld Chlumczansky als Rektor (Die Abkürzung L. Boh. könnte auf seinen Beruf als "böhmischer Jurist" Bezug nehmen)

Dr. med. Alois Fiedler als Dekan,

Dr. theol. Joseph Spendou als Univ. Cancellarius,

Dr. Joseph Franz Freiherr von Jacquin als Promotor (Sohn des Botanikers Nikolaus Joseph Freiherr von Jacquin)

Andreas Joseph Freiherr v. Stifft, also Promedicus und Direktor d. med. Studien,

Dr. phil. et. mde. Joh. Franz Edler v. Hieber als Notar der med. Fakultät.


Beide Diplopme sind derzeit (1916) im Besitz seines Enkels, des Custos Dr. Alexander Zahlbruckner d. k.k. Naturhist. Hofmuseums, Bot. Abteilung.


.."


Soweit eine überlieferte Notiz zu den Medizinstudien bzw. Diplomen von Dr.Ludwig Mayer.


Dr.Ludwig Mayer als "zweiter Leibarzt" des EH Carl Ludwig

Ludwig wird in seiner beruflichen Stellung als ein (zweiter) Leibarzt des Erzherzogs Karl ("Sieger von Aspern") genannt und war mit Josepha Wittmann v. Denglaz - einer Tochter des Güterinspektors (etc.,etc.) Anton Wittmann v. Denglaz - verheiratet.


Auf seinem Grabstein im einstigen Währinger Friedhof in Wien war zu dieser beruflichen Postition die Beschreibung bzw. Titulierung

"Doktor der Philosophie u. der Medizin, Mitglied der mediz. Fakultät u. Leibarzt Sr. k.k. Hoheit des Erzherzogs Karl"

zu lesen (vgl. Text unten "Über das relativ frühe Ableben des Dr.Ludwig Mayer").



Einstige Wohnadressen von Dr.Ludwig Mayer und Josepha v. Wittmann-Dengláz in Wien

Die Angabe zu Ludwig Mayer's Wohnort, zum Zeitpunkt der Trauung, war "wohnhaft Pfarre St.Maria Rotunda, bei den k.k. Dominikanern Nr.698, alter Fleischmarkt."

Diese Adresse würde dem heutigen Gebäudeensemble "Wien I., Grashofgasse 1, Köllnerhofgasse 6 und Fleischmarkt 4" entsprechen.

Anm.: Nach einem "Auskunftsbuch über die kaiserlichen, ständischen, städtischen und Privatkanzleyen, Stellen und Aemter, Grundgerichte, etc. etc." in "Gemeinnütziger und erheiternder Haus-Kalender für das österreichische Kaiserthum" aus dem Jahr 1826 - ca. ein Jahr nach der Heirat mit Josepha -, findet man Ludwig Mayer noch unter der Adresse "Köllnerhofgasse Nr.698", also an dem oben beschriebenen Gebäudeblock.


Josepha Wittmann v.D. war damals wohnhaft in der "Pfarre St.Stephan, Nr.995", Annagasse, "seit 2 Jahren alda" (Notiz aus der Trauungsmatrik v. 1825).

Anmerkung: Die Adresse Nr.995, die der Pfarre St.Stephan im Wiener Innenbezirk zugehörig war, verweist auf die "Annagasse N.995".

Diese Adresse weist die Hof- und Güterkanzlei des Erzherzogs Karl aus, die zugleich auch die Dienst- bzw. Wohnadresse Josepha's Vater - Anton v. Wittmann-Denglaz - zum gegebenen Zeitpunkt war.

In einem "Hof- und Staats-Schematismus des Österreichischen Kaiserthumes" aus dem Jahr 1836 wird hierauf verwiesen.

Unter dieser Adresse waren auch durchaus bekannte Zeitgenossen bzw. Berufskollegen des Anton v. W-D. anzuteffen, wie z.B. Franz Joachim v. Kleyle, der zur gegebenen Zeit der Vorgesetzte von Anton Wittmann v. D. war.

Heute findet sich an dieser Adresse jenes Gebäude, das das "Haus der Musik" beherbergt.



Heirat mit Josepha von Wittmann-Dengláz

Eintrag in der Trauungsmatrik der Pfarre St.Stephan in Wien, über die Hochzeit von Dr.Ludwig Mayer mit Josepha v. Wittmann-Dengláz, Wien, Pfarre St.Stephan, am 21.1.1825


  • Die Trauung von Josepha und Ludwig fand am 21.1.1825 im Wiener Stephansdom (Dompfarre St.Stephan) statt.

Trauzeugen waren Anton Wittmann v. Denglaz, (Franz) Joachim v. Kleyle und Dr.med Franz Wirer (von Rettenbach).

Anm.: Zu diesem Zeitpunkt war Anton v. Wittmann-D. bereits in Diensten des EH Karl und hatte aufgrund der Dienstübernahme nach dem Ableben des EH's Albert Kasimir Sachsen-Teschen zu EH Karl, (Franz) Joachim v. Kleyle als formell unmittelbar Vorgesetzten.




Über das relativ frühe Ableben des Dr.Ludwig Mayer

Dr.Ludwig Mayer war relativ früh verstorben und auf den damals noch bestehenden Währinger Friedhof in Wien überführt und beerdigt worden.

Anmerkung: Der ehemalige "neue" Währinger Friedhof wurde ca. 1873 geschlossen und 1923 in den heute bestehenden "Schubertpark" umgewandelt.)


Dr.Ludwig Mayer verstarb demnach in Wien am 31.7.1831 als "Doktor der Philosophie und Medizin, Mitglied der medizinischen Fakultät und Leibarzt Sr.k.k. Hoheit des Erzherzogs Karl".

Die Adresse, die diese Sterbematrik notiert, lautet "Stadt Nr. 895" und würde damals einem Gebäude der Magistrats-Grundherrschaft in der Singerstraße (Wien, I.Bez.) entsprechen.

Man kann es als Haus für k.k.-Beamten bezeichnen, wie es derer in Wien einige gab.

Es handelt sich hierbei letzten Endes um ein Gebäudeensemble, das der heutigen Adresse "Wien I., Singerstraße 14 und Weihburggasse 11" gleichkommen würde.


Eintrag in der Sterbematrik der Pfarre St.Stephan in Wien, über Dr.Ludwig Mayer

Sein Leichnam wurde in den "neuen" Währinger Friedhof überführt (siehe dazu Erwähnung oben).


Freundschaftliche Verbindungen

  • Es scheint, dass Dr.Ludwig Mayer mit seinem Berufs-Kollegen Dr.Franz Wirer (von Rettenbach) befreundet war, da jener als Trauzeuge bei Josepha Wittmann v. Denglaz erster Heirat mit Ludwig Mayer und zweiter Heirat mit Alexander Joseph Bauer aufscheint (damals noch mit seinem Namen Franz Wirer).



Weitere Angaben über die Kinder

  • Emilie (Emilia) Mayer (1826 - 1833)
  • Karoline Mayer, verheiratet mit Franz Tschida, der u.a. am 7.10.1851 gemeinsam mit Eduart Mack (Professor für Chemie in Bratislava) für die Erfindung zur Herstellung "Englischer Schwefelsäure" aus "Schwefelkies" mit Hilfe eines neu konstruierten Ofens, ein "k.k. ausschließliches Privilegium des k.k. Handelsministeriums" für zwei Jahre erhalten hatten (vgl. z.B. Zeitschrift des Österreichischen Ingenieur-Vereines, Bände 1-3).

Notiz: In einer öffentlichen Kundmachung hatte Franz Tschida festgestellt, dass Prof. Eduard Mack unrechtens dessen eigenen Namen bei der Anmeldung des obgenannten k.k. Privilegiums eingefügt hatte und ursprünglich nur den Auftrage gehabt hätte "im Auftrag von Franz Tschida" auf dessen Namen lautend dieses Priviliegium zu beantragen (vgl. Die Presse, 6.8.1852, Nr. 184, S.1).


Karoline's Gemahl Franz Tschida war als Schwefelsäurefabrikant in Bösing / Pezinok / SK tätig.



Weitere Abildungen

Sterbematriken-Eintrag zu Emilia Mayer, der Tochter von Josepha v. Wittmann-D. und Dr.Ludwig Mayer, verst. am 22.12.1833 im 6. Lebensjahr in Mosonmagyarovar