Dr.Rudolf Frank (23.6.1862 Linz - 13.2.1913 Wien)


Dr.Rudolf Frank
Dr.Rudolf Frank
Quelle, Bildnachweis: Bruno Hinterberger


Biographische Notizen zu Rudolf Frank

Dr. Rudolf Frank (Arzt, 1862 - 1913, Linz - Wien)

Rudolf Anton Frank wurde als Sohn des Ober-Realschullehreres Josef Frank und dessen Gattin Aloisia Frank (geb. Hinterberger) in Linz am 23.6.1862 geboren.

Sein Vater Josef Frank war der Sohn eines Mühlenbesitzers in Heidenpiltsch / Mähren / CZ, seine Mutter war die Tochter des Arztes Dr.Anton Hinterberger / Wien / Windern

Anm.: Aloisia Hinterberger war die Tochter des Dr.Anton Hinterberger bzw. Schwester des Dr.Friedrich Hinterberger.



Rudolf Frank (1862-1913) maturierte in Marburg und promovierte 1886 nach seinem Medizinstudium in Wien.

Bereits vor seiner Promotion wurden seine „Beiträge zur Anwendung der Dialyse in gerichtlich-chemischen Untersuchungen" (1885) veröffentlicht.

Rudolf Frank war zudem an der Klinik des Herrn H. Nothnagels beschäftigt.


Nach seiner Promotion trat Frank als Operationszögling bei Eduard Albert ein.

Nach 3 Jahren wurde er dessen Assistent und 1892 habilitierte er sich mit der Arbeit „Über die angeborene Verschließung des Mastdarms und die begleitenden inneren und äußeren Fistelbildungen".

Seine hier in einem Grenzgebiet von Embryologie und Chirurgie vertretene Ansicht, daß eine große Anzahl solcher Mißbildungen nicht auf eine fehlerhafte Keimanlage, sondern auf sekundäre Verklebungen zurückgehe, blieb nicht unwidersprochen, jedoch wurde auch die Stichhaltigkeit dieser Ansicht anerkannt.

Durch seine 1893 erschienene Arbeit „Über die Radicaloperation von Leistenhernien" eröffnete er eine neue Perspektive in der Chirurgie der Leistenbrüche.

F. Friedländer sagt, daß er „das ganze diffizile Rüstzeug der alten Chirurgie durch die Behandlung des eingeklemmten Leistenbruches nach den Prinzipien der Radikaloperation der freien Hernie überflüssig gemacht oder doch entwertet" habe.

1893 wurde Rudolf Frank Vorstand der chirurgischen Abteilung des eben gegründeten Kaiser-Franz-Josephspitales in Wien.

Später hatte er die gleiche Stelle in der Krankenanstalt Rudolfstiftung inne, die er wieder mit der Leitung der 3. Chirurgischen Abteilung des Wiener Allgemeinen Krankenhauses vertauschte.

Von bescheidenem Wesen, veröffentlichte er als unauffälligen Schlußartikel einer kasuistischen Arbeit die Modifikation der Darmnaht, die nach ihm von vielen Chirurgen ausschließlich geübt wurde (vgl. Wyklicky, Helmut 1961, „Frank, Rudolf Anton“, in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 344 [Onlinefassung], URL: http://www.deutsche-biographie.de/artikelNDB_pnd132522217.html, Stand 18.6.2010).


Dr. Rudolf Frank verstarb am 13.2.1913 in Wien.



Veröffentlichungen von Dr. Rudolf Frank

Beiträge zur Anwendung der Dialyse in gerichtlich-chemischen Untersuchungen (1885)

Zwei seltene Fälle v. Brucheinklemmung (in: Wiener klin. W.schr. 2, 1889, Nr. 5 u. 13)

Beitrag zu den Operationen wegen Gallensteinen (Choledochotomie) (ebd. 4, 1891, Nr. 51)

Einige Darmoperationen mit Bemerkungen üb. d. Darmnaht (ebd. 5, 1892, Nr. 27)

Eine Modification d. Radicaloperation v. Leistenhernien nach Bassini (ebd., Nr. 29)

Perforationsperitonitis durch Ruptur d. Darmes b. d. Taxis, Hernio-Laparotomie, Heilung (ebd., Nr. 36)

Ober d. Rückwirkung d. Radicaloperation v. Bassini auf d. Herniotomie d. eingeklemmten Leistenbruches (ebd. 7, 1894, Nr. 28 u. 29)

Veröffentlichungen über Dr. Rudolf Frank

Wiener Med. Wochenschrift 63 (Schnitzler, J., 1913, S.609) Wiener klin. W.schr. 26 (Friedländer, F., 1913, S. 311, Fischer, ÖBL)

Abbildungen und Dokumente

Dr.Rudolf Frank im beruflichen und familiären Umfeld
 
Dr.Rudolf Frank
Quelle, Bildnachweis: Bruno Hinterberger
 
Dr.Rudolf Frank mit Tochter Emma
Quelle, Bildnachweis: Bruno Hinterberger
 
Rudolf Frank mit Familie (Frank) in Windern OÖ, und Alexander Bauer.
Quelle, Bildnachweis: Bruno Hinterberger
 
Dr.Rudolf Frank in Windern 25 / OÖ