Datenwolke "Anton Wittmann von Dengláz": Unterschied zwischen den Versionen

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* [[Gründungsurkunde der landwirtschaftlichen Fakultät in Mosonmagyarovar]]
* [[Gründungsurkunde der landwirtschaftlichen Fakultät in Mosonmagyarovar]]
* [[Seine Aufgaben im Dienst des EH Albert Kasimir Sachsen-Teschen und dessen Nachfolger EH Carl, als "Oberregent" in der Güterverwaltung]]


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Version vom 3. Juni 2013, 12:46 Uhr

Wiki-Zweck:

Datenaufbereitung für eine spätere Zusammenfassung zur Person Anton v. Wittmann-Dengláz, sowie dessen soziales Umfeld und historischer Kontext.

Herstellen eines Zusammenhangs zur Geschichte der Landwirtschaft (Stichwort "Mosonmagyarovar", etc.)

[Landwirtschaftliche Fakultät Mosonmagyarovar]


Datenwolke "Anton Wittmann von Dengláz"

Anton von Wittmann-Dengláz, Ölbild in der Universität Mosonmagyarovar
Maria Anna Wittmann, Taufmatrik St.Bernhard bzw. Neukirchen a.d.Wild
Anton Wittmann (v.D.), Taufmatrik St.Bernhard bzw. Neukirchen a.d.Wild
Mathaeus Wittmann, Taufmatrik St.Bernhard bzw. Neukirchen a.d.Wild
Unterschrift von Anton v. Wittmann-Dengláz


Arbeits-Sammlung

  • Matriken-Auszüge zu den Eltern Joannes Michael Wittmann und Caecilia geb. Wild (Tochter der Maria Katharina und Christoph Wild aus Traunstein in Bayern) >>ok
  • Franziska Szikler ... Anton Wittmann's Gattin: Angaben zu ihrer Person, unklare, "mystifizierte" Herkunft (Kloster, Mosonmagyarovar (?), (?) uneheliches Kind eines Habsburgers (? Joseph II.), Auszug aus der Sterbematrik v. Mosonmagyarovar einpflegen, ...



Geschwister von Anton v. Wittmann-Dengláz (geb. 26.3.1771)

  • Maria Anna, geb. am 22.3. 1769 (war mit dem Arzt Dr.Graf verheiratet)
  • Mathaeus, geb. am 26.12.1774 (in St.Bernhard bei Horn, Nr.77), Dürfte als Soldat in Teschen stationiert gewesen sein..

Zugehörige Taufmatriken siehe oben.


Kinder von Anton Wittmann

Bisher war nur bekannt, dass Anton Wittmann und seine Frau Francisca zwei Kinder namens Johann und Josepha (Josephine) hatten.

Dieses beiden Kinder werden auch an der Schriftplatte der Grabes-Säule von Anton Wittmann genannt (kath. Friedhof in Mosonmagyarovar).


Allerdings war in wenigen Anmerkungen (z.B. in einem Brief von der Enkelin Franziska Zahlbruckner) von weiteren Kindern die Rede wie z.B. Karl und Anton.

Beide konnten noch nicht recht "identifiziert" werden, weder deren genauer Geburtsort, noch deren weiteres Leben und diverse Aufenthalte.

Nun konnte Attila Nemeth in einem archivierten Buch über Adelsdokumente aus Mosonmagyarovar einen Eintrag zu Anton Wittmanns Erhebung in den Adelsstand finden, in dem auch die oben genannten Kinder Karl und Anton erwähnt werden.

Beider Name ist auch in der Studenten-Matrik der Universität Mosonmagyarovar zu finden (Carolus, Anton), allerdings ohne dem Beinamen "von Denglaz".

  • Es gilt nun herauszufinden, ob die eingetragenen Studenten Carolus und Anton tatsächlich Kinder von Anton Wittmann waren und was mit ihnen weiter geschehen ist.
  • ToDo - Auszug aus dem Buch der Adelsdokumentation: Nennungen von Johann, Josepha, Karl und Anton.


Carolus Wittmann, Carl Wittmann

In der "Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark, Band 59, 1968" wird Carl Wittmann genannt.

Es wird erwähnt, dass Anton Wittmann v. Denglaz Interesse an das weitere Behalten des Schlosses Stainz verloren hatte, nach dem sein Sohn Carl 1836 an "Lungenbrand" (Gangraena pulmonis) in Stainz verstorben war.

Anton Wittmann v. D. verkauft das Schlossgebäude Stainz um 1840 an Erzherzog Johann um etwa 250.000 fl (Gulden, Wiener Währung).

Anm.: Dieser Verkauf, oder besser gesagt, die hohe Verkaufssumme wird in manchen Schriften erwähnt, da die Preisdifferenz zwischen der Kaufsumme (1829 von Anton Wittmann v.D. um 174.000 Gulden ersteigert) und dem Verkaufspreis im Jahr 1840 von ca. 250.000 Gulden Unverständnis hervorgerufen hatte.

So zu sagen, wie ist es einsehbar, dass so etwas wie eine Wertsteigerung von ca. 40% innerhalb von 11 Jahren gerechtfertig sei, noch dazu wenn die Gebäudeteile nicht saniert und in schlechtem Zustand waren, etc. ...

(Zu Stainz sind noch weitere Infos hinzuzufügen...)


Soweit zu Carl Wittmann. Ob es sich hierbei um den selben "Carolus Wittmann" handelt, der als Student - aus Wien stammend - in Mosonmagyarovar im Jahre 1830 (bis 1832) inskribiert hatte ist noch nicht geklärt. Die Wahrscheinlichkeit seiner Identität in diesem Sinne, ist aber relativ hoch.


Carl und sein weiterer Bruder Anton scheinen auf der Grabtafel des Anton Wittmann v. D. als Kinder nicht auf.

Damit ist auch sehr wahrscheinlich, dass Anton (jr.) ebenso vor seinem Vater verstorben war.



Anton Wittmann's Eltern und Vorfahren

Es ist bislang bekannt, dass Anton Wittmann's Eltern in St.Bernhard bei Horn beheimatet waren, sowie sein Vater Johann Michael Wittmann aus St.Bernhard und seine Mutter Caecilia Wild ursprünglich aus Traunstein in Bayern stammten.

Letzteres ist auch in der Taufmatrik von St.Bernhard (Eintragung in Neukirchen an der Wild) nachzulesen.


Die Suche nach der Art oder dem Grund der Beziehung zwischen St.Bernhard oder Horn und dem Bayerischen Traunstein, die Beweggründe eines Ortswechsels der Familie Wild von Bayern nach Niederösterreich herauszufinden, ist noch etwas schwierig.


Es gibt jedoch kleine Anhaltspunkte, die vielleicht etwas mehr Licht in die Sache bringen können:

  • 1724, Taufbuch Horn: Es wird am 27.2.1724 die Geburt von Josephus Wild vermerkt, dessen Eltern Mathias Wild bei Rosenberg und Maria Magdalena (?), sowie die Taufpaten Mathias Roth "aus dem Kamp" und dessen Gattin Susanna.
  • 1735, Taufbuch Stift Altenburg, Pfarre Strögen: 31.8.1735, Eintragung der Taufe von Maria Barbara, einer Tochter von Johannes Wittmann, "Pastoris in Bürgerwiesen" und der Eva Wittmann. Die Taufpaten sind dabei Magdalena Wild und ihr Gatte Mathias Wild, der hier als "Pastoris in Altenburg" bezeichnet wird.


Es handelt sich bei beiden Eintragungen um die selben Personen Mathias Wild und dessen Gattin Magdalena Wild.


So können vorerst folgende "Indizien" festgehalten werden:

  • Der Beruf des "Pastors" verbindet unter anderem die Familien Wittmann und Wild, spätestens ab 1735.
  • Die Orte Altenberg, Strögen, Bürgerwiesen und Rosenberg liegen sehr nahe von einander entfernt, ebenso wie St.Bernhard und Neukirchen a.d. Wild.
  • Caecilia Wild - die Mutter Anton Wittmann's v.D. - könnte mit der Familie Wild verwandt gewesen sein und aus noch nicht bekannten Gründen von Traunstein in Bayern in die Region um Horn ihren bereits früher übersiedelten Verwandten nachgefolgt sein.


  • (Johannes) Michael Wittmann wird in diversen Matriken-Einträgen von St.Bernhard bei Horn - sowie Neukirchen an der Wild -, summa summarum als Organist, Schullehrer und "Angestellter Kontrolor der Herrschaft St.Bernhard" genannt.

Er ist auch bei diversen Taufen und Verheiratungen der Familien "Deigner / Gschlad", "Freyhammer", "Daniel" und "Withalm (Widhalm)" als Pate bzw. Trauzeuge vorzufinden.

Dies gilt zum Teil auch für seine Gattin Caecilia.


Beipiele:

- Am 4.12.1791, Johann Michael Wittmann und Caecilia Wittmann als Taufpaten von Barbara Deigner, V: Johann Deigner, Bauer von St.Bernhard, M: Theresia geb. "Gschladin" (Gschlad) aus St.Bernhard.

- Um 1795: Johann Michael Wittmann und Caecilia Wittmann als Taufpaten von Leopold Deigner, V: Johann Deigner, Bauer aus St.Bernhard, M: Theresia geb. "Schladin" (Gschlad) aus St.Bernhard.

- Um 1795: Johann Michael Wittmann und Caecilia Wittmann als Taufpaten von Ignatz Deigner, V: Johann Deigner, Bauer von St.Bernhard, M: Theresia geb. "Gschladin" (Gschlad) aus St.Bernhard.

- Um 1795: Johann Michael Wittmann als Taufpate von Johann Baptist Deigner, V: Johann Deigner, Bauer von St.Bernhard, M: Theresia geb. "Gschladin" (Gschlad) aus St.Bernhard.




Notizen zum landwirtschaftlichen Hintergrund bei Anton v. Wittmann-D.

Ein interessanter Eintrag in der Trauungsmatrik von Neukirchen a.d. Wild - vom 20.2.1781 - nennt (Johann) Michael Wittmann als Trauzeugen des Paares Josephus Daniel und Anna Heydtner (wohnhaft in St.Bernhard Nr.49). Zugleich ist auch ein "Andreas Sengstschmid" aus Wildberg als Trauzeuge angeführt.

Bemerkenswert ist dabei der Eintrag, dass Jos. Jacobus Schieswald als Pfarrer genannt wird, der offenbar die Trauung vollzogen hatte.


  • Warum kann das bedeutsam sein?

(Joseph) Jakob Schieswald (Schiehswald) wird in einem Artikel in "Ökonomische Neuigkeiten und Verhandlungen, Nr.84 von 1825" erwähnt, worin er als eine Persönlichkeit beschrieben wird, die der Region um St.Bernhard, Horn, etc. im Laufe seiner Dienstjahre (1772 - 1819 in St.Bernhard und Neukirchen a.d.Wild) offenbar einen gewissen landwirtschaftlichen Vorteil verschafft hatte.

Johann Michael Ritter von Ehrenfels hatte 1824 die Staatsherrschaft St.Bernhard gekauft und vermerkte im oben erwähnten Artikel seine damalige Verwunderung über den landwirtschaftlichen Wohlstand "seiner" Herrschaft.

Er führte dies auf das Wissen und das Engagement von Jakob Schieswald zurück, der als Förderer des Obstbaus und der Bienenzucht der Region damals offenbar einen nicht unerheblichen Vorteil gegenüber anderen Gemeinden verschaffen konnte.

Jakob Schieswald verfügte diesem Artikel zur Folge über ein breites Wissen über Obstkultur und Bienenzucht, das er sich einerseits auf eigene Initiative und Wissensaustausch und andererseits durch diverse pomologische Versuche angeeignet hatte.

Dieses Wissen hatte er jedoch auch zugleich in der hiesigen Bevölkerung verankert, was ihm offenbar die Dankbarkeit der daraus wertschöpfenden Bevölkerung entgegenbrachte.


Man kann dies im genannten Artikel auf Hinterberger.org - Anton Wittmann sehr eindrucksvoll nachvollziehen.


Jener Joseph Jakob Schieswald war also immer noch zu gegen, als die Familie Wittmann in St.Bernhard lebte. Die persönliche Nähe zwischen Johann Michael Wittmann und Jakob Schieswald könnte zu dem alleine dadurch gegeben sein, dass Wittmann unter anderem als Organist tätig war. Zugleich erfüllte Johann Michael Wittmann den Dienst eines "Kontrolors" an der Herrschaft St.Bernhard.

Ich vermute - nicht zuletzt mit dem letztgenannten Indiz -, dass diese persönliche, also soziale und wirtschaftliche Verbindung, ein wesentlicher Grundstein für Anton Wittmann's späteres Interesse zur Landwirtschaft und sein umfangreiches Wissen in diesem Bereich darstellt.

Es ist zumindest ein Indiz und es bleibt noch im Detail herauszufinden, wie Anton Wittmann's persönlicher Weg von St.Bernhard, über Schönau an der Triesting schließlich nach Mosonmagyarovar geführt hatte.


Ein Auszug aus einem Taufbuch von Neukirchen an der Wild (bei St.Bernhard, Horn) zeigt die Reihenfolge der damals im Dienst stehenden Priester.

Joseph Jakob Schieswald ist darin auch zu finden und dessen zeitliche Einordnung nachzuvollziehen ("Jos.Jakob Schiehswald, 1772 - 1819").

Joseph Jakob Schieswald in Neukrichen an der Wild, bei St.Bernhard, Horn, Niederösterreich






Diverse Personen im näheren Umfeld von Anton v. Wittmann-D.

Aufgrund Wittmann's Tätigkeit und beruflicher Position innerhalb der Ungarischen und Österreichischen Landwirtschaft im Staatsbereich, ergaben sich natürlicherweise mehr oder weniger nahe Kontakte zu Personen im monarchischen Umfeld der damaligen Regierung.


Gleichzeitig hat seine Tätigkeit als Verwalter von Privat- und Staats-Domänen und Lehrtätigkeit an der landwirtschaftlichen Hochschule in Mososnmagyarova ("Ungarisch-Altenburg") einen großen Bekanntenkreis erwirkt, der auch Einfluss auf seine familiäre Nachkommenschaft hatte.


Es können soweit folgende Personen gelistet werden (Reihenfolge ohne Gewichtung)

Orte oder Einrichtungen, die nach Anton v. Wittmann-D. benannt wurden

  • Wittmannshof, Meierhof bei Halbturn
  • Wittmannsdorf bei Leobersdorf (Niederösterreich)
  • Frhr. v. Wittmann-Straße bei Leobersdorf (Niederösterreich)
  • Vitmanova, Meierhof bei Třeboň (Wittingau)
  • Wittmann Antal Park in Mosonmagyarover (Ungarisch-Altenburg)
  • Wittmann utca (Wittmann-Straße) in Mosonmagyarover (Ungarisch-Altenburg)
  • Wittmann's-Au in Mosonmagyarover (Wittmann-liget, Ungarisch-Altenburg)


Orte im Wirkungsbereich von Anton v. Wittmann-D.

  • Blumau (am Neurisshof, bei Sollenau bzw. Schönau, Niederösterreich)
  • Bratislava (Pressburg, SK)
  • Graz
  • Halbturn (Burgenland)
  • Hanság (HU)
  • Jaroslavice (Joslowitz, CZ)
  • Lannach (Steiermark, Hier lebte sein Freund Carl Frhr. von Mandell)
  • Leobersdorf (bzw. Wittmannsdorf in Niederösterreich)
  • Mosonmagyarovar (Ungarisch-Altenburg, HU)
  • Schönau an der Triesting (Niederösterreich)
  • Seelowitz
  • Sollenau (Niederösterreich)
  • Stainz
  • St.Bernhard bei Horn (Niederösterreich)
  • Teschen
  • Třeboň (Wittingau, CZ)
  • Wien (Annagasse 995, Kärntnerstraße)
  • Wien-Hirschstetten

Anton Wittmann's Arbeitsgebiete und Projekte



Weitere Abbildungen

Anton Wittmann v. Denglaz
Bratislava, Poszony, St.Andreas-Friedhof: Grab der Familie Johann Wittmann v. Denglaz, steht nicht mehr, an Stelle liegt ein Steinblock mit dem Namen Wittmann v. Denglaz, Pic-Source: Nemeth Attila, Mosonmagyarovar
Anton Wittmann v.Denglaz, Ölbild, 1829, (Georg Phillip ?) Schmitt
Anton Wittmann v.Denglaz
Anton Wittmann v.Denglaz, Steintafel im Innenhof der landwirtschaftlichen Fakultät in Mosonmagyarovar
Familie Anton Wittmann v. Denglaz, Bildausschnitt des Ölbilds, Landwirtschaftliche Fakultät in Mosonmagyarovar
Josepha Wittmann v. Denglaz, Tochter des Anton und seiner Gattin Franziska
Josepha Wittmann v. Denglaz, Tochter des Anton und seiner Gattin Franziska
Julius Gyula Wittmann v. Denglaz, Enkel von Anton und Franziska, Sohn von Elisabeth und Johann Wittmann v. Denglaz
Grab des Anton Wittmann v. Denglaz in Mosonmagyarovar (Gusseisensockel und Säule)
Grab des Anton Wittmann v. Denglaz in Mosonmagyarovar, ca. um 1910 von Hugo Hinterberger aufgenommen). Dahinter erkennbar: Die benachbarte Grabesstelle von Anton Kluger v. Teschenberg, die in unserer Zeit etwas versetzt wurde.
Ein Schafstall in der "Maria liget" (Marien-Au) bei Mosonmagyarovar, aus der Zeit von Anton Wittmann. Aufgen. bei einer Exkursion mit Attila Nemeth.
Büste des Anton W.v.D. vor dem Haupteingang der alten Burg und Fakultät. Aufgenommen von Nemeth Attila am Tag der Semesterfeier der landwirtschaftlichen Fakultät, September 2012. Vis-á-vis steht die Büste von EH Albrecht Kasimir Sachsen-Teschen.