Joseph Frank: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Verfasser des vorstehenden Nekrologs ist Professor Gustav von Knoblich, der nachfolgende Direktor der Schule.
Der Verfasser des vorstehenden Nekrologs ist Professor Gustav von Knoblich, der nachfolgende Direktor der Schule.
<br />
==Nachruf zu Josef Frank in der Marburger Zeitung, vom 27.3.1898, Nr.25, 37ster Jahrgang==
Maröurger
Wachrichten.
(Todesfall.)
Ain
Morgen
des
vergangenen
Freitags
starb
l)icr
der
k.
k.
Schulratk)
und
Oberrealschul-
Director
i.
N.
Herr
Josef
Frank,
Ritter
des
Franz
Josefs-Ordens.
Gcincindcratl)
der
Stadt
Marburg,
welcher
sich
um
das
Wohl
unserer
Stadt
im
allgemeinen,
sowie
um
das
einer
hervorragenden
Lehranstalt
im
besonderen
die
anerkennenswertesten
Verdienste
erivvrben
hat.
Aus
dem
26.
Jahresberichte
der
k.
k.
Staats-Oberrealschule
in
Marburg
(Geschichtsabriss
der
Anstalt,
von,
Director
G.
Kiwbloch)
entnehmen
wir
noch
folgende
Daten.
Herr
Jvsef
Frank
wurde
mit
allerhöchster
Entschließung
von,
13.
September
1874
zum
Director
der
Anstalt
ernannt
und
wirkte
in
wahrhaft
väterlich-segensreicher
SLeise
durch
21
Jahre
in
diesem
Amte.
Mit
ihn,
beginnt
ein
Abschnitt
steter
ruhiger
Fortentwicklung
der
Anstalt,
gesvrdert
durch
die
unablässig
ernste,
l
erussgetrcueste
und
erfolgreichste
Arbeit
des
DirectorS.
Anspruchslos
in
der
set)önsten,
weitesten
Bedeutung,
selten
bescheiden
und
so
karg
mit
Mittheilungen
aus
seinem
eigenen
Leben,
dass
es
mir,
der
ich
doch
durch
17
Jahre
die
Ehre
hatte,
unter
Director
Frank
zu
dienen,
nur
Weniges
möglich
ist,
über
sein
Vor
leben
zu
bringen.
Geboren
am
18.
October
1830
zu
.heidcupiltsch
an
der
mährisch-schlesischen
Grenze,
als
der
Sohn
eines
Müllcrmeisters,
besuchte
er
das
Gymnasiuin
in
Troppau
von,
Jahre
1842 1848,
dann
die
Lliceal-
Classen
in
Olmüh
von
1848 1850.
Im
Jahre
1850
bezog
er
die
Universität
in
Wien,
wo
er
sich
philosophischen
Studien
widmete.
Ende
des
Jahres
1854
wurde
er
in
Linz
an
der
Realschule
Suppleut,
an
welcher
Anstalt
ihn
das
Ministerinn,
1856
auch
zum
wirklichen
Lehrer
ernannte.
Im
Jahre
1857
verehelichte
er
sich
mit
Luise
Hinterberger,
Arztcnstochter
aus
Windern
bei
Gmunden;
ach
13jähr.
Ehe
verlor
er
1870
seine
Gattin,
die
ihm
eine
Tochter
und
fünf
Söhne
hinterließ.
Von
den
Söhnen
sind
heute
3
Aerzte,
1
Professor
und
1
Finanzwach-Obercommissär.
Aus
der
Zeit
seiner
Linzer
Auetswirksamkeit
stammt
auch
eine
wissenschaftliche
Arbeit,
die
Director
Frank
1856/7
im
Jahresberichte
der
Oberrcalschulc
in
Linz
veröffentlichte;
sie
führte
den
Titel
Ueber
die
neueren
Ansichten
von
dem
Wesen
der
Wärme."
R'ach
LOjähriger
Lehrtlsiitigkeit
in
Linz
leitete
er
dann
21
Jahre
die
Marbnrger
Skaats-
Oberrealschule!
35
Professoren
und
Lehrer
dienten
unter
Director
Josef
Frank,
sie
alle
ausnahmslos,
sowie
die
zahlrcick)cn
Schüler,
verehrten
und
verehren
in
ihm
einen
R?arburger
Zeitung.
missär,
Herrn
Finanzbczirksdirector
Grafen
Ferraris
der
Versanunlung
vorstellte.
Zu
Stinuncnzählcrn
ivurden
vorn
Vorsitzenden
die
.Herren
E.
Figdor
und
Edelu,
anu
bc-
stiinint,
zu
NUtfcrtigcrn
der
Verhandlungsschrift
>vurde
die
.Herren
Figdor
und
Nanzi
gewählt..'
Der
Vcrwaltnugs-
rath
.Herr
Gustav
Vareu«
trug
sodann
den
Geschäfts
bericht
vor,
der
init
dem
Antrage
schloss,
den
au,
1.
Juli
l.
I.
fälligen
Coupon
der
eigenen
Actic
mit
10
sl.
cinzu-
lösem
(Einen
ausführlichen
Auszug
aus
den,
Geschäftsberichte
veröffcntlichcn
,vir
in
der
nächsten
Ausgabe.)
.Herr
Figdor
berichtete
in,
Naincn
der
Rechnungsprüfer,
dass
sich
Cassc
und
Bücher
in
vollster
Ordnung
und
Ucbcreinstiiniuung
befinden.
Den
Rechnuilgslcgern
wurde
von
der
Vcrsanunluiig
die
Ent
lastung
ertheilt.
Der
Rciugewiun
ivird
gemäß
dem
Antrage
des
Vcrwaltungsrathes
verwendet
werden.
Die
aus
dem
Ver-
ivaltuiigSrathe
ausscheidenden
Herren
Anton
Badl,
Georg
Ogriseg
und
Dr.
Julius
Feldbachcr
wurden
lvieder
ge
wählt.
Zu
Rechnungsprüfern
für
das
laufende
Jahr
wurden
die
.Herren^
Josef
Pugcl,
und
Emanucl
Figdor,
zum
Er
satzmann
Herr
Jgnaz
Badl
geivühlt
und
lzierauf
die
Ver
sammlung
geschlossen.
(Concert
des
philhariuonischen
Vereines.)
Zu
unserem
Concertberichte
haben
wir
noch
hinzuzufügen,
dass
die
Clavierbegleitung
des
Recitativs
Vereinsmitglied
.Herr
Oscar
Billerbeck
freundlichst
überuoinmen
hat.
Zwischen
der
ziveiten
und
dritten
Abtheilung
des
Oratoriums
tritt
eine
Ruhepause
von
zehn
Minuten
ein.
Die
General
probe
zur
Schöpfung"
findet
heute
nachmittags
um
2
Uhr
»I,
großen
Casinosaale
statt,
wobei
auch
schon
die
Solisten
initwirken
iverden.
Ausdrücklich
bemerkt
,vird,
dass
der
Zutritt
zur
Generalprobe
nur
den
Angehörigen
der
Mit-
rvirkenden
gestattet
ist.
(Zu
den
Wahlen
in
die
Personaleinkoininen-
stener-Coinmissionen.)
Am
vergangenen
Donnerstag
ivurde
im
Concertsaale
des
Casinos
eine
Wählervcrsamm-
lung
auf
Anregung
aus
Gemeinderathskreisen
zu
dem
Zivecke
abgehalten,
un,
Probe>vahlen
für
die
Bildung
der
Personaleinkoininensteuer-Coinniissioneu
vorzunehmen.
Herr
Bürgermeister-Stellvertreter
Dr.
Hans
Schiniderer
er
öffnete
als
Vorsitzender
die
Versainmlung
und
erinnerte
daran,
dass
Herr
Karl
Flucher
die
Einberufung
der
Ver
sammlung
im
Gemcinderathe
beantragt
hatte.
Zun,
Stell
vertreter
des
Vorsiizenden
ivurde'.Herr
JosefD.Bancalari,
zum
Schriftführer
Herr
Alois
Sevlatschek
gewählt
.Herr
Karl
Pfrimer
erstattete
in,
Namen
des
vorberei
tenden
Ausschusses
den
Bericht
über
die
Vorarbeiten
und
Seite
5
Aus
dem
Kerichtssaale.
Schwurgericht.
An,
21.
d.
begannen
vor
den,
hiesigen
Schwur
gerichte
d)e
Verhandlungen.
An
diesen.
Tage
ivurde
unter
dem
Vorsitze
des
Kreisgerichtspräsidentcn
.Hofrathes
Grei-
storfer
gegen
Johann
und
Anton
^(iiga
rt"
verhandelt,
die
von
der
Staatsanivaltschast
ivcgen
des
Verbrechens
deS
Diebstahlt?
angeklagt
ivurden.
Die
Anklage
vertrat
Herr
L-taatsanwalt
Dr.
Nemanie.
Die
Angeklagten
wurdeir
schuldig
befunden
und
Johann
Xigart
zu
v
i
e
r
Jahren
Anton
Xigart
zu
18
Monaten
schiveren
Kerkers
verurtheilt.'
An
deinselbei.
Tage
iiiurde
vor
deinselben
Gerichtshöfe
gegen
Matl)ias
D
r
a
8
ko
v
i
ö,
24
Jahre
alt,
Taglöhiier,
iier-
haudelt.
Der
Angeklagte
war
beschuldigt,
am
21.
Jänner
1898
I
Rann
bei
Pettau
dem
Ferdinand
Kröpf
mit
eiuem
Messer
einen
Stich
in
die
rechte
Halsseite
versetzt
zu
l>aben,
ivodurch
der
Tod
des
Verletzten
I)erbeigesührt
wurde.
Die
Anklage
lautete
aus
Todtschlag.
DraSkoviü
liiur'de
schuldig
befuiiden
und
zu
sechs
Jahren
schiveren
Kerkers
verurtheilt.
Vater,
Die
Milde
des
letzteren
ivusste
er
jederzeit
glücklich
j
beantragte
die
Wahl
folgender
Herren:
Für
den
lll.
Wahl-
mit
dem
Ernste
des
Vorgesetzten
zn
paaren;
sein
Ärbeits-
flciß
kann
nur
von
Augenzeugen
eriuessen
iverden,
er
ist
geradezu
nnerreicht.
Sein
vielseitiges,
tiefes
Wissen
befähigte
ihn
zu
einem
richtigen
Urtheil
auf
allen
Gebieten,
zu
einem
niit
unbegrenztem
Vertrauen
angehörten
Berather.
Sein
langes
erfolgreiches
Wirken
an
der
Anstalt
fand
in
mehreren
Erlässen
der
Oberbchörden
Anerkennung;
so
Ivurde
ihm
für
die
umsichtige
Leitung
der
Anstalt
niit
den
Erlässen
des
k.
k.
L.
S.
R.
von,
22.
Jänner
1880,
Z,
7587,
dann
vom
10.
März
1881,
Z.
497
die
ver
diente
Anerkennung
ausgesprochen.
Mit
allerhöchster
Ent
schließung
vom
21.
August
1886
wurde
ihm
in
An-
cckeniiung
seiner
vicljährigen
(30jährigc )
erfolgreichen
Wirksamkeit
im
Schulanite
das
Ritterkreuz
des
Franz
Josef-Ordens
allergnädigst
verliehen.
Eine
größere
Schul-
Mer
fand
aus
diesem
Anlasse
statt.
Mit
allerhöchster
Ent-
lchließung
vom
30.
Biärz
1893
ivurde
er
mit
dem
Titel
mies
k.
k.
Schulrathes
allergnädigst
ausgezeichnet."
rer
Verblichene
erfreute
sich
wegen
seines
lauteren
Cha
rakters
und
nugcincin
licbensivürdigen
Wesens
der
un-
gelheiltcn
Achtung
und
Verehrung
aller,
die
mit
ihm
Ikiiials
in
Berührung
gekommen
ivaren.
Sehr
schmerzlich
cmpfiuden
das
Hinscheiden
des
ehrenivcrten
Mannes
außer
cineu
Angehörigen,
die
ihren
Verlust
auf
das
Schmerz-
>ch,le
beklagen,
die
Professoren
der
k.
k.
Staatsoberreal-
lchule,
die
in
ihm
einen
ivarmsühlendcn.
hochherzigen
^^>rector
und
Berufsgenosscn
hochschätzten,
und
alle
Schüler,
>c
ivührend
seiner
Ämtslhätigkeit
die
Staatsoberrealschule
vepiclcken.
Innigste
Theilnahme
wird
duftige
Kränze
auf
oav
Grab
des
edlen
Menschen
legen,
dem
die
Erde
leicht
Ik!»
möge!




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