Mathaeus Wittmann

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Arbeitsnotizen zu Mathäus Wittmann

Über Mathäus Wittmann ist aktuell eher wenig zu berichten.

Die wenigen Angaben zu seiner Person jedoch sind interessant und bieten Anlass zu weiteren Recherchen.

Anmerkung: Die Schreibweise seines Vornamens wurde trotz allen potentiellen Varianten eher bei "Mathäus" mit einem "t" beibehalten.


Informationen, Quellen und historische Zusammenhänge

Einem Nobilitierungsakt für Anton v. Wittmann-Denglaz ist zu entnehmen, dass jener unter anderem seinen Bruder - Mathäus - für dessen Einsatz als Soldat angeregt und "equipieret", ausgerüstet hatte.

Diese soldatische Ausrüstung für seinen Bruder Mathäus hatte Anton v. W.-D. mit einer relativ hohen Summe bezahlt.

(.. Einfügen des relevanten Ausschnitts aus dem gemeinten Nobilitierungsakt ..)


Wiener Freiwillige / 1797

Weitere Recherchen haben sichtbar machen können, um welche Art des soldatischen Einsatzes bzw. welcher besondere Zeitpunkt hierfür maßgeblich war.

Dabei ist der Zeitpunkt der potentiellen "französischen Invasion" aus Richtung Italien nach Österreich im Jahr 1797 maßgeblich, während der Zeit des ersten Koalitionskriegs von 1792 bis 1797.

Im hier angesprochenen Jahr 1797 - aber auch zuvor schon und in späteren Jahren - wurde auf Initiative des Prinzen Ferdinand von Württemberg zu einer Aufstellung eines Freiwilligen Heeres aufgerufen: die "Wiener Freiwilligen".


Dieser Verband der "Wiener Freiwilligen" umfasste also sich freiwillig zum Dienst als Soldat gemeldete Bürger, Studenten, Handwerker, etc..

Sie waren je nach sozialem Stand in eigene Abschnitte gegliedert (Kompanien, Brigaden), und wurden auch unterschieden als Korps von Studenten, Händler, Bürger, niederösterreichischer Landstand, usw.). Sie unterstanden dem Kommando von vorwiegend (tw. ehemals) hauptberuflichen Militärangehörigen, die über Erfahrungen als Soldat oder als militärische Führungskraft aus früheren Einsätzen verfügten.


Im Mai 1797 kam es aufgrund einer erneuten, potentiellen Bedrohung Wien's durch Truppen Napoleon's zu Vorkehrungen, die eine Abwehr in weiter vorgelagerten Gebieten in Richtung Italien ermöglichen sollten und auch Sicherungsmaßnahmen in Wien in Betracht gezogen hatten.

Die "Wiener Freiwilligen" waren angespornt und aus unterschiedlichen Gründen motiviert worden, ihren quasi patriotischen Dienst für das Militär ad hoc anzubieten, unabhängig vom jeweiligen, zivilien Dienstverhältnis.

Diese Art der patriotisch aufgefassten Verteidigungsgesinnung wurde hoch honoriert und Kaiser Franz I (II) hatte jenen Personen im Herbst des Jahres 1797 eine gesonderte Ehrung zugedacht (.. Dokument einpflegen ..).


Nicht zuletzt war es auch Anton v. Wittmann-D. bedeutsam für sein Ansuchen um Erhebung in den den Adelsstand unter anderem auch seinen Akt eines patriotischen Beitrags im Jahr 1797 kund zu tun, in welchem er seinen Bruder Mathäus zu einer freiwilligen Meldung angeregt hatte und ihn auch mit entsprechender finanzieller Unterstützung soldatisch ausrüsten ließ.

Die Wiener Zeitung Nr. 42 vom 27. Mai 1797 berichtet davon in Form von Nennungen, so auch über Anton Wittmann, in Form einer gesonderten Liste patriotischer Bürger, die besonders hohe finanzielle Beiträge gestiftet hatten, um beispielsweise einen oder zwei Soldaten auszurüsten.

Anton Wittmann hatte hierfür - für 1 Person, also für die Ausstattung seines Bruder - einen Betrag von 200 fl gespendet (vgl. Ausschnitt aus der Wr. Zeitung unten).


Drei Tage zuvor erscheint in der Wiener Zeitung Nr. 41 vom 24. Mai 1797 eine Teil-Liste von Männern, die sich zum Dienst als Soldat freiwillig gemeldet hatten.

Mathäus Wittmann wird dabei genannt, mit der Bleitnotiz seines Berufsstands "Kontrolor bey der Herrschaft Els" (vgl. Ausschnitt aus der Wr. Zeitung unten).

Anm.: Die Herrschaft Els war damals im Eigentum des Johann Heinrich Reichsfreiherr von Gudenus, dem unter anderem auch die Herrschaften Hartenstein, Hohenstein und Felling besaß. Els war der Verwaltungssitz.


In der Liste der freiwillig gemeldeten findet man auch andere Nennungen von Personen, die im Aufgabenbereich der Herrschaftsverwaltung tätig waren.

Es werden an dieser Stelle jene Personen hervorgehoben, die in dieser familienhistorischen Sammlung von Interesse sind:

  • Peter Frhr. v. Braun, mit einer Geldspende von 100fl (vgl. Wiener Zeitung Nr. 41, 24.5.1797, S.1489)
  • Emanuel Schikaneder, "k. k. priv. Theaterunternehmer, für sich und seine Gesellschaft", Geldspende von 450fl (vgl. Wiener Zeitung Nr. 41, 24.5.1797, S.1490)
  • Frhr. Joseph v. Gudenus, im Stab des Korps der niederösterr. Ständischen Freiwilligen; wahrscheinlich ein Bruder des Johann Heinrich v. Gudenus, der damals unter anderem die Herrschaft Els besessen hatten, wo auch Mathäus Wittmann als "Kontrolor" eingesetzt war (vgl. "Denkmahl der Vaterlandsliebe und Fürstentreue, Hrsgb. Thad.E. v. Schmidbauer u. komp.", 1797, S.81).
  • Andreas Letl, als Wiener Freiwilliger, (vgl. "Denkmahl der Vaterlandsliebe und Fürstentreue, Hrsgb. Thad.E. v. Schmidbauer u. komp.", 1797, S.63)
Andreas Letl (auch Lettl) findet man ab 1803 als "Justiziar" in der Herrschaft Els, für welche auch Mathäus Wittmann als "Kontrolor" tätig war.
und eben (Mathäus) Wittmann, dessen Namenseintrag sehr wahrscheinlich aus Versehen als "Wittmann Johann" eingetragen wurde, in der selben Mannschaft, in welcher sich auch Andreas Letl findet (vgl. "Denkmahl der Vaterlandsliebe und Fürstentreue, Hrsgb. Thad.E. v. Schmidbauer u. komp.", 1797, S.69).
Im gleich Jahr war Anton v. Wittmann-Denglaz Verwalter der Herrschaften Mühlbach am Manhartsberg und Fels am Wagram (noch vor Erhebung in den Adelsstand).


Früher schon, bereits 1795 findet man in einer Liste über Personen, die für kriegszwecke freiwillige Geldspenden dem Kaiser überlassen hatten, auch (Johann) Michael Wittmann (auch Widtmann), als "Schullehrer" von St. Bernhard: Anton v. Wittmann-D.'s Vater (vgl. Wiener Zeitung Nr. 13, 14.2.1795, S. 426).