Ferdinand v. Wang: Unterschied zwischen den Versionen

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K. k. Ministerialrat Professor Ferdinand Edler v. Wang
K. k. Ministerialrat Professor Ferdinand Edler v. Wang
Mit Bildnis und Namenszug auf Seite 412.) Am Morgen des
 
26. April d. I. ist der Ministerialrat a. D. und o. ö. Professor
(Mit Bildnis und Namenszug auf Seite 412.)  
der k. k. Hochschule für Bodenkultur, Ferdinand Edler v. Wang,
 
aus dem Leben geschieden, erlöst von unerbittlichem Leiden, gegen
Am Morgen des 26. April d. I. ist der Ministerialrat a. D. und o. ö. Professor der k. k. Hochschule für Bodenkultur, Ferdinand Edler v. Wang, aus dem Leben geschieden, erlöst von unerbittlichem Leiden, gegen welches menschliche Hilfe vergebens war und dessen Schwere und Hoffnungslosigkeit dem Verewigten bis ans Ende verborgen geblieben sind ; voll Lebenswillen und Schaffensfreude erhoffte er sich bis zu den letzten Stunden neue Stärkung von der wärmenden und belebenden Maiensonne.  
welches menschliche Hilfe vergebens war und dessen Schwere und
 
Hoffnungslosigkeit dem Verewigten bis ans Ende verborgen ge
Geboren am 23. Dezember 1855 besuchte er nach Absolvierung der Mittelschule zunächst die Bauingenieurschule der Wiener Technik, absolvierte sodann das forstwissenschaftliche Studium an der eben begründeten Hochschule für Bodenkultur und trat im Jahre 1878 bei der k, k. Forst- und Domänendirektion in Salzburg als Forsteleve in den Staatsdienst. Bei der Neuorganisierung des forsttechnischen Dienstes der politischen Verwaltung wurde er im Jahre 1884 als Forstinspektionsadjunkt in Cilli bestellt; da sich aber bald die weitere Vermehrung des Personales der im selben Jahre errichteten forsttechnischen Abteilung für Wildbachverbauung als notwendig erwies, wurde er im Jahre 1886 der Sektion Villach und im Jahre 1887 der Expositur dieser Abteilung in Brixen zu geteilt. Noch in diesem Jahre wurde er nach dem Ableben des '''Prof. Freih. v. Seckendorfs''' mit den Vorlesungen über Wildbachverbauung an der Hochschule für Bodenkultur betraut und in den Jahren 1887 und 1888 jeweils über den Winter, im Jahre 1889 definitiv ins Ackerbauministerium einberufen. Die dienstliche Laufbahn v. Wangs gestaltete sich verdienterweise günstig. Bereits im Jahre 1897 wurde er zum Forstrate befördert und als im Jahre 1902 ein eigenes Departement für die technischen Agenden der Wildbachverbauung geschaffen wurde, ward er zur Leitung desselben berufen und wurde im Jahre 1903 zum Oberforstrate befördert und im Jahre 1908 zum Ministerialräte ernannt.  
blieben sind ; voll Lebenswillen und Schaffensfreude erhoffte er sich
 
bis zu den letzten Stunden neue Stärkung von der wärmenden
Die Verdienste Wangs um die Entwicklung und Ausgestaltung des Dienstes der Wildbachverbauung in Oesterreich waren ganz hervorragende. An der Weiterentwicklung der Technik des Verbauungsdienstes hatte er den größten Anteil, die administrative Organisierung und der Ausbau desselben war in der Hauptsache sein Werk, auf alle ein schlägigen Neuerungen, auch in der fremdsprachigen Literatur, wurden die Fachgenossen durch seine literarischen Arbeiten auf merksam, und naturgemäß war sein Streben auch unausgesetzt den Interessen der Angehörigen des von ihm geleiteten Dienstzweiges gewidmet.  
und belebenden Maiensonne.
Wesentlich fördernd war hiebei der Umstand, daß v. Wang bereits in jungen Jahren in die Zentralstelle einberufen und zu maßgebender Mitwirkung bei der Einrichtung des Dienstes herangezogen, zugleich auch Dozent dieses Faches an der Hochschule war und hiebei jenes innige Einvernehmen zwischen Lehre und Praxis herstellen konnte, das beiden Richtungen zugute kam. Die Lehrtätigkeit v. Wangs war eine außerordentlich fruchtbare; sein Werk "Grundriß der Wildbachverbauung" ist das gediegenste und umfassendste auf diesem Gebiete erschienene Lehrbuch, das auch den Bedürfnissen der Praxis in vollkommenster Weise Rechnung trägt.
Geboren am 23. Dezember 1855 besuchte er nach Absol
 
vierung der Mittelschule zunächst die Bauingenieurschule der Wiener
Dieses Lehrbuch und seine zahlreichen Veröffentlichungen auf allen einschlägigen Fachgebieten haben v. Wangs Namen auch in weiten Kreisen des Auslandes bekanntgemacht. Als bereits ablolvierter Bauingenieur hat sich v. Wang dem forstlichen Studium zugewendet, als Forstmann ist er in den praktischen Dienst eingetreten und dem Stande der Forsttechniker hat er sich zeitlebend in treuester Anhänglichkeit zugerechnet. Der Bedeutung des Waldes für das Regime der Gewässer waren seine Forschungen gewidmet, der Notwendigkeit der Hebung und Verbesserung der Waldwirtschaft und der Bringungsmittel in den Quellgebielen der Flüsse war seine Aufmerksamkeit bei der Beratung der für verschiedene Länder erlassenen Spezialgesetze zugewendet, die Erweiterung des forstlichen Studienplanes durch Einbeziehung der wichtigen Zweige des Ingenieurwesens wurde von ihm werktätig gefördert, und die Herstellung enger Beziehungen zwischen Forst- und Ingenieurwesen gehörte zu seinen wichtigsten Bestrebungen. In letzterer Hinsicht wurde seinen Bemühungen voller Erfolg zuteil durch die im Jahre 1903 erfolgte Schaffung der Fachgruppe der Bodenkulturingenieure im österreichischen Ingenieur- und Architektenvereine.
Technik, absolvierte sodann das forstwissenschaftliche Studium an
 
der eben begründeten Hochschule für Bodenkultur und trat im
Durch die Errichtung dieser Fachgruppe in dem größten und angesehensten technischen Vereine der Monarchie wurde die Ebenbürtigkeit der Absolventen der Hochschule für Bodenkultur mit den Technikern der anderen Fachrichtungen auch gegenüber der Oeffentlichkeit anerkannt und kam diese Gleichstellung für die Bodenkulturingenieure auch bereits zum wertvollsten Ausduck in der kais. Verordnung vom 10. März 1917, R.-G.-Bl. Nr. 130, über die Berechtigung zur Führung der Standesbezeichnung Ingenieur. Der österreichische Forstmannsstand wird als Angehöriger der vom österreichischen Ingenieur- und Architektenvereine so erfolgreich vertretenen akademischen Technikerschaft aus dieser Angliederung noch schätzbare Förderung erfahren.
Jahre 1878 bei der k, k. Forst- und Domänendirektion in Salz
 
burg als Forsteleve in den Staatsdienst. Bei der Neuorganisierung
F. v. Wang war stets bemüht, über die in Oesterreich erzielten Erfolge aus dem Gebiete des Verbauungswesens auch die breitere Oeffentlichkeit zu unterrichten. Leider stehen bei uns sür diese Zwecke die Mittel nicht in dem Maße zur Verfügung, wie in manchen auf diesem Gebiete ebenfalls rege tätigen Nachbarstaaten. Was in dieser Hinsicht bei uns geschehen ist, wurde von Ministerialrat v. Wang angeregt und unter seiner Leitung durchgeführt. Ein Mittel zur Veranschaulichung der geleisteten Arbeiten boten die Ausstellungen und war v. Wang die ehrenvolle Aufgabe zugefallen, die Anfertigung und Aufstellung der Objekte aus dem Verbauungswesen für die Pariser Weltausstellung zu leiten.  
des forsttechnischen Dienstes der politischen Verwaltung wurde er
 
im Jahre 1884 als Forstinspektionsadjunkt in Cilli bestellt; da sich
Im Jahre 1913 war ihm bei der Adria-Ausstellung die Leitung für alle Abteilungen des Ackerbauministeriums übertragen, die Vorarbeiten für die internationale Baufachausstellung in Leipzig 1913 haben ihn durch ein Jahr vollauf in Anspruch genommen. Auch an den vorbereitenden Arbeiten für den VIII. internationalen landwirtschaftlichen Kongreß in Wien 1907 war er beteiligt, besonders regen Anteil hat er genommen am Zustandekommen der "Ersten internationalen Jagdausstellung Wien 1910" und des II. internationalen Jagdkongresses in Wien 1910, bei dem er als Generalkommissär die ganze mit der Organisation, der Verteilung der Referate, Drucklegung der Verhandlungen usw. verbundene Arbeitslast bewältigte. Die Stunden der Erholung nach den langen Tagen an gestrengtester Arbeit suchte und fand Ministerialrat v. Wang als begeisterter Naturfreund und leidenschaftlicher Jäger in der Ausübung der Jagd. Wie bei den ernsten Berufsarbeiten war ihm auch in den Stunden der Zerstreuung beim edlen Weidwerke voller Erfolg beschieden und wenn an langen Winterabenden sein Blick auf die langen Reihen seiner erlesenen Geweihsammlung fiel, sind wohl die Erinnerungen an die unvergeßlichen Stunden, die er so manchem Hochgeweihten in den Karpathen, in den Bergrevieren der Alpen und Sudeten, dem roten Bocke in der Morgen- und Abenddämmerung und dem schneidigen Gams in den vereisten Gräben und den Latschenseldern des Hochgebirges widmen konnte,wieder wach geworden. Wer mit ihm auf die Hühnersuche über die Kleefelder zog, über Hutweiden und Stoppelfelder auf Meister Lampe streifte, sich am Waldrande aus den aufsteigenden Fasan oder das pfeilschnell herausprellende Kaninchen anstellte, konnte sehen, wie rasch und treffsicher er den Schrotschuß aus sein Ziel zu werfen vermochte. Nun ist auch das vorbei und als echter Weidmann ist Ministerialrat v. Wang im grünen Jägerrocke, den er für den Fall eines unglücklichen Ausganges der Operation schon im Herbste ins Sanatorium mitgenommen hatte, zur ewigen Ruhe eingezogen.  
aber bald die weitere Vermehrung des Personales der im selben
 
Jahre errichteten forsttechnischen Abteilung für Wildbachverbauung
Nicht vergessen sei seiner Verdienste auf dem Gebieteder Kriegssürsorge durch die von ihm ins Leben gerufene Akttion des St. Hubertus Kriegskreuzes. Namhafte Mittel wurden durch den Vertrieb dieses Kreuzes den Witwen und Waisen nach im Kriege gefallenen Berufsjägern, dem roten Kreuze und dem Reservespitale an der Hochschule für Bodenkultur zugeführt. Die hervorragenden Verdienste v. Wangs fanden auch mannigfache Würdigung. Es wurden ihm das Ritterkreuz des Franz Josefordens und des kais. österreichischen Leopoldordens verliehen, er war mit dem Titel eines o. ö. Professors ausgezeichnet und wurde beim Abschlüsse seiner dienstlichen Laufbahn in den Adelsstand erhoben, mehrere Gemeinden Niederösterreichs und Mährens ernannten ihn
als notwendig erwies, wurde er im Jahre 1886 der Sektion Villach
zum Ehrenbürger, auch hohe ausländische Orden und Auszeichnungen wurden ihm zuteil.
und im Jahre 1887 der Expositur dieser Abteilung in Brixen zu
 
geteilt. Noch in diesem Jahre wurde er nach dem Ableben des
Möge nun an Stelle dieser vergänglichen Ehrungen dauernde Hochhaltung seines Andenkens und unvergängliche Dankbarkeit für seine den Interessen des österreichischen Forstmannsstandes geweihten Mühen treten und mit den Namen Grabner, Feistmantel, Breymann, Rob. Micklitz, v. Guttenberg usw. auch jener Ferdinand v. Wangs einen dauernden Ehrenplatz in der Reihe unserer verdienstvollen vaterländischen Forstmänner erhalten!
Prof. Freih. v. Seckendorfs mit den Vorlesungen über Wildbach
 
verbauung an der Hochschule für Bodenkultur betraut und in den
 
Jahren 1887 und 1888 jeweils über den Winter, im Jahre 1889
.."
definitiv ins Ackerbauministerium einberufen. Die dienstliche Lauf
bahn v. Wangs gestaltete sich verdienterweise günstig. Bereits im
Jahre 1897 wurde er zum Forstrate befördert und als im Jahre
1902 ein eigenes Departement für die technischen Agenden der
Wildbachverbauung geschaffen wurde, ward er zur Leitung desselben
berufen und wurde im Jahre 1903 zum Oberforstrate befördert
und im Jahre 1908 zum Ministerialräte ernannt. Die Verdienste
Wangs um die Entwicklung und Ausgestaltung des Dienstes der
Wildbachverbauung in Oesterreich waren ganz hervorragende. An
der Weiterentwicklung der Technik des Verbauungsdienstes hatte
er den größten Anteil, die administrative Organisierung und der
Ausbau desselben war in der Hauptsache sein Werk, auf alle ein
schlägigen Neuerungen, auch in der fremdsprachigen Literatur,
wurden die Fachgenossen durch seine literarischen Arbeiten auf
merksam, und naturgemäß war sein Streben auch unausgesetzt den
Interessen der Angehörigen des von ihm geleiteten Dienstzweiges
gewidmet. Wesentlich fördernd war hiebei der Umstand, daß
v. Wang bereits in jungen Jahren in die Zentralstelle einberufen
und zu maßgebender Mitwirkung bei der Einrichtung des Dienstes
herangezogen, zugleich auch Dozent dieses Faches an der Hochschule
wär und hiebei jenes innige Einvernehmen zwischen Lehre und
Praxis herstellen konnte, das beiden Richtungen zugute kam. Die
Lehrtätigkeit v. Wangs war eine außerordentlich fruchtbare z sein
Werk Grundriß der Wildbachverbauung" ist das gediegenste und
umfassendste auf diesem Gebiete erschienene Lehrbuch, das auch den
Bedürfnissen der Praxis in vollkommenster Weise Rechnung trägt.
Dieses Lehrbuch und seine zahlreichen Veröffentlichungen auf allen
einschlägigen Fachgebieten haben v. Wangs Namen auch in weiten
Kreisen des Auslandes bekanntgemacht. Als bereits ablolvierter
Bauingenieur hat sich v. Wang dem forstlichen Studium zuge
wendet, als Forstmann ist er in den praktischen Dienst eingetreten
und dem Stande der Forsttechniker hat er sich zeitlebend in trenester
Anhänglichkeit zugerechnet. Der Bedeutung des Waldes für das
Regime der Gewässer waren seine Forschungen gewidmet, der Not
wendigkeit der Hebung und Verbesserung der Waldwirtschaft und
der Bringungsmittel in den Quellgebielen der Flüsse war seine
Aufmerksamkeit bei der Beratung der für verschiedene Länder er
lassenen Spezialgesetze zugewendet, die Erweiterung des forstlichen
Studienplanes durch Einbeziehung der wichtigen Zweige des Jngenieurwesens
wurde von ihm werktätig gefördert, und die Her
stellung enger Beziehungen zwischen Forst- und Jngenieurwesen ge
hörte zu seinen wichtigsten Bestrebungen. In letzterer Hinsicht
wurde seinen Bemühungen voller Erfolg zuteil durch die im
Jahre 1903 erfolgte Schaffung der Fachgruppe der Bodenkultur
ingenieure im österreichi'chen Ingenieur- und Architektenvereine.
Durch die Errichtung dieser Fachgruppe in dem größten und an
gesehensten technischen Vereine del Monarchie wurde die Eben
bürtigkeit der Absolventen der Hochschule für Bodenkultur mit den
Technikern der anderen Fachrichtungen auch gegenüber der Oeffentlichkeit
anerkannt und kam diese Gleichstellung sür die Bodenkultur
ingenieure auch bereits zum wertvollsten Ausduck in der kais Ver
ordnung vom 10. März 1917, R.-G.-Bl. Nr. 130, über die Be
rechtigung zur Führung der Standesbezeichnung Ingenieur. Der
österreichische Forstmannsstand wird als Angehöriger der vom österreichischen Ingenieur- und Architektenvereine so erfolgreich
vertretenen akademischen Technikerschaft aus dieser Angliederung
noch schätzbare Förderung erfahren.
F. v. Wang war stets bemüht, über die in Oesterreich erzielten
Erfolge aus dem Gebiete des Verbauungswesens auch die breitere
Oeffentlichkeit zu unterrichten. Leider stehen bei uns sür diese
Zwecke die Mittel nicht in dem Maße zur Verfügung, wie in
manchen auf diesem Gebiete ebenfalls rege tätigen Nachbarstaaten.
Was in dieser Hinsicht bei uns geschehen ist, wurde von Ministerial
rat v, Wang angeregt und unter seiner Leitung durchgeführt. Ein
Mittel zur Veranschaulichung der geleisteten Arbeiten boten die
Ausstellungen und war v. Wang die ehrenvolle Aufgabe zugefallen,
die Anfertigung und Aufstellung der Objekte aus dem Verbauungswesen
für die Pariser Weltausstellung zu leiten. Im Jahre
1913 war ihm bei der Adria-Ausstellung die Leitung für alle Ab
teilungen des Ackerbauministeriums übertragen, die Vorarbeiten
für die internationale Baufachausstellung in Leipzig 1913 haben
ihn durch ein Jahr vollauf in Anspruch genommen. Auch an den
vorbereitenden Arbeiten für den VIII. internationalen landwirt
schaftlichen Kongreß in Wien 1907 war er beteiligt, besonders
regen Anteil hat er genommen am Zustandekommen der Ersten
internationalen Jagdausstellung Wien 1910" und des II. inter
nationalen Jagdkongresses in Wien 1910, bei dem er als Generalkommissär
die ganze mit der Organisation, der Verteilung der
Referate, Drucklegung der Verhandlungen usw. verbundene Ar
beitslast bewältigte.
Die Stunden der Erholung nach den langen Tagen an
gestrengtester Arbeit suchte und fand Ministerialrat v. Wang als
begeisterter Naturfreund und leidenschaftlicher Jäger in der Aus
übung der Jagd. Wie bei den ernsten Berufsarbeiten war ihm
auch in den Stunden der Zerstreuung beim edlen Weidwerke voller
Erfolg beschieden und wenn an langen Winterabenden sein Blick
auf die langen Reihen seiner erlesenen Geweihsammlung fiel, sind
wohl die Erinnerungen an die unvergeßlichen Stunden, die er so
manchem Hochgeweihten in den Karpathen, in den Bergrevieren
der Alpen und Sudeten, dem roten Bocke in der Morgen- und
Abenddämmerung und dem schneidigen Gams in den vereisten
Gräben und den Latschenseldern des Hochgebirges widmen konnte,
wieder wach geworden. Wer mit ihm auf vie Hühnersuche über die
Kleefelder zog, über Hutweiden und Stoppelfelder auf Meister
Lampe streifte, sich am Waldrande aus den aufsteigenden Fasan
oder das pfeilschnell herausprellende Kaninchen anstellte, konnte
sehen, wie rasch und treffsicher er den Schrotschuß aus sein Ziel
zu werfen vermochte. Nun ist auch das vorbei und als echter Weid
mann ist Ministerialrat v. Wang im grünen Jägerrocke, den er
für den Fall eines unglücklichen Ausganges der Operation schon
im Herbste ins Sanatorium mitgenommen hatte, zur ewigen Ruhe
eingezogen. Nicht vergessen sei seiner Verdienste auf dem Gebiete
der Kriegssürsorge durch die von ihm ins Leben gerufene Akttion
des St. Hubertus Kriegskreuzes. Namhafte Mittel wurden durch
den Vertrieb dieses Kreuzes den Witwen und Waisen nach im
Kriege gefallenen Berufsjägern, dem roten Kreuze und dem Reservespitale
an der Hochschule für Bodenkultur zugeführt. Die hervor
ragenden Verdienste v. Wangs fanden auch mannigfache Würdi
gung. Es wurden ihm das Ritterkreuz des Franz Josefordens und




des kais. österreichischen Leopoldordens verliehen, er war mit dem
Titel eines o. ö. Professors ausgezeichnet und wurde beim Ab
schlüsse seiner dienstlichen Laufbahn in den Adelsstand erhoben,
mehrere Gemeinden Niederösterreichs und Mährens ernannten ihn
zum Ehrenbürger, auch hohe ausländische Orden und Auszeich
nungen wurden ihm zuteil. Möge nun an Stelle dieser vergäng
lichen Ehrungen dauernde Hochhaltung seines Andenkens und
unvergängliche Dankbarkeit für seine den Interessen des öster
reichischen Forstmannsstandes geweihten Mühen treten und mit
den Namen Grabner, Feistmantel, Breymann, Rob. Micklitz,
v. Guttenberg usw. auch jener Ferdinand v, Wangs einen dauern
den Ehrenplatz in der Reihe unserer verdienstvollen vaterländischen
Forstmänner erhalten!
Technischer Dienst


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