Arbeitsnotizen zum Familienbadeplatz Hinterberger, Frank, an der "Sittenwaag" unterhalb des Traunfalls


Stichwort-Liste

  • Traditioneller Badeplatz der "oberen" Siedlungen Windern, Fallholz, Viecht, usw.
unterhalb des Traunfalls bzw. "weiter unten", kurz nach dem "neuen" Kraftwerk (ehem. Kraftwerk Stern & Hafferl).
  • Wasserversorgung (Quellen): z.B. das Brünnl bei der Sittenwag.
  • Früherer Badeplatz der Familien Hinterberger und Frank (und natürlich auch anderen BewohnerInnen vor Ort).
  • Boots- bzw. Badehütte der Fam.Hinterberger (auf der Parzelle 673/2 in der KG Windern 50216)
  • Herkunft der Bezeichnung "Sittenwag" oder "Sittenwaag"
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Herkunft der Bezeichnung "Sittenwag" oder "Sittenwaag"

In diesem Artikel wird ein Flussabschnitt der Traun, die "Sittenwag" oder "Sittenwaag", angesprochen.

Es handelt sich um eine Art Teilabschnitt der Traun oder aus Sicht von Traunbefahrungen um eine "Passage", die eine kleine Besonderheit im der Flusstopographie aufweist, im Vergleich zu anderen Teilabschnitten zuvor oder danach.


 
Die "Sittenwag" oder "Sittenwaag" an der Traun, unterhalb des Traunfalls in Oberösterreich.


Eine Erläuterung dieser Bezeichnung ist dem Verfasser bislang nicht bekannt.

Ein Ableitungsversuch, woher so eine Bezeichnung abstammen könnte, stellt folgende Überlegungen dar.


  • Namensableitung aus dem lateinischen Wort vagus (umherschweifend, wanderlustig) oder vagari ("umherschweifen"): beispielsweise als Bezeichnung für häufigere Richtungsänderungen eines Flusslaufs (vgl. auch "Nervus vagus" in der Anatomie).
Diese Annahme könnte mehr oder weniger durch die leichte, aber dennoch mehrfach hintereinander stattfindende "umherschweifende" Richtungsänderung des Flussverlaufs an der Stelle der "Sittenwag" bekräftigt werden.
Kurz nach der "Sittenwag" finden ebenso kleinräumige Richtungsänderung statt. Ob dieser Folgeabschnitt noch zur sogenannten "Sittenwag" hizugenommen werden kann, ist dem Verfasser unbekannt.
In der Slowakei findet man den Fluss "Waag", als längester Fluss in der Slowakei mit einer Gesamtlänge von 403km, dem diese flusstypischen Attribute von Richtungsänderungen zugeschrieben werden können (vgl. wikipedia, "Die Waag").
Andererseits liegt dem natürlichen Verlauf eines Flussbettes meist die abwechselnde Topologie des natürlichen Terrains zu Grunde, die solche Richtungsänderungen mit sich bringen.
Was unter dieser These die Bezeichnung "Sittenwag" in dieser Hinsicht im Flussverlauf der Traun "einzigartig" machen würde, wäre damit möglicherweise nicht eindeutig genug bestimmbar.


  • Ableitung aus dem Mittelhochdeutschen:
 
Die Bezeichnung "wag", "wac", "wage" etc. im Mittehochdeutschen (vgl. Lexer, Matthias, 1878, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch: Dritter Band: VF-Z Nachträge, S. 623, Nachdruck 2016).




Weitere Besonderheiten

Ausgezeichnete Wasserqualität des Quellwassers und relativ niedrige Wassertemperatur.
  • Reste von Längswerken aus der Zeit der Salzschifffahrt.
  • Errinnerungsstein an die ertrunkene Maria Eder aus Fallholz (3.9.1923)
  • Müllablagerungen in der Vergangenheit und auch heute noch (Hausrat, Hausabbruch-Material, ..)
  • Topographische Veränderungen durch den Einbau einer hier querenden Erdgasleitung in den 1990er Jahren.
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Notizen zur Wasserqualität der Traun in diesem Flussabschnitt

  • Sehr gute Wasserqualität der Traun, seit einer generellen Verpflichtung zur Abwasserreinigung bei Industrieanlagen wie Steyrermühl etc.
Bis in die 1980er-Jahre war vielen die Traun als dunkelbrauner, stinkender Fluss mit dicken Schaumschollen in Erinnerung geblieben.
Massen an Zelluloseresten aus verfahrenstechnischen Prozessen der Papierherstellung hatten sich über das Flussbett und Randgebiete gelegt.
Es gab kaum "sichtbares" Vorkommen an Flusslebewesen, lediglich Bioindikatoren, die auf die katastrophale Flusssituation verweisen konnten.
Heute besitzt der Fluss eine ausgezeichnete Wasserqualität.
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Beschreibung, Lage



Abbildungen,Fotos

 
Alexander Hinterberger mit seiner Mutter Natalie, bei der "Sittenwaag" an der Traun, bei der Hinterberger-Badehütte.
Quelle: Bruno Hinterberger
 
Alexander Hinterberger - im Bild mit dem Rücken zugewandt, Bad an der "Sittenwaag" an der Traun, unterhalb des Traunfalls; Gemeinsam mit Heinrich und Luise Horna sen., sowie Luise Horna jun. "Luiserl", Quelle: Bruno Hinterberger
 
Alexander Hinterberger - im Bild mit dem Rücken zugewandt, Bad an der "Sittenwaag" an der Traun, unterhalb des Traunfalls; Gemeinsam mit Heinrich und Luise Horna sen., sowie Luise Horna jun. "Luiserl" und als Kind Heinrich "Heinz" Horna jun., Quelle: Bruno Hinterberger
 
Luise Horna (verh. Hiris), als Kind auf einem Stein sitzend, Badespaß am Familien-Badeplatz in der "Sittenwaag" an der Traun in OÖ.


 
Luise (li, hinten) und ihr Bruder Heinz (stehend) in der "Sittenwaag" an der Traun, am Familienbadeplatz.
 
Aloisia "Luise" Horna geb. Frank mit ihrem Sohn Heinz. Sie ist auch die Mutter von Luise Horna verh. Hiris.
 
Heinz Horna, am Familien-Badeplatz in der "Sittenwaag" an der Traun.
 
Luise und Heinz am Traun-Ufer spielend. Am Familien-Badeplatz "Sittenwaag" an der Traun.
 
v.l.n.r. Luise Horna (sen.), ihre Kinder Heinz und Luise ("Luiserl"), (?)Mitzi Frank, am Hinterberger'schen Familien-Badeplatz "Sittenwaag" an der Traun.


 
Grundbuchsauszüge zum Haus Windern 13 und Windern 24, um 1890; zusätzliche Angaben zur Parzelle 673/2 "Wald", auf der sich das Boots-Häuschen bzw. Badehäuschen der Fam. Hinterberger am linken Traunufer an der "Sittenwaag" befunden hatte.
 
Grenzverlauf im Bereich der Sittenwaag an der Traun: Der frühere Badeplatz bzw. Areal der Hinterberger'schen Badehütte 637/2 ist im heutigen Kataster noch vorzufinden.
Quelle: www.doris.at.