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Die '''Familie Burger''' stammt aus Donaueschingen, wo ein Zweig derselben gegenwärtig noch im Bürgerstande blühen und begütert sein soll.
Die '''Familie Burger''' stammt aus Donaueschingen, wo ein Zweig derselben gegenwärtig noch im Bürgerstande blühen und begütert sein soll.


Der Stammvater des Kärntner Hauses, '''Johann Burger''', [http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Burger_(Agronom) (Anm.:vgl. Johann Burger, Wikipedia)] wanderte zunächst aus St.Blasien im Schwarzwalde ein, ließ sich 1769 zu Wolfsberg als Wundarzt nieder und starb daselbst 29. September 1788. Seine Witwe, geb. Fritz, folgte ihm 1793 und hinterließ einen Sohn Johann, der den Stamm fortpflanzte, und eine Tochter Regina, die um 1795 zu Wolfsberg unvermählt starb.
Der Stammvater des Kärntner Hauses, '''Johann Burger''' (Anm.: "der Ältere"), wanderte zunächst aus St.Blasien im Schwarzwalde ein, ließ sich 1769 zu Wolfsberg als Wundarzt nieder und starb daselbst 29. September 1788.  


Dieser jüngere Johann Burger, geb. Wolfsberg 5. August 1773, ging nach des Vaters Tode zuerst nach Klagenfurt zu einem Chirurgen in die Lehre, dann 1794 nach Wien, wo er am k.k. Josephinum Medizin studierte, und schließlich nach Freiburg im Breisgau.
Seine Witwe, '''geb. Fritz''', folgte ihm 1793 und hinterließ einen Sohn '''Johann''' (Anm.: "der Jüngere", [http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Burger_(Agronom) (Anm.:vgl. Johann Burger, Wikipedia)]) , der den Stamm fortpflanzte, und eine Tochter '''Regina''', die um 1795 zu Wolfsberg unvermählt starb.
 
 
Dieser jüngere '''Johann Nikolaus Burger''', geb. Wolfsberg 5. August 1773, ging nach des Vaters Tode zuerst nach Klagenfurt zu einem Chirurgen in die Lehre, dann 1794 nach Wien, wo er am k.k. Josephinum Medizin studierte, und schließlich nach Freiburg im Breisgau.


Daselbst 1798 zum Doktor graduiert, bereiste er die Schweiz, den Elsass und einen großen Teil Deutschlands, worauf er sich als praktischer Arzt in Wolfsberg niederließ.
Daselbst 1798 zum Doktor graduiert, bereiste er die Schweiz, den Elsass und einen großen Teil Deutschlands, worauf er sich als praktischer Arzt in Wolfsberg niederließ.


Dort warf er sich bald ganz auf Gärtnerei und Landwirtschaft, war auf diesen Gebieten auch schriftstellerisch Tätig, verbesserte die Ackergeräte seiner Heimat und führte neue ein und machte sich besonders durch die Verbreitung des Maisbaues in Kärnten verdient.  
Dort warf er sich bald ganz auf Gärtnerei und Landwirtschaft, war auf diesen Gebieten auch schriftstellerisch tätig, verbesserte die Ackergeräte seiner Heimat und führte neue ein und machte sich besonders durch die Verbreitung des Maisbaues in Kärnten verdient.  


Er erhielt nun die neu erreichtete Professur der Landwirtschaft am Lyzeum zu Klagenfurt und bald auch die der Tierarzneikunde. Für seine ärztliche Tätigkeit am k.k. Armeespitale zu Klagenfurt während der Zeit als das italienische Hauptquartier nach Kärnten verlegt war, wurde ihm die große goldene Zivilverdienstmedaille verliehen.
Er erhielt nun die neu erreichtete Professur der Landwirtschaft am Lyzeum zu Klagenfurt und bald auch die der Tierarzneikunde. Für seine ärztliche Tätigkeit am k.k. Armeespitale zu Klagenfurt während der Zeit als das italienische Hauptquartier nach Kärnten verlegt war, wurde ihm die große goldene Zivilverdienstmedaille verliehen.


1812 erwarb er das Gut Harbach bei Klagenfurt, das er jedoch wieder verkaufte, als er 1820 mit dem Range eines Gubernialrates nach Triest gesendet wurde, um die Anlage des Grundsteuerkatasters im Küstenlande zu leiten (bis 1828). Er wurde nach vorübergehenden einschlägigen Verwendungen in Graz (1825) und Mailand (1828 bis 1830) nach Wien berufen, wo er bei der Vollendung des niederösterreichischen Steuerkatasters mitwirkte, Sekretär der k.k. Landwirtschaftsgesellschaft wurde und Ende 1841 starb.  
1812 erwarb er das Gut Harbach bei Klagenfurt, das er jedoch wieder verkaufte, als er 1820 mit dem Range eines Gubernialrates nach Triest gesendet wurde, um die Anlage des Grundsteuerkatasters im Küstenlande zu leiten (bis 1828). Er wurde nach vorübergehenden einschlägigen Verwendungen in Graz (1825) und Mailand (1828 bis 1830) nach Wien berufen, wo er bei der Vollendung des niederösterreichischen Steuerkatasters mitwirkte, Sekretär der k.k. Landwirtschaftsgesellschaft wurde und Ende 1841 starb (Anm.: tatsächliches Datum lautet 24.1.1842).


Von seinen zahlreichen literarischen Arbeiten hatte sein "Lehrbuch der Landwirtschaft" den größten Erfolg; es erschien 1819 bis 1838 in vier Auflagen und in schwedischer, französischer, polnischer und russischer Übersetzung.  
Von seinen zahlreichen literarischen Arbeiten hatte sein "Lehrbuch der Landwirtschaft" den größten Erfolg; es erschien 1819 bis 1838 in vier Auflagen und in schwedischer, französischer, polnischer und russischer Übersetzung.  


Die franzöische Akademie wählte ihn am 30. November 1840 zu ihrem einzigen korrespondierenden Mitgliede der Sektion für Ökonomie in Deutschland.
Die französische Akademie wählte ihn am 30. November 1840 zu ihrem einzigen korrespondierenden Mitgliede der Sektion für Ökonomie in Deutschland.
 
 
'''Josefa Stimpfl''', gebürtig in Wolfsberg, war seine Gemahlin, die Johann Nikolaus Burger im Jahr 1801 ehelichte. Der Ehe entstammten sechs Kinder, wobei ein Sohn - '''Johann Karl Burger''', "der zweitälteste" - in Klagenfurt allgemein Bekanntheit erlangt hatte (Details folgen bzw. siehe Liste deren Kinder mit Details).
 
Er war in erster Ehe mit '''Berta Söllner''' verheiratet, einer Tochter des Schlossbesitzers Wiesenau.
 
In zweiter Ehe, am 15.1.1844, war Johann Karl Burger mit '''Pauline von Moro''' verbunden, einer angesehenen Familie in Klagenfurt entstammend.
 
Mit Familie "von Moro" waren auch materielle Besitzungen verbunden, wie die "Walk" in Klagenfurt, oder ein Gebäude am St. Veiter Ring in Klagenfurt, "Moro'sche Fabriken" in Viktring etc. .
 
Mehr noch in weiterer Folge.
 
 
 
 
 
'''Standeserhöhungen wurden zwei seiner Söhne zu Teil.'''


Standeserhöhungen wurden zwei seiner Söhne zu Teil.


'''1. Friedrich Moritz Burger''' (s. unten 2.), (Anm.: [https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Moritz_von_Burger siehe auch wikipedia Friedrich Moritz Burger])


'''1. Friedrich Moriz Burger''' (s. unten 2.), der sich ursprünglich der Advokatur in Triest widmete und von dieser Stadt 1848 in das deutsche Parlament in Frankfurt gewählt wurde, trat in der Folge als Oberstaatsanwalt des Triester Gerichtssprengels in den Staatsdienst, nahm vor Antritt dieses Postens an den Beratungen über die Neuorganisierung der politischen Verwaltung des österreichischen Kaiserstaates in Wien teil und kam von da als Statthalter von Steiermark nach Graz.  
der sich ursprünglich der Advokatur in Triest widmete und von dieser Stadt 1848 in das deutsche Parlament in Frankfurt gewählt wurde, trat in der Folge als Oberstaatsanwalt des Triester Gerichtssprengels in den Staatsdienst, nahm vor Antritt dieses Postens an den Beratungen über die Neuorganisierung der politischen Verwaltung des österreichischen Kaiserstaates in Wien teil und kam von da als Statthalter von Steiermark nach Graz.  


Als Ritter des Ordens der eisernen Krone III. Klasse erhielt er, den damaligen Ordensstatuten entsprechend, ddo. Wien, 18. Jänner 1851 den Österreichischen Ritterstand und das eingangs beschriebene Wappen mit dem auf Triest als Seehandelsplatz sich beziehenden Bildern.
Als Ritter des Ordens der eisernen Krone III. Klasse erhielt er, den damaligen Ordensstatuten entsprechend, ddo. Wien, 18. Jänner 1851 den Österreichischen Ritterstand und das eingangs beschriebene Wappen mit dem auf Triest als Seehandelsplatz sich beziehenden Bildern.
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Er wurde bald darauf wirklicher Geheimer Rat und Statthalter der Lombardei und erhielt als Ritter des ihm verliehenen Ordens der Eisernen Krone I. Klasse ddo. Wien, 19. Juli 1854 den Österreichischen Freiherrnstand, wobei seinem bisherigen Wappen nur die Freiherrnkrone und Schildhalter beigefügt wurden.
Er wurde bald darauf wirklicher Geheimer Rat und Statthalter der Lombardei und erhielt als Ritter des ihm verliehenen Ordens der Eisernen Krone I. Klasse ddo. Wien, 19. Juli 1854 den Österreichischen Freiherrnstand, wobei seinem bisherigen Wappen nur die Freiherrnkrone und Schildhalter beigefügt wurden.


An der Spitze der Zivilverwaltung in Mailand blieb er auch als 1857 Erzherzog Ferdinand Max zum Generalgouverneur des lombardisch-venezianischen Königreiches ernannt wurde.
An der Spitze der Zivilverwaltung in Mailand blieb er auch als 1857 '''Erzherzog Ferdinand Max''' zum Generalgouverneur des lombardisch-venezianischen Königreiches ernannt wurde.


Nach dem Verluste der Lombardei im Jahre 1859 kam Friedrich Freiherr von Burger als Statthalter nach Triest, wo er sich besonders der Hebung des Wohlstandes und der kommerziellen Bedeutung dieser Seestadt widmete. Er wurde vom istrischen Landtage in den Reichsrat geschickt und trat dort besonders für die Hebung und Verstärkung der Kriegsmarine ein.
Nach dem Verluste der Lombardei im Jahre 1859 kam '''Friedrich Freiherr von Burger''' als Statthalter nach Triest, wo er sich besonders der Hebung des Wohlstandes und der kommerziellen Bedeutung dieser Seestadt widmete. Er wurde vom istrischen Landtage in den Reichsrat geschickt und trat dort besonders für die Hebung und Verstärkung der Kriegsmarine ein.


Als Erzherzog Ferdinand Max die mexikanische Kaiserkrone annahm, wurde Burger an die Spitze des Marineministeriums berufen, an der er bis zur erfolgten Auflösung dieses Ministeriums am 27. Juli 1865 blieb.
Als [https://de.wikipedia.org/wiki/Maximilian_I._(Mexiko) '''Erzherzog Ferdinand Max'''] die mexikanische Kaiserkrone annahm, wurde Burger an die Spitze des Marineministeriums berufen, an der er bis zur erfolgten Auflösung dieses Ministeriums am 27. Juli 1865 blieb.




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