Peter von Braun

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Arbeitsnotizen zu Peter Frhr. v. Braun

Baron (Freiherr) Peter Friedrich von Braun (1758 - 15.11.1819 Wien, Kohlmarkt 11 / Beigesetzt in Sollenau/NÖ)

Peter Frhr. von Braun, nach einer Miniatur von Franz Lieder, ca. 1810, Quelle:
Peter Frhr. von Braun, Quelle: Schabes, Alois, 1991,Die Gemeinde Schönau a.d.Triesting und ihre Ortsteile in Vergangenheit und Gegenwart


Eltern

  • Anna Franziska Edle von Braun, Wien (Bauernmarkt Nr.622(alt) - 30.3.1796)
  • (Hofrat) Johann Gottlieb von Braun, Hofrat der Hofrechnungskammer und der Steuer-Regulierungs-Hofkommission, Buchhalter bei der General-Kasse-Direktion, geadelt 1762, verst. 11.3.1788, Judenplatz, Wien.
Auszug aus der Sterbematrik der Pfarre St.Michael, Wien I.: Johann Gottlieb v. Braun, "k.k. Wirklicher Hofrath und Kanzley-Director bey der Hofrechnungskammer", verst. am 11.3.1788, mi 61. LJ.



Geschwister

  • Maria Anna von Braun, verehel. von Bauernfeld
  • Josef von Braun
  • Franziska von Braun (blieb ledig als "Hofratswaise", damals wohnhaft in Wien I., Lugeck Nr.780 (alt), verst. 25.8.1796 in Hadersdorf)
  • Johann Nepomuk von Braun


Familie

Verheiratet mit Josephine von Braun, geb. von Högelmüller (geb. Wien ca. 1765 - 13.2.1838, Wien, beiges. in Sollenau/NÖ)


Kinder

  • Carl (Karl) Frhr. von Braun, verhel. mit Wilhelmine Freyin v. Sternbach
Auszug aus der Trauungsmatrik: Karl v. Braun und Wilhelmine v. Sternbach heiraten am 10.5.1812 in Sollenau 1.

"Der Hoch und Wohlgeborne Herr Karl Freyherr v. Braun l.St. (ledigen Standes), Eigenthümer der Herrschaft Theresienfeld, des Peter Freyherrn v. Braun, Herr der Herrschaft Schönau, k. k. Rath und Truchsess und der Frau Gemahlin Josepha, beyde noch am Leben, ehel. erzeugter Sohn, geborne Frau v, Höglmülner."


"Hoch und Wohlgebornes Fräuln. Wilhelmine Freyin von Sternbach l. St., des Hoch und Wohlgebornen Herrn Joseph Freyherrn von Sternbach, k. k. n.ö.Kammerers, noch am Leben, und der Hoch und Wohlgebornen Frau Franziska, gebornen Gräfin von Wolkenstein, seelig, ehel. erzeugte Tochter."


Trauzeugen

"Herr Franz Graf v. Esterhas, und Hl. Mauritz Graf v. Lichnowsky; Braut... : Hl. Gobert Graf v. Aspermont (Anm.: Aspremont) und Hl. Karl Graf v. Palfy."


Beide hatten wiederum einen Sohn Karl, geb. 17.7.1814 in Sollenau 1, der bereits als Kind 12 Wochen später verstorben war, am 2.10.1814 in Sollenau 1 (beigesetzt in Sollenau).
Taufpate war der Großvater des Kindes, Peter Frhr. v. Braun als "Eigenthümer der Herrschaft zu Schönau".
Geburt des Kindes Karl, am 17.7.1814 in Sollenau
Das Kind Karl verstirbt bereits nach etwa 12 Wochen, am 2.10.1814 in Sollenau


Aus Sicht der Biographie von Anton v. Wittmann-Dengláz sind Wittmann's Dienstjahre bei Peter Frhr. von Braun von Bedeutung. Peter v. Braun war einer der ersten "großen" Arbeitgeber von Anton v. Wittmann-D., zu einem Zeitpunkt, als Peter v. Braun einer der wohlhabendsten Bürger der Monarchie war, aber zugleich auch durch seine berufliche Stellung im Dienste der Habsburger ein sehr nahes Verhältnis zu den Regierenden pflegte, was sich auch in seinen Beförderungen widerspiegelte:


  • "Truchsess" (Joseph II.),
  • "Hofgroßhändler" (Leopold II.),
  • "Reichsfreiherr" (Franz II.),
  • "k. k. Rath",
  • "Hofbanquier",
  • "Hoftheater-Vizedirektor" etc.


Er erhielt unter anderem am 15.4.1802 das "Inkolat", als k. k. Rath, Hofbanquier, Truchsess und Herr auf Joslowitz (Jaroslavice).


Biographische Notizen

  • Peter Anton v. Braun war ein Sohn des Hofrats Johann Gottlieb Braun. (? geb. 18.10.1764 Wien, Datum nicht korrekt.)
  • 1795 Erhebung in den freiherrl. Adelsstand (Frhr v. Braun).
  • Gattin: Josephine von Braun, Pianistin (1765 Wien - 13.2.1838 Wien), geb. von Högelmüller.
Beethoven hatte ihr die zwei Klaviersonaten Op.14 von 1799 gewidmet, sowie eine Sonate in F Dur für Klavier und Horn (Op.17) im Jahr 1801 und das Arrangement der Klavier-Sonate Op.14, Nr. 1 für ein Streicher-Quartett im Jahr 1802 (Quelle: H. P. Clive, 2001, Beethoven and His World: A Biographical Dictionary, Oxford University Press).
Josephine von Braun war angeblich eine sehr gute Pianistin, so wie ihr Gatte Peter.
  • Sohn Karl von Braun


Spekulationen

Naheverhältnis zur Familie Habsburg

Dieses nahe Verhältnis Peter v. Braun's - z.B. zu Kaiser Franz I.(II.) - kann möglicherweise auch ein Indiz dafür sein, wie es möglich war, dass Anton Wittmann v. Denglaz vorab noch in Diensten des Peter v. Braun, später ab ca. 1811 die große Aufgabe übertragen bekommen hatte, die umfangreichen Güter EH Albert Kasimir's Sachsen-Teschen zu verwalten.


Freimaurerwesen

Ein weiterer, eventuell nicht zu unterschätzender Faktor, könnte auch das damals offiziell verbotene Freimaurerwesen zur Zeit um 1800 gewesen sein (siehe Notizen unten).

Peter v. Braun war unter anderem auch dafür bekannt, dass er südlich von Wien in Schönau einen großen "Unterhaltungspark" errichten ließ, der - analog zum Trend der Englischen Parks dieser Zeit - mit Elementen freimaurerischer Symbolik ausgestattet war.

Peter v. Braun wurde (ab 7. März 1782) in eine Freimaurerloge ((?)österreichische Landesloge) aufgenommen.


EH Albert Kasimir v. Sachsen-Teschen war ebenso Mitglied einer Freimaurerloge ("Zu den drei Schwertern" in Dresden vgl.link).


... Fortsetzung folgt


Peter v. Braun und das Wiener Hoftheater

Notizen

Am 22.7.1794 (? 1.8.1794) erfolgte - sehr im Sinne von Kaiser Franz I.(II.) - die Unterzeichnung des Pachtvertrags für die Wiener Hoftheater (an der Burg und am Kärntnertor) durch Peter von Braun als neuem Pächter.

Die gesellschaftspolitischen Auseinandersetzungen zwischen Peter v. Braun mit seinem Konkurrenten Emanuel Schikaneder können z.B. in Eva Gesine Baur's Buch "Emanuel Schikaneder, Ein Mann für Mozart, 2012" sehr detailliert nachgelesen werden.

Ein Teil dieser Auseinandersetzung findet demnach mehr oder weniger direkt vor der Theateröffentlichkeit statt, in dem z.B. Mozart's "Zauberflöte" auch für den Zweck der gegenseitigen Verunglimpfung instrumentalisiert wird.


W.A. Mozart - selbst Mitglied einer Freimaurerloge - hatte angeblich durchaus ein gewisses Maß an "Freimaurergedankengut" in die Erzählung der Oper "Die Zauberflöte" gelegt. In diese Oper eingebrachte Symboliken werden in diversen Auseinandersetzungen mit der "Zauberflöte" in einen direkten Zusammenhang mit dem Freimaurertum gebracht, da z.B. neben W.A. Mozart auch Emanuel Schikaneder etc. als Freimaurer der Wiener Loge "Zur Wohltätigkeit" eingetragen war.


Peter v. Braun wurde ebenso (ab 7. März 1782) in eine Freimaurerloge ((?)österreichische Landesloge) aufgenommen.

Zu dieser Zeit wurde er bereits im Zusammenhang mit folgenden Aufgaben und Berufsbezeichnungen genannt: "Rechnungs-Official bei der Cameral-Buchhalterei, später dann Gründer einer Seidenfabrik, Grosshändler, Hofbankier, Director der Hoftheater, Truchsess, kaiserl. Rath und Freiherr" (vgl. Abafi, Lajos, Geschichte der Freimaurerei in Österreich-Ungarn, Band IV, S.239, Link).


Ob Anton Wittmann v. Denglaz auch einer Freimaurerloge beigetreten war, ist bis dato nicht bekannt.

Allerdings könnte aus dessen persönlichem Umfeld und seiner an ihn übertragenenen Verantwortungen eine Schlussfolgerung in dieser Hinsicht durchaus einen Sinn ergeben.




Orte zu Peter Frhr. v. Braun


Bilder und Dokumentation

Peter Frhr. von Braun, nach einer Miniatur von Franz Lieder, ca. 1810, Quelle:
Josepha von Braun, Gattin des Peter Frhr.v.Braun, nach einer Miniatur von Franz Lieder, ca. 1810, Quelle:
Peter Frhr. von Braun, Quelle: Schabes, Alois, 1991,Die Gemeinde Schönau a.d.Triesting und ihre Ortsteile in Vergangenheit und Gegenwart
Das Schloss Schönau um 1672, Quelle: Schabes, Alois, 1991,Die Gemeinde Schönau a.d.Triesting und ihre Ortsteile in Vergangenheit und Gegenwart
Das Schloss Schönau um 1815, nach einem Umbau durch Peter v. Braun, Quelle: Schabes, Alois, 1991,Die Gemeinde Schönau a.d.Triesting und ihre Ortsteile in Vergangenheit und Gegenwart
Ansicht der Schlossanlage nach einer Konsolidierung diverser, zugehöriger Flächen (?) durch Anton v. Wittmann (?), Quelle: Schabes, Alois, 1991,Die Gemeinde Schönau a.d.Triesting und ihre Ortsteile in Vergangenheit und Gegenwart, Radierung: Der Park beim Schloss Schönau a.d. Triesting um 1812, nach Johann Adam Klein / Kupferstich, Gesamtansicht
Die "Fischerhütte" im Park Schönau, Quelle: Schabes, Alois, 1991,Die Gemeinde Schönau a.d.Triesting und ihre Ortsteile in Vergangenheit und Gegenwart
Ansicht einer Parklandschaft des Parks Schönau; man erkennt die künstliche Brücke neben dem Eingang in den "Tempel der Nacht", Quelle: Schabes, Alois, 1991,Die Gemeinde Schönau a.d.Triesting und ihre Ortsteile in Vergangenheit und Gegenwart
Die künstliche "alte" Steinbrücke im Park Schönau, beim "Tempel der Nacht", Quelle: Schabes, Alois, 1991,Die Gemeinde Schönau a.d.Triesting und ihre Ortsteile in Vergangenheit und Gegenwart
Illustration einer Innenansicht des "Tempels der Nacht", Quelle: Schabes, Alois, 1991,Die Gemeinde Schönau a.d.Triesting und ihre Ortsteile in Vergangenheit und Gegenwart
Ansicht des Schlosses Schönau um 1895, Quelle: Schabes, Alois, 1991,Die Gemeinde Schönau a.d.Triesting und ihre Ortsteile in Vergangenheit und Gegenwart
Der Meierhof des Schlosses, Quelle: Schabes, Alois, 1991,Die Gemeinde Schönau a.d.Triesting und ihre Ortsteile in Vergangenheit und Gegenwart
Ansicht des Schlosses Schönau im heutigen, baulichen Status, Quelle: Schabes, Alois, 1991,Die Gemeinde Schönau a.d.Triesting und ihre Ortsteile in Vergangenheit und Gegenwart
Das "Sterntor" im Zugangsbereich des Schlosses, Quelle: Schabes, Alois, 1991,Die Gemeinde Schönau a.d.Triesting und ihre Ortsteile in Vergangenheit und Gegenwart
Schoenau-cover-1.jpg
Künstliche Brücke, noch erhalten. Hier hatte der "Fährmann" mit seinem Gästen gestoppt. Hier war auch der Zugang zur "Grotte". Quelle: Eigene Erstellung.
Der "Tempel" der Nacht, von oben betrachtet, seine Überreste. Man erkennt einen Eingang, zu dem man über einen umlaufenden Gang gelangt. Quelle: Eigene Erstellung.
Der "Tempel" der Nacht, von oben betrachtet, seine Überreste. Man erkennt eine Nische im vgl. zur Skizze oben, vom Innenraum des Tempels. Quelle: Eigene Erstellung.
Alte Baumriesen im Park. Quelle: Eigene Erstellung.
Ein angelegter Kanal. Quelle: Eigene Erstellung.
Das kleine Wasserkraftwerk. Quelle: Eigene Erstellung.
Die Brücke nocheinmal von einer anderen Perspektive. Quelle: Eigene Erstellung.
Auszug aus der Sterbematrik St.Stefan wien, Pfarre St. Michael; Peter Frhr. v. Braun verstarb am 15.11.1819 in Wien (In seinem Haus "Michaelerhaus"). Er wurde in Sollenau/NÖ bestattet, so auch später seine Gattin Josephine.
Auszug aus der Sterbematrik Pfarre Sollenau. Peter Frhr. v. Braun verstarb am 15.11.1819 in Wien.
Sterbematrik Wien St.Josef Ob der Laimgrube, Wien VI: Josephine v. Braun war am 13.2.1838 in Wien VI verstorben, Adresse Spittelberg 1, eingesegnet in der Pfarre St. Josef Ob der Laimgrube, und wohnhaft im "k. k. Stallwohngebäude Nr.1".
Sterbematrik Sollenau: Josephine v. Braun war am 13.2.1838 in Wien VI verstorben, Adresse Spittelberg 1, eingesegnet in der Pfarre St. Josef Ob der Laimgrube, und wohnhaft im "k. k. Stallwohngebäude Nr.1".