Franz Xaver Hinterberger

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Arbeitsnotizen zu Franz Xaver Hinterberger

  • Geb. am 16.11.1787 in Aschach a.d. Donau / OÖ, verst. am 27.2.1854 in Ried i.I., OÖ
  • Priesterweihe 1.9.1811 und zunächst in der Seelsorge,
  • 1816, Franz Xaver Hinterberger war Professor für Pastoraltheologie in Klagenfurt (bis zumindest 1818).
  • 1819, Professor am Lyceum in Linz (Der Antrag für die "Übersetzung" von Klagenfurt nach Linz und dortigem Unterricht im gleichen Fach der Pastoral-Theologie, wurde im August 1819 "von höchster Stelle dem Kaiser" genehmigt).
Anmerkung: Zweieinhalb Jahre später, am 26.1.1822, wurde F. X. Hinterberger's Bruder - Dr. Joseph Hinterberger - die "Übersetzung" von Innsbruck nach Linz und sein weiterzuführendes Unterrichten im gleichen Lehramt wie bisher - "Professor für theoretische und praktische Geburtshilfe" - "von höchster Stelle" genehmigt.
  • (ab 1825?) Rektor des k. k. Lyceums in Linz (damals wohnhaft in Linz,
Er fungierte dort in seiner Person als "Weltpriester, k. k. öffentlicher ordentlicher Professor der Pastoral-Theologie, auch Konkrus-Examinator dieses Faches".
Er wohnte zu dieser Zeit "in der oberen Baadgasse 111" und war "auch im Jahre 1824 Rector" (vgl. Kaiserlich-königlicher Schematismus des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns, 1825, S. 399f).
  • Franz X. Hinterberger war im Lyceum Linz von 1824 bis 1827 Professor für Pastoral-Theologie (vgl. 1855, Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines, Band 15, S. 104).
Die genannte Publiaktion beziffert ihn an dieser Stelle auch als den 14. Rektor des Linzer Lyceums, seit dem Jahr 1792.
  • 1829 - 1853 Pfarrer in Gurten bei Ried i.I. / OÖ (Die Pfarre Gurten war der Diözese Linz und dem Dekanat Altheim zugeordnet).
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Weiterführende, biographische Angaben

Biographisches über Franz Xaver Hinterberger ist dem Familienbuch von Hugo Hinterberger' (1921) zu entnehmen:

"....... Franz Xaver Hinterberger war Professor der Pastroaltheologie in Klagenfurt und am k.k. Lyceum in Linz und wurde von seinem vorgesetzten Bischof, der mit ihm unzufrieden war, als Pfarrer nach Gurten bei Ried im Innviertel versetzt (Mitteilung von Frau Camilla Hochleitner, Linz). Dort wirkte er von 1829-1853 und zog dann ohne Gehalt nach Ried (i.Innkreis), wo er in der Nähe der Pfarrkirche wohnte. Als im Jahre 1853 der Blitz in den Turm derselben einschlug, soll er so sehr darüber erschrocken sein, dass er bald darauf starb. Er soll sehr vermögend gewesen sein und fuhr gern aus, und zwar ganz herrschaftlich mit einem uniformierten Kutscher. Er war ungemein drastisch in der Ausdrucksweise und Predigt (Mitteilungen von Herrn Pfarrer Hirz in Gurten nach mündlichen Überlieferungen und aus der Pfarrchronik). Franz Xaver Hinterberger war Verfasser mehrerer geistlicher Schriften. In der Bibliothek des Hauses der Geschwister Frank in Windern befindet sich eines der von ihm verfassten Bücher mit dem Titel: "Homilien über die sonn- und festtäglichen Evangelien des katholischen Kirchenjahres", Linz 1833, mit einem interessant gemusterten Vorsatzpapier. Sein Grab liegt in dem alten Friedhof in Ried. Das Epitaphium (aus Kalkschiefer? lithographiesteinartig) neben den Gräbern anderer Geistlicher enthält oben das Relief eines auf einem Buch stehenden Kelches und folgende Inschrift:

Curarum quies resurectionis spes!

R. D. Franc. X. Hinterberger

Theol. pastoralis in caes. reg. Lycaeo Lincensi professor

paroch. in Gurten

natus 16. Nov 1787

obiit 27. Febr. 1854

Expecta Dominum viriliter age

confortetur cor tuum sustine Dominum

PS. 26

(Grav. A. Gatterbauer in Gurten)


Ein Bild von ihm war nicht aufzufinden.

Aus dem im Bezirksgericht Ried liegenden Akt der Nachlassabhandlung erfährt man, dass er in Ried eine Wohnung mit drei Zimmern bewohnte und bei ihm eine Köchin (Wirtschafterin Agnes Grünberger) mit einem Jahresgehalt von 41 fl. 40 kr., sowie eine Magd Maria Strasser (Straßer) mit einem solchen von 20 fl. bedienstet war (Anm.: die Beträge waren eigentlich recht hoch).

Die erstere erhielt für das Ausräumen der Wohnung bei der Feuersbrunst 5 fl. und für die Transferierung des seligen Herrn Pfarrers in ein anderes Haus (Spitalsmühle) 4 fl. Daraus geht hervor, dass zurzeit entweder im Haus selbst oder in der Nähe ein Brand entstanden sein musste. Es lagen nach seinem Tode drei Testamente vor, zwei von Gurten (Mai und November 1851), eines in Ried 1854 geschrieben. Im ersten teilt er mit, dass der Grabstein bereits verfertigt und gezahlt ist und bestimmt zum Exekutor seinen Bruder Anton Hinterberger, Wundarzt in Windern. Als Universalerben werden immer Katharina Gutbrunnerin (oder Gutenbrunner bzw. Guttenbrunner), Schullehrerswitwe in Kremsmünster, beziehungsweise deren drei Kinder: Franz X. Guttenbrunner, Med. et. Chir. Doktor Leutnant Oberarzt bei dem k.k. 4. Husarenregiment Baron Schlick (1855 im Warasdiner "Kreuzer Rgmt."), Maria Niedermüllerin, verheiratete Schneidermeisterin in Hall bei Kremsmünster, und Katharina Guttenbrunner, ledig, genannt.

Einen Teil des Mobiliars und das Barvermögen (rund 2000fl.) erhielt die Wirtschafterin, die weltliche Bibliothek, welche in 351 Nummern hauptsäclich geschichtliche Werke, viele lateinische und griechische Schriftsteller, Lexika, philosophische Werke, Klassiker, Romane, Gedichte und Sprachlehren umfasste, der Militärarzt Dr. Franz Guttenbrunner, die theologische Bibliothek waren der Rieder Pfarre legiert und die Pfarrkirche Gurten erhielt zwei vierprozentige Staats-Obligationen á 100 Gulden. Unter den Büchern theologischen Inhalts waren folgende eigene Werke verzeichnet: (vgl. Literaturliste unten).

An Bildern wies das aufgenommene Inventar nur solche religiösen Inhalts auf, die sehr niedrig bewertet waren, Portraits und Familienbilder waren nicht verzeichnet. Auffallend ist, dass in dem Akt Katharina Guttenbrunner und der Winderner Wundarzt Anton (Hinterberger) als Geschwister angegeben sind und weitere Geschwister der Gerichts-Kommission nicht namhaft gemacht werden konnten, da doch der Verstorbene so weit bisher bekannt 13 Geschwister hatte. Das Testament vom November 1851 (das letzte lag dem Akt nicht bei) ist mit den Worten: "Fluch und Gottes Gericht über jeden Defraudator oder Entwendung!" geschlossen. Dieses sowie das vorhergehende sind eigenhändig gut leserlich geschrieben und mit einem "Handsigill" gesiegelt. Dasselbe ist etwas größer als ein österreichisches Kronenstück und von ovaler Form. Links unten befinden sich, wieder in elliptischem Feld, die Buchstaben F H, darüber ein Adler, rechts von beiden eine obeliskähnliche Pyramide auf einem mit einer Guirlande verzierten würfelförmigen Sockel. (Anm.: handelt es sich dabei um ein Symbol der Freimaurer? Vgl. Überlegungen dazu unten).


Den Namen des Franz Hinterberger fand ich noch in einer Abschrift aus dem Desselbrunner Traumatrikelbuch vom 29. Oktober 1817 erwähnt, und zwar als Zeuge bei der in der Schlosskapelle zu Windern abgehaltenen Trauung des Michael Jeronek mit Aloisia Hinterberger. Franz Hinterberger war damals Professor in Klagenfurt. ......"

Soweit der Auszug aus dem Familienbuch.


Anmerkung:

Was die erwähnte, "drastische" Ausdrucksweise von Franz X. Hinterberger betrifft, so bliebe dies den Lesern von Hinterberger's Publikationen überlassen, dies einzuschätzen.

Ob das gesprochene oder mündlich "gepredigte" Wort in der Ausdrucksweise dem Geschriebenen gegenüber signifikanter war, mag nach den obigen Schilderungen vielleicht der Fall gewesen sein.



Familie


Eltern

  • Georg Michael Hinterberger, aus Abtenau (Sbg) gebürtig, später Wundarzt und "Chyrurgius" in Aschach a.D., zuletzt in Kleinmünchen bei Linz.
  • Barbara Fuchs (war mit Georg Michael Hinterberger in dessen erster Ehe verheiratet.)
Auszug aus der Taufmatrik von Aschach an der Donau, Geburt des Franz Xaver Hinterberger in Aschach an der Donau, im Haus Nr. 73


Anmerkung:

Georg Michael Hinterberger hatte ein zweites Mal geheiratet: Anna Maria Mayr (Marianne Mayer). Dieser Ehe entsprang ein Sohn Karl Hinterberger (27.1.1811 Kleinmünchen Nr.13 - 16.1.1853 Kleinmünchen), der in Ebelsberg im Haus Nr.5 ("Baderhaus", Badergasse Nr.5) gewohnt hatte. Es war dies das Wohnhaus seiner Schwiegereltern bzw. seines beruflichen Vorgängers, Wundarzt Fenderl.


Als Taufpatin wird Magdalena Mayrhoferin genannt, die nach dieser Notiz stellvertretend als Patin im Einsatz war: als "Pflegerin im Namen des Hrn. Anton Edlen v. Gruber, Postmeister in Lambach".



Geschwister

Vergleiche auch hierzu "Hinterberger in Kleinmünchen b.Linz/OÖ"


Geschwister aus der ersten Ehe seines Vaters mit Barbara Fuchs

Anm.: Barbara Fuchs ("Fux", "Fuxin") war eine Tochter der Aloisia und des Josef Fuchs, "Hof-Fleischhacker zu St.Florian".

  • (Franz selbst: Franz Xaver Hinterberger 8.11.1787 Aschach a.d.D /OÖ - 27.2.1854 Ried i.I Nr.48 / OÖ)
  • Dr. Anton Hinterberger 17.12.1788 Aschach a.d.D Nr. 73 /OÖ - 28.6.1856 Windern 25 / OÖ
  • Ignaz Sebastian Hinterberger 15.2.1790 Aschach a.d.D Nr. 73 /OÖ - 7.4.1853 in Lambach / OÖ, Unter dem Namen Benedikt Hinterberger, Kapitular des Stiftes Lambach bekannt.
Auszug aus der Sterbematrik von Lambach / OÖ. Hochw. Pater Benedikt Hinterberger war als "Kapitular von Lambach" am 7.4.1853 in Lambach verstorben. (Sitft Lambach in Oberösterreich)
  • Alois Hinterberger 30.7.1791 Aschach a.d.D Nr. 180 od. 184 alt /OÖ - 10.9.1791 Kleinmünchen b. Linz, (?)Juli, August, September 1791 Wohnortwechsel nach Kleinmünchen
  • Aloisia Barbara Hinterberger 15.1.1794 Kleinmünchen Nr.21 - verst. 6.6.1873 St.Florian b. Linz, dorthin war sie mit ihrem Gatten übersiedelt. Sie war mit dem Wundarzt Michael Jeronek verehelicht, Herait am 29.2.1817 im Schloss Windern / OÖ, dort hatte damals Dr.Anton Hinterberger zu dieser Zeit seine einstweilige Unterkunft.
  • Dr. Joseph Hinterberger 6.6.1795 Kleinmünchen Nr.21 - 18.4.1844 Linz
  • Anna Barbara Hinterberger 27.10.1796 Kleinmünchen Nr.21 - verh. 14.9.1870 Kleinmünchen mit Anton Löscher - verst. 28.2.1873 Linz/Urfahr
  • Michael Hinterberger 6.7.1798 Kleinmünchen Nr.21 - 2.2.1804 Kleinmünchen
  • Franz Karl Hinterberger 2.4.1800 Kleinmünchen Nr.13 - ? ca. 1800 in Kleinmünchen
  • Anna Hinterberger 4.11.1801 Kleinmünchen Nr.13 - verh. in Kleinmünchen 25.10.1825 mit Dr.August Heinrich Köhler - zweite Ehe mit Leopold Rettenbacher am 12.7.1840 in Steyregg - verst. 3.2.1873 Hellmonsödt, best. in Steyregg, vgl. "Familie Rettenbacher in Lauffen bzw. Steyregg und Hellmonsödt"
  • Therese Hinterberger 19.6.1803 Kleinmünchen Nr.13 - 12.2.1804
  • Leopold Hinterberger 14.11.1804 Kleinmünchen Nr.13 - ?, (Hof-)Schreiber bei Graf Starhemberg, Schloss Haus (bei Wartberg ob d. Aist)


Geschwister der zweiten Ehe seines Vaters mit Anna Maria Mayr (Marianne Mayer)

  • Karl Hinterberger (27.1.1811 Kleinmünchen Nr.13 - 16.1.1853 Kleinmünchen)
Anmerkung: Taufpaten waren Joseph und Aloisia Fuchs, Hoffleischhacker zu St.Florian. Möglicherweise handelt es sich um die Eltern von G.M.Hinterberger's erster Frau Barbara Fuchs. Er war "Student" in Kremsmünster (vgl. Buch-Auszug unten) und später Wundarzt.
Schließlich also Wundarzt in Ebelsberg bei Linz, war dort verheiratet [1838, ist einzutragen] und hatte mit seiner Frau drei Töchter.
Die ersten beiden Töchter Karoline und Franziska sind bereits wenige Tage nach der Geburt 1840 bzw. 1841 verstorben.
Die dritte Tochter könnte durchaus "überlebt" haben und durch Heirat andernorts gewechselt sein. [ist noch detaillierter zu beschreiben].
Karl hatte im Haus Ebelsberg Nr.5 ("Baderhaus", Badergasse Nr.5) gewohnt, im Haus seiner Schwiegereltern des hiesigen Wundarztes Fenderl.
Dieses "Baderhaus" steht auch heute noch.


  • Maria Theresia Hinterberger (1.12.1814 Kleinmünchen Nr.13 - verh.am 28.1.1838 mit Ignatz Aloys Steindl in Kleinmünchen - verst. (?) ca. 1851 Weitzenkirchen /Waizenkirchen OÖ)



Ungeklärte, familiäre Verbindungen zur Familie Guttenbrunner

Es gibt eine Überlieferung, nach der der hier genannte Franz Xaver Hinterberger ein uneheliches, gemeinsames Kind mit seiner Hauswirtschafterin Karoline Gutbrunner (oder auch Guttenbrunner) gehabt haben soll.

Hugo Hinterberger hatte einst zu Franz Xaver Hinterberger recherchiert und fand in dessen testamentarischer Verfügung ein Detail, das auch damals um ca. 1913 nicht mehr schlüssig erklärt werden konnte.

Es war die darin bevorzugte Stellung der Karoline Gut(ten)brunner und deren Sohn Franz (Xaver Georg) Guttenbrunner (Gutenbrunner), die hierbei deutlich hervorgetreten waren, ohne wissentlichem Hintergrund über ein näheres, persönliches Verhältnis zueinander.

Aus diesem Grund wurde angenommen, dass besagte Karoline Gut(tenbrunner) mehr als Hauswirtschafterin war, also eher als eine Lebenspartnerin des Priesters Franz Xaver Hinterberger aufgefasst werden könnte, aus deren Beziehung in einer weiterführenden These das Kind Franz Xaver zur Welt gekommen wäre.


Diese Annahmen sind aufgrund ihrer Deutungsweise spekulativ, wenngleich gewisse Koinzidenzen auf eine gewisse Wahrscheinlichkeit hinweisen, dass dies damals durchaus der Fall gewesen sein konnte.

Aus heutiger Sicht würde man eher dazu tendieren, solche Schlüsse zu ziehen, so es doch eine Vielzahl an gleichgelagerten Beziehungen wissentlich gab und natürlicherweise gibt.

Zu Zeiten des Franz Xaver Hinterberger konnte so ein Umstand durchaus schwierig oder unmöglich in die Aussenwelt hinausgetragen werden und so könnte darin der Grund liegen, dass auch bis heute kaum zu dessen Familie oder familiären Alltag berichtet werden kann.


Karoline Gut(ten)brunner's Ernennung in der testamentarischen Verfügungen von Franz Xaver Hinterberger

  • Haushälterin "Karoline Gutbrunner" > Als "Universalerbin" in einem Testament als "Schwester" im Sinne von "Geschwister" tituliert und Schullehrers-Witwe, später wohnhaft in Kremsmünster.
Deren Sohn "Franz (Xaver Georg) Gut(ten)brunner", Arzt: "Medicinae et Chirurgiae Doctor", angebl. Lieutenant u. Oberarzt im "Warasdin Regiments".


Dr. Franz Xaver Gutenbrunner (Guttenbrunner)

Franz Xaver Georg Gut(ten)brunner wurde am 24.3.1818 (früher angenommenes Datum 26.10.1818) in Klagenfurt (Pfarre St. Egid) geboren.

Seine Mutter war laut Taufmatrik "Katharina Gutbrunnerin, ledige Dienstmagd von Wald-Neukirchen in Oberösterreich gebürtig".


Zur Zeit der Geburt war sein mutmaßlicher Vater Franz Xaver Hinterberger als Professor für Pastoraltheologie in Klagenfurt tätig (1816 bis zumindest inklusive 1818).

Karoline Gut(ten)brunner wäre demnach als Hauswirtschafterin für Franz Xaver Hinterberger nach Klagenfurt mitgereist.

Der Eintrag in der Taufmatrik (Pfarre St. Egid, Klagenfurt) zum "unehelichen" Kind "Franz Xaver Georg Gutbrunner" weist nur seine Mutter Katharina Gutbrunner aus, die hier als "ledige Dienstmagd von Wald-Neukirchen in Oberösterreich gebürtig" Erwähnung findet.

Hebamme: Antonia Neuman;

Taufpaten waren Georg Lackner ("bürgerl. Klaviermacher"), Maria Ettlinn ("beim Georg Lackner");

Der taufende Priester war ("Beneficiat") Aloys Zwischenberger.

Besonders - wenn auch spekulativ - erscheint der Vorname des Kindes, bestehend aus einer Kombination von "Franz Xaver" (Hinterberger) und "Georg" (Michael Hinterberger), des Voramens von Franz X. Hinterberger's Vater.

Auszug aus der Taufmatrik der Pfarre Klagenfurt / St. Egid. Geburt des Franz Xaver Georg Gutbrunner, Sohn der Katharina Gutbrunner (geb. in Waldneukirchen, OÖ).


Franz X. Gut(ten)brunner war 1834 ein Schulkollege von Rudolph Hinterberger, im "k. k. akademischen Gymnasium" Kremsmünster.

Ob dies auf die spekulativ erwähnten, familiären Verbindungen zurückzuführen ist, ist nicht geklärt (Rudolph Hinterberger's Onkel war Franz Xaver Hinterberger, womit Franz Xaver Guttenbrunner dessen "spekulativer" Cousin gewesen wäre).


Auszug aus dem "Studenten-Register" Kremsmünster aus dem Jahr 1877

Diverse Schüler/Studenten der Familie Hinterberger, unter anderem ein Georg Michael Hinterbergers Sohn Karl, der später Wundarzt in Ebelsberg war.

Zudem wird auch Franz Xaver "F. X." Guttenbrunner als ehemaliger Student gelistet (1829/30 - 1837), Details zu F. X. Guttenbrunner (bzw. Gutenbrunner) unten.

Quelle: Baumgarten, Amand, 1877, Verzeichnis von ehemaligen P. T. Herren Kremsmünster Studenten, welche vom Jahre 1800 - 1873 ganz oder teilweise ihre Studien hier zurückgelegt haben, S.47, Selbstverlag des k.k. Gymnasiums (Kremsmünster)
F.x.Guttenbrunner, Anm.: das Sterbedatum wäre zu prüfen, da gegenüber anderen Quellen nicht plausibel (z.B. Contumazdirektor in Ojtoz / Rumänien usw.);
Quelle: Baumgarten, Amand, 1877, Verzeichnis von ehemaligen P. T. Herren Kremsmünster Studenten, welche vom Jahre 1800 - 1873 ganz oder teilweise ihre Studien hier zurückgelegt haben, S.38, Selbstverlag des k.k. Gymnasiums (Kremsmünster)

Notiz: In einer späteren Ausgabe des "Verzeichnis von ehemaligen P. T. Herren Kremsmünster Studenten" aus dem Jahr 1877 nennt bereits das "korrekte" Geburtsdatum von F.X.Guttenbrunner, den 24. März.(statt wie bislang "26.Oktober 1818").

Beide Schüler, Rudolph Hinterberger (aus Windern) und Franz Xaver Guttenbrunner (aus Klagenfurt) waren offenbar gute Schüler und wurden im Jahr 1834 für ihre guten Leistungen im Gymnasium Kremsmünster im Abschnitt der "I. Humanitas Classe" erwähnt (vgl. Haas, Michael, 1843, Juventus Caesareo-Regii Gymnasii Academici Cremifani E Moribus Et Progressu In Literis Censa Exeunte, Blatt/Seite 15).


Erwähnenswert ist, dass in der geichen Ausgabe des Jahres 1834 auch unter anderem Carl Rabl (aus Wels) im Abschnitt "IV. Grammaticae Classe" lobend erähnt wird (Blatt/Seite 16), so auch Franz Rabl (aus Wels) unter "III. Grammaticae Classe" (Blatt/Seite 17).

Rudolph Hinterberger und Franz Xaver Guttenbrunner im k. k. Militärschematismus

Interessanterweise finden sich beide - Rudolph Hinterberger und Franz X. Gut(t)enbrunner in diversen Ausgaben des "Militär-Schematismus des österreichischen Kaiserthumes".


Im Jahr 1850 beschreibt der "Militär-Schematismus des österreichischen Kaiserthums" unter "Ober-Feldärzte" folgendermaßen (S. 574):

Anm.: Beide noch in der gleichen Anstellung:


  • Dr. Rudolph Hinterberger, "beim Feldspital Nr.7 in Böhmen"
  • Dr. Franz Xaver Guttenbrunner, "beim Feldspital Nr.7 in Böhmen")


Im Jahr 1851 beschreibt der "Militär-Schematismus des österreichischen Kaiserthums" unter "Provisorische Oberärzte":

  • Dr. Rudolph Hinterberger, "beim IR. Freih. v. Wimpffen Nr.13"
  • Dr. Franz Xaver Guttenbrunner, "bei Graf Schlik Hus.-Reg. Nr.4"


Im Jahr 1852 beschreibt der "Militär-Schematismus des österreichischen Kaiserthums" unter "Provisorische Oberärzte":

  • Dr. Rudolph Hinterberger, "beim IR. Freih. v. Wimpffen Nr.13"
  • Dr. Franz Xaver Guttenbrunner, "beim Husz. Reg. Graf Schlik Nr.4" (Anm.: "q.t. zum Garnisons-Spitale Theresienstadt")


Im Jahr 1854 unter "Provisorische Oberärzte" gelistet (S. 780):

  • Dr. Rudolph Hinterberger, "beim Garnisons-Spitale zu Agram" (Anm.: Zagreb)
  • Dr. Franz Xaver Guttenbrunner, "beim Garnisons-Spitale zu Theresienstadt" (Anm.: in Tschechien)


1857

  • Dr. Franz Xaver Guttenbrunner, "Cont.A."(Anm.: Contumaz Adjudant)
  • Dr. Rudolph Hinterberger, ...


1866

  • Dr. Franz Xaver Guttenbrunner, Direktor des Contumaz-Amts zu Oitz (Rumänien), als "Dr. der Medicin und Chirurgie, Magister der Geburtshilfe"
  • Dr. Rudolph Hinterberger, Regimentsarzt 2. Klasse, "vom Stande des Garnisons-Spitales zu Agram" (Anm. Zagreb)


Ab jener Zeit, ab der dr. Franz Xaver Guttenbrunner in Rumänien bzw. an der damaligen ungarisch-rumänischen Grenze stationiert war, findet man seinen Nachnamen in erster Linie in der schreibweise "Gutenbrunner".



Die Vermutung, dass Karoline Gutbrunners Sohn "Franz Xaver Georg Gutbrunner" ein Kind von Franz X. Hinterberger gewesen war, wird wie oben erwähnt, durch die testamentarischen Anordnungen Franz Xaver Hinterberger's durchaus bestärkt.


1845, Veröffentlichung einer Inauguraldisseratation über (Bad) Hall (Prag, in der Literatur tw. auch bezeichnet als "Prager Disseration", Dr. Franz Gutenbrunner).

  • "Franc . Xav . Gutenbrunner, de aqua jodata Hallensi", Prag, 1845, als Mitglied der "Medicinischen Facultät Prag".


Es wird in Hugo Hinterberger's Notizen ein Franz Gutbrunner genannt, der als Militärarzt in Prag studiert hatte (Möglicherweise ist hierbei die medizinische Fakultät gemeint, in welcher Franz Guttenbrunner 1846 als Dr.med. und "außerordentlicher Dozent" erwähnt wird (als Dr. med. zu Steinbach in Öberösterreich, wahrscheinlich ist "Steinbach an der Steyr" gemeint. Anm.: Der Heimatort Franz X. Guttenbrunner's Mutter Katharina war angeblich Waldneukirchen, Steinbach a.d. Steyr ist der Nachbarort).

1847 wird Franz Guttenbrunner als Arzt in Leonstein (Grünburg) "Med. Dokt. zu Grünburg" (Steyrdurchbruch, Micheldorf, Kirchdorf a.d. Krems) erwähnt (vgl. 1847, Provinzial-Handbuch von Österreich ob der Enns und Salzburg, S.405).

Bis 20.5.1849 konnten sich bei der stabsärztlichen Direktion in Prag, Zivilärzte für feldärztliche Einsatzbereiche melden, unter denen auch Franz Guttenbrunner, bereits als Oberarzt und "gemeldet und assentiert" genannt wird (vgl. Borrosch, 1848, Vierteljahrsschrift für die praktische Heilkunde, hrsg. von der medicinischen Facultät in Prag, Band 5, S.40).


  • Es findet in diverser Literatur ein Dr. F.X. Gutenbrunner Erwähnung, der unter anderem auch in Adjud / Moldau (Rumänien) als praktischer Arzt stationiert war > Adjud o. d. Moldau.
Jener war auch "Contumaz-Director" in Ojtoz.
Ob es sich um den selben oder einen Verwandten zu dieser Familie handelt ist zu klären.


Abschließend sei noch zu erwähnen, dass bislang zum Ableben des Dr. Franz Xaver Guttenbrunner bekannt war, er wäre am 28.5.1857 als Dr. der Medizin und als Bezirksarzt usw. verstorbben.

Dieses Datum wäre anzuzweifeln, wenn "dieser" Franz Xaver Gutenbrunner mit "jenem" Dr. Franz Xaver Gutenbrunner als Person übereinstimmt, welcher noch im April 1863 als damals "disponibler Contumaz-Direktor" zum Leiter eines Rastell-Amtes 1. Klasse in Törzburg (Rumänien) bestellt bzw. befördert worden war.



Weitere testamentarische Notizen von Franz Xaver Hinterberger

Eine weitere Tochter Katharina Gutbrunner (um ca. 1913 "ledig") wird so wie ihr Bruder Franz X. Gut(ten)brunner als stellvertretende "Universalerbin" ihrer Mutter genannt.

  • Haushälterin "Marie Niedermüllerin geb. Gutbrunner", Tochter der Haushälterin Katharina Gutbrunner > Als stellvertretende "Universalerbin" für ihre Mutter genannt, verheiratete Schneidermeisterin in (Bad) Hall bei Kremsmünster.
  • Köchin "Agnes Grünberger" > Lt. Franz' Testament eine Erbin eines größeren Geldbetrags ..
  • Magd "Maria .. "


Ein eigenhändig verfasstes Testament vom 20.5. und 11.9.1851 beschreibt eine Reihe an Überlassungen an Geldbeträgen oder Hausinventar, welches Franz X. Hinterberger in erster Linie seinen Haushälterinnen, bzw. Karoline Guttenbrunners Sohn Franz Xaver Guttenbrunner vermacht hatte.

Eine listenartige Aufstellung folgt an dieser Stelle .. ..

Als "Testament-Executor" bestimmte Franz seinen Bruder Dr. Anton Hinterberger (damals Wundarzt in Windern und Schwanenstadt).


Es folgte im Jahr 1854 noch ein drittes Testament.


  • Am 27.2.1854 war Franz Xaver Hinterberger in Ried im Innkreis verstorben, als "frei resignierter Pfarrer von Gurten und emeritierter k. k. Professor der Pastoraltheologie", an "Gehirnerschütterung", zum damaligen Zeitpunkt wohnhaft in Ried Nr.48.


Am 27.2.1854 war Franz Xaver Hinterberger in Ried im Innkreis verstorben, als "frei resignierter Pfarrer von Gurten und emeritierter k. k. Professor der Pastoraltheologie", an "Gehirnerschütterung", zum damaligen Zeitpunkt wohnhaft in Ried Nr.48.



Mythos hinsichtlich Freimaurer-Mitgeliedschaft

"Abgerubbelte" Ansicht des Siegels von Franz Xaver Hinterberger. Quelle: Hugo Hinterberger bzw. Bruno Hinterberger.
Hugo Hinterberger hatte ca. im Jahr 1913 bei seinen Recherchen zu Franz Xaver Hinterberger, in den Gerichtsarchivalien zur Verlassenschaftsklärung des Franz Xaver Hinterberger, dort dessen Siegel vorgefunden und mit Bleistift und Papier mehrmals "abgerubbelt".

Hugo Hinterberger hatte ca. im Jahr 1913 bei seinen Recherchen zu Franz Xaver Hinterberger, in den Gerichtsarchivalien in Ried i. I. zur Verlassenschaftsklärung des Franz Xaver Hinterberger, dort dessen Siegel vorgefunden und mit Bleistift und Papier mehrmals "abgerubbelt".

Das Siegel, das bisher an keiner bislang auffindbaren Stelle näher bezeichnet worden war, weist Merkmale freimaurerischer Symbolik auf:

  • Der Obelisk, "im Osten" (= "Ägypten")
  • Der Adler im Westen mit einer vorgelagerten Scheibe, die als "Sonne" interpretiert werden könnte und hier die Initialen von Franz (Xaver) Hinterberger trägt.
Ob hier eine Näherung zur Interpretation einer "geflügelten Sonnenscheibe" (z.B. in der Kultur der Hethiter ..) gerechtfertigt erscheint, ist noch zu klären.


Die Mutmaßung Franz Xaver's Mitgliedschaft einer Freimauererloge in Kombination mit einem nicht näher ergründbaren "Wohlstand" zu dessen Lebzeiten in Verbindung bringen zu können, ist vage.

Durch einige fehlende, biographische Angaben zu seiner Person, bleibt bis zu weiteren Erkenntnissen ein gewisser "Mythos" zu seinem Lebensumfeld aufrecht.





Abbildungen / Dokumente

"Abgerubbelte" Ansicht des Siegels von Franz Xaver Hinterberger. Quelle: Hugo Hinterberger bzw. Bruno Hinterberger.
Hugo Hinterberger hatte ca. im Jahr 1910-1913 bei seinen Recherchen zu Franz Xaver Hinterberger, in den Gerichtsarchivalien zur Verlassenschaftsklärung des Franz Xaver Hinterberger, dort dessen Siegel vorgefunden und mit Bleistift und Papier mehrmals "abgerubbelt".
Abschrift der Grabtafel im Friedhof St. Anna in Ried im Innkreis, Franz Xaver Hinterberger, Notiz von Hugo Hinterberger ca. 1910, Quelle: Bruno Hinterberger.



Literatur / Publikationen