Die Kolonie Wittmannsdorf bei Enzersfeld, südlich von Wien

Arbeitsnotizen

  • Angeblich eine kleine Siedlung für Arbeiter, die die lokalen Güter zu bestellen hatten.
  • Ob der Ortsname von Anton von Wittmann-Denglaz herrührt, der hier unter anderem die Güter des Frhr. Peter von Braun verwaltete und mehrte, ist zwar in Korrespondenzen zu lesen, muss aber noch doppelt geprüft werden (vgl. Anmerkungen unten).
  • Bahnstation "Wittmannsdorf" bei Leobersdorf
  • Straßenbezeichnungen in Leobersdorf: "Freiherr von Wittmann-Gasse" und "Wittmannsdorferhof"



Anmerkungen zu Wittmannsdorf bei Enzesfeld / Sollenau / Blumau

Ab dem Zeitraum 1803 scheint Anton v. Wittmann-Dengláz in der Region südlich von Wien (Enzesfeld, Blumau, Sollenau, Schönau) für Peter Frhr. v. Braun - seit 1801 auch projektmäßig - tätig gewesen zu sein, im Zuge dessen angenommen wurde, dass eventuell die kleine Siedlung "Wittmannsdorf" für die Bewirtschaftung der herrschaftlichen Güter entstanden und so benannt worden war.


Hier noch angemerkt: Die kleine Siedlung Wittmannsdorf ist noch heute zu erkennen.

Sie liegt als Straßenzug sehr nahe an Enzesfeld-Lindabrunn, im Zentralbereich dieses Kartenausschnitts.


Eine Vergleichsansicht mit älteren Karten ist unter der Rubrik "Wittmannsdorf bei Enzersfeld" nachzulesen, damit die Position dieser Siedlung deutlicher erkennbar wird.

Die Bahnstation gleichen Namens, sowie die "Freiherr von Wittmann-Gasse" befinden sich weiter weg, bei Leobersdorf, östlich der Südautobahn.


Es gibt jedoch Zweifel daran, was die Eindeutigkeit des Namensursprungs "Wittmannsdorf" betrifft.

Die Gemeindechronik der Gemeine Enzesfeld beschreibt die Namensgebung in der Weise, dass auf der Anhöhe "in den Sagäckern" die Herrschaftsinhaberin Freiin Julie von Wittmann (eigentlich "v. Widmann") in diesem Bereich nach 1840 drei Häuser errichten ließ (eine "Rotte", Siedlung), die zur weiteren Namensgebung der "Wittmannsdorfer Straße" geführt hätte (vgl. Schabes, Alois, 1981, Heimatbuch der Gem. Enzesfeld, S.30).

Dieser Chronik nach war Julie Freiin von Widmann eine Tochter des Herrschaftsbesitzers von Enzesfeld, Johann Baptist Freiherr von Puthon (Besitzer von 1831 - 1839, verst. 22.8.1839).

Sie war die Gattin von Adalbert von Widmann (dessen Portrait in den Abbilungen unten).


  • Zum vorliegenden Zeitpunkt liegen keine Dokumente hinsichtlich Gründung oder Namensgebung "Wittmannsdorf" vor, aus denen ein konkreter Bezug zu den Personen unterschiedlicher Familienabstammungen wie jener von Anton v. Wittmann-Dengláz oder Julie Freiin von Widmann hervorgeht.
  • Nicht dokumentiert ist gleichfalls der Umstand, warum es nicht "Widmannsdorf", oder "Widmannsdorferstraße" lautet, sondern "Wittmannsdorf" etc.
Dem könnten wie so oft Wandlungen unterlaufen sein und man hätte sich z.B. auf "Widmann" bezogen.
  • In der Franziszäischen Landaufnahme ist im Bereich der "Sagäcker" noch keine Siedlung ("Rotte") mit dem Namen "Wittmannsdorf" etc. zu erkennen.


Wie auch immer, es wäre gut die Namensherkunft genauer zu prüfen oder zu belegen. Möglicherweise finden sich entsprechende Quellen.


Abbildungen und Dokumente

 
Kartenansicht von Wittmannsdorf bei Enzersfeld südlich von Wien (Lindabrunn), Mil.-Karte von 1873
 
Widmann, Adalbert Freiherr (1804 - 1888), Abgeordneter, Politiker; Quelle: Portrait-Sammlung der Österr.Nationalbibliothek, Digitale Sammlung