Winderen, Vischer-Stich, ca. 1647, Ansicht von Windern, mit seinem Schloss

 
Ansicht des Schlosses und Ortes Windern, Vischer


Anmerkungen zum Vischer-Stich der Ansicht von Schloss Windern, samt benachbarten Häusern

Jene, die den Ort Windern gut kennen und auch die künstlerische Darstellungsweise von Stichen oder Radierungen dieser Art entsprechend einzuschätzen wissen, werden vielleicht speziell bei dieser Ansicht eine Übereinstimmung zwischen Zeichnung und Realität hinterfragen.


Bei so einem kritischen Blick und dem Versuch eines Vergleiches sollten einige Randbedingungen für solche Darstellungen berücksichtigt werden.

Es sind dies z.B.

  • die handwerkliche Herstellungsweise solcher Ansichten,
  • eigene Maßgaben des Künstlers an Abstraktion,
  • künstlerische Freiheit,
  • zeitliche Diskrepanz zwischen Aufnahme und Umsetzung durch einen Kupferstich,
  • letzten Endes auch das Auge des Betrachters und seine persönliche Erfahrung mit Ortswahrnehmungen


Was manchen in diesem Bild in erster Linie besonders aufgefallen ist, ist die "Verschiebung" des landschaftlichen Hintergrundes zur Perspektivenansicht des zentralen Schlossgebäudes, im Vergleich zur "Realität".

Verstärkt wird dieser Eindruck durch den dargestellten Wegeverlauf in Richtung des Schlossgebäudes, in Relation zum landschaftlichen Hintergrund, aber auch in Relation zum Schlossgebäude selbst.


Daher erscheint es interessant, sich mit Detailfragen dieser Darstellung auseinander zu setzen, um womöglich zu einer Schlussfolgerung zu gelangen, die eine gänzlich neue Betrachtungsweise erfordert.


Vergleichende Überlegungen zu Vischer's Darstellung von Windern

Der Wegeverlauf

Die örtlichen Lage der dargestellten Gebäude bzw. Anlage, wie man sie in der heutigen Zeit vorfindet, weist einen alten Wegeverlauf entlang des Schlosses auf (heute nicht mehr durchgängig zugänglich).

Aufgrund der Eigenschaft dieses Weges als "sehr alte" Straße und Verbindungsstück zwischen den nächstgrößeren Orten Rüstorf im Norden und Viecht am Traunfall südlich, würde man davon ausgehen, dass der in Vischer's Stich gezeichnete Wegstreifen, samt Gittertürchen - gleichsam eines Garten-Zauntores - auf diesen alten Hauptweg verweisen soll.

Ein relativ klein ausgeführtes "Gartentor", das als Verlängerung einer eingezeichneten Zaunanlage folgt und von einer Hecke am Wiesenrand fortgesetzt wird, erweckt jedoch nicht den Eindruck einer Hauptstraße die z.B. für postalische, militärische, landwirtschaftliche Zwecke im alltäglichen Gebrauch dienen soll.

Die "alte Straße durch Windern", die es tatsächlich gab, war der einzige Hauptweg in dieser etwa Nord-Süd-Richtung und müsste entsprechende Prioritäten in der frei zugänglichen Wegesgestaltung oder Durchgängigkeit aufgewiesen haben.

Ein Grund, warum manchmal der Verdacht nahe liegt, dass hier die "alte Straße" dargestellt sei, mag in der zentralen Position eines Schloss-Tores und den darauf ausgerichteten Wegeverlauf zurückzuführen sein, der solche Assotiationen zulassen würde.


  • Anbetracht der obigen Überlegungen könnte dieser Eindruck jedoch den Betrachter etwas irritieren und es könnte davon auszugehen sein, dass der dargestellte Weg nicht die "alte Straße" durch und entlang Windern sei.

Mehr dazu auch unter dem Punkt "Das Gartentor vor dem Schlosstor" unten.


Schattierungen

Dem Künstler obliegt die Art der Darstellung. So mag es auch mit der Wiedergabe der Lichtverhältnisse vor Ort sein.

Schattierungen geben einem Objekt in einer Zeichnung eine gewisse Plastizität, können aber auch eine räumliche Stimmung wieder geben, die einen "düsteren" Ort von einem "lichten" Ort unterscheidbar machen.

Schattierungen können auch die Dichte an Objekten verdeutlichen, deren räumliche Nähe zueinander.

In Vischer's Darstellung von Windern finden sich signifikantere Schattierungen entlang eines Schlossmauern-Abschnittes.

Sie liegen auch flächendeckend auf dem zentralen, inneren Schloss-Gebäude, sowie an sämtlichen giebelständigen Häuserfronten, die sich als Hauszeile an einem Eckturm der Umfassungsmauer aneinanderreihen.


Diese Schattierung erlaubt eine plastischere Visualisierung einer Aneinanderreihung oder kastkadenartigen Staffelung, so dass auch eine Hierarchie von Räumen in Erscheinung tritt.

Die helle Front der Umfassungsmauer mit seinem zentralen Tor liegt in der Bildmitte, gleich dahinter eine helle Front des zentralen Schlossgebäudes.


Möglicherweise ist dies der konzeptionelle Ausgangspunkt für den gesamten Bildaufbau, der sowohl die nahestehenden Ortsgebäude, die etwas weiter entfernt umliegenden Felder und Wiesen, als auch den sehr weit entfernten, landschaftlichen Hintergrund mit der markanten Gebirgskette und ihrem "Hauptberg" des Traunsteins an einen Punkt zusammenführt und vereint.


In der Tat vermittelt die geographische Lage des Ortes Windern die Situierung eines Aussichtspunktes, der einen großen Ausschnitt der Voralpen- und Zentralalpenkette je nach Wetterlage sehr deutlich und eindrucksvoll hervortreten lässt.

Der Ort Windern liegt tätsächlich auf einer Art Plateau, das unter anderem durch eiszeitlich bedingte Sedimentverfrachtungen und Ablagerungen entstanden sein soll.


Selbst einzelne Bergblöcke in Vischer's Stich weisen eine Schattierung auf.

 
Berge im Hintergrund, mit Schattierungen einer Beleuchtung aus dem Osten.


Dies könnte so verstanden werden, dass die Massivität und vermeintliche Nähe dieser Bergketten und -gipfel einen wesentlichen, landschaftlichen Eindruck an diesem Ort prägt.

Der freien Sicht auf diesen Alpenausschnitt steht kaum eine Waldung im Wege.

Dieser Umstand ist insofern früher wie heute gegeben, als zum Zeitpunkt bereits sehr alter Besiedlung dieses Orts umliegende Areale und Fluren einer landwirtschaftlichen Nutzung unterstanden.

Die nächstgelegenen Wälder, die auch zur Herrschaft Windern gehört hatten, lagen auch hier mindestens eine Talebene niedriger - in den jeweiligen tiefergelegenen "Traunstufen" die der Traunfluss im Laufe von Jahrtausenden gegraben und hinterlassen hatte.

Ausgenommen sind davon waldartige Baumgruppen, hinter dem Schlossareal angedeutet, die hier weiter unten angesprochen werden.


  • Damit ist dieser eindrucksvolle, ungehinderte Blick auf die alpine Bergkette im Norden auch bereits in Vischer's Ansicht von Windern wiedergegeben.


Die Schattierung im Verhältnis zu Himmelsrichtungen

Vischer zeigt Windern, insbesondere seine alpine Bergkette im nördlichen Hintergrund mit ihrem nächsthöchsten Berg, dem Taunstein, im Hauptlicht, das aus östlicher Richtung einzustrahlen scheint.

Der Zeitpunkt für die Beleuchtung aus östlicher Richtung, zum Sonnenaufgang taucht jedoch die Bergkette aus dem Blickwinkel von Windern aus betrachtet eher in die Anmutung einer dunklen Silhouette, mit dem Profil der Berggipfel und Höhenverläufe.

(vlg. Bilder einfügen)

Viel mehr erscheinen einzelne Bergobjekte wie der Traunstein, oder aber auch davorliegende Hügel wie der Grünberg, erst nachmittags im Licht der gegen Westen untergehenden Sonne und beleuchten sie aus der Perspektive von Windern von der "rechten" Seite, also aus westlicher Richtung.


Hier stellt sich erneut die Frage, was der Künstler Vischer ursprünglich darstellen oder bildlich aussagen wollte?


Die Lichtführung, von der linken Seite des Bildes kommend, kann ein gestalterisches Prinzip sein, so wie dies durchaus aus der LAndkartenerstellung bekannt ist, bei der man die Schattierung des Geländeprofiles so wählt, dass die Lichtquelle immer nördlich oder nordwestlich liegt.

Obwohl solche dargestellten Lichtverhältnisse mit der natürlichen Situation nicht übereinstimmt, bedient man sich dennoch dieser Methode, weil sie dem menschlichen Auge bzw. Gehirn durch diese Maßnahme offenbar eine bessere räumliche Vorstellung ermöglicht.

Wenn z.B. ein Objekt in den Händen vor sich haltend betrachtet wird, so bedient man sich eher einer Lichtquelle "von oben" als "von unten" leuchtend.


  • Vielleicht folgt die Lichtführung in Vischer's Darstellung diesem genannte Prinzip. Im anderen, natürlichen Fall wären die Beleuchtungsverhältnisse eher genau umgekehrt, von Westen her wirkend. Vischer hatte jedenfalls in anderen Ansichten durchaus versucht, die tatsächlichen Belichtungsverhältnisse wiederzugeben, wie dies an Hand des Beispieles "Shaumburg" (Schaunburg, Schaumberg) gut zu erkennen ist.

Hier erfolgt die Belichtung von etwa westlicher Richtung ausgehend.


 
Die Schaumburg nach einem Stich von Georg Matthäus Vischer von 1674


Baumgruppen oder eine Parkanlage hinter dem Schlossareal

In Vischer's Darstellung fällt ein Saum an Baumkronen hinter den Schlossgebäuden auf, der es wert ist, genauer betrachtet zu werden.

Zunächst erscheinen in etwa der Breite der Schlossanlage selbst, relativ dichtstehende Baumgruppen und Einzelbäume mit rundlich geformten Baumkronen.

 
Darstellung von Baumgruppen in Vischer's Ansicht von Windern, 1674


Wenn man bedenkt, das Vischer in seinen Bildern durchaus Unterschiede berücksichtigt, ob es sich bei Bäumen oder Wald um Nadel- oder Laubbäume handelt - vlg. dazu Burgruine Lichtenhag, Vischer 1674 oder Bild unten - so sollte für die Darstellung von Windern dieser Umstand wahrgenommen werden und eine Erklärung versucht werden.

 
Burgruine Lichtenhag nach einem Stich von Georg Matthäus Vischer von 1674


Es sind als eher rundlich ausgeformte Baumkronen hinter der Schlossanlage zu erkennen. Damit sollten eher Laubbäume als Nadelbäume verdeutlicht werden.

Die gezeigten Laubbäume, die im Nahbereich des Schlossgebäudes mit ihren Wipfeln bis über die Traufenhöhe der Gebäude reichen, können einen alten Baumbstand symbolisieren.

Es handelt sich also um einen Baumgarten, der eventuell nicht nur der Nutzholzgewinnung gedient haben mag, sondern auch als schattenspendender Garten zum Verweilen oder durchwandern.

Letzteres spricht den vergnüglichen Aspekt eines Baumgartens an und könnte gedanklich in der Weise fortgesetzt werden, dass es sich hierbei um ein Schlossareal gehandelt hatte, das von landwirtschaftlicher Nutzung ausgenommen wurde und eher als Schlossgarten Verwendung fand.

Die Schlossanlage hatte aus heutiger Zeit betrachtet ein separates, zugehöriges Areal das als "Schlosspark" bezeichnet wurde.

Dieser "Schlosspark", dessen Parzelle mittlerweile mit den Schlossgebäuden samt Wegeführung dazwischen zusammengeführt wurden, war mit dichten Baumgruppen und anderen Gehölzen umfasst und verfügte über punktuelle Baumgruppen, die in ihrer kreisförmigen Aneinanderreihung und inselartigen Bodenerhöhungen im Kreisinneren als Orte sogenannter "Lusthäuseln" genannt wurden.

Neben Reiterei (Reitsport der Schlosseigentümer im Park) hatte diese, sehr große Wiesenparzelle mit ihrem dichten Baumbestand damit eine gewisse Erholungsfunktion, wenn auch nur für die jeweiligen Herrschaftseigentümer.

Später, in unserer Zeit, wurden Teilflächen dieser Park-Parzelle z.B. für Weidenutzung an Winderner Landwirte verpachtet und diente vor allem auch den Winderner Kindern und Jugendlichen als Abenteuer- und Fussballspielfläche, sowie auch als Feuerwehrübungsplatz.


Eine weitere Baumgartenfläche oder Gartenzone kann man der südöstlichen Schlossseite zuordnen, die auch heute als privater Garten genutzt wird.


  • Der Baumbestand in Vischer's Ansicht von Windern könnte damit der sogenannte "Schlosspark" sein.

In der vorliegenen Perspektive befindet er sich mehr oder weniger hinter den Gebäuden, etwa hinter dem "Diagonal" der Mauerumfassung.

Ob sich der Baumbestand außerhalb oder innerhalb der vorgefundenen Mauerumfassung befunden hatte, oder nur zu einem kleinen Teil im Innenbereich des Schlossareales gelegen war lässt sich aus der Darstellung nicht unmittelbar schließen.

Faktum ist jedoch, dass große, alte Gehölze einen entsprechenden räumlichen Bedarf aufweisen und somit von der Auffassung einer "sehr nahen" Situierung "am Schloss" eher Abstand genommen werden kann.

  • Damit unterstreicht dieser Gedanke das Vorliegen eines parkähnlichen Areals, zur Schlossanlage gehörig da mit den jeweiligen Außenrändern Objekt und Garten korrelierend. Zudem liegt dieser "Park" aus der gewählten Perspektive "hinter" den Gebäuden.


Überlegung: Würde nun vor Ort diese Perspektive eingenommen werden, so wie dargestellt, also auf das zentrale Schlosstor blickend das auch heute noch vorhanden ist, so würden die Gehölze des Baumgartens keine Sicht auf die Gebäude zulassen.

Das ist aber nur ein Teilaspekt und sollte am Ende dieser Diskussion nochmals aufgegriffen werden.


Das Gartentor vor dem Schlosstor


Etwas gegensätzlich zu vorigen Überlegungen hinsichtlich der Situierung eines zum Schloss gehörigen Baumgartens ist der folgende Gedanke.

Bis vor nicht all zu langer Zeit war die am Schloss vorüberführende "alte" Straße öffentliches Gut und einer Vielzahl an Spazierenden und Fußgängern hatte sich ein sehr schöner Weg abseits der Bundestraße geboten, der zugleich auch als ein sehr effektives und kurzes Bindeelement im kleinen, örtlichen Raumkontext gegolten hatte.

Zu jener Zeit konnte man vis-a-vis des alten (letzten) Schlosstores gegenüber, nur vom Straßenverlauf getrennt, die Reste eines kleinen, aber durchaus aufwendigen Gartentores erkennen.

Aus Mangel an Fakten und Daten zu diesen Gartentor-Resten kann über den Entstehungszeitraum nicht viel berichtet werden, außer, dass es sich um zwei Granitstelen gehandelt hatten, die mit ihren eingemeisselten Tür-Ankern eine kleine Gußeisen-Gittertür gehalten hatte.

Die Gußeisen-Gitterelemente imitierten Lanzenspitzen an deren Enden am Fuße der "Klingen" Quasten herabgehangen waren.

Den Gußelementen als verfügbares Material für eine Serienherstellung solcher Elemente zu Folge, dürfte deren Entstehung aber eher in unserer Zeit hineinreichen, also nach Vischer's Aufnahme.


Dennoch bietet dieser Rest an Gartentor der Überlegung Raum, ob anstatt eine Baumgartens - oder ergänzend dazu, in Schlossnähe - nicht doch ein Zugang zu einem z.B. Gemüsegarten oder Ziergarten bestanden haben möchte.


  • Man fand oftmals eine Assoziation zwischen diesem Gartentür-Rest und Vischer's Darstellung des hölzernen Zauntores, an dem ein ländlicher Weg herangeführt ist.

Das von Vischer positionierte Gartentor öffnet jedoch einen mehr oder weniger befestigten Weg, der beidseitig von leicht entfernbaren Holzstangen begleitet wird.

Entlang dieses Weges liegen unterschiedlich strukturierte Feld-Flächen, die als Acker, Wiesen und niedrige Hecken verstanden werden können.

Die Zugänglichkeit zu diesen Wirtschaftsflächen erfolgt durch Wegnahme einer Holzstange.


  • Diese Holzstangen symbolisieren durch die Wirkung ihrer räumlichen Trennung offenbar eine "Sicherung" oder "Bestätigung" der vorliegenden Besitzverhältnisse.

Sie können aber auch den Übergang von "öffentlich" zu "privat" manifestieren, womit es sich bei dem gezeigten Wegeverlauf um eine Straße im Sinne eines öffentlichen Gutes handeln müsste.


Die "sichernde" Wirkung dieser liegenden Holzstangen schützt somit auch landwirtschaftliches Gut, das auf den Feldern wächst, vor vorbeiziehenden Lasttieren und stellt zumindest in dieser Hinsicht eine kleine Barriere dar.


Auf das vorgefundene kleine Gartentor zurückkommend, das Anlass zu Vermutungen gab, ob sich denn hierbei im Prinzip um das gezeichnete Zaun-Tor handle, steht die gezeichnete Eigenschaft einer räumlichen und hierarchischen Flächentrennung - als Charakter einer öffentlichen Fläche wie die einer öffentlichen Straße - eher im Gegensatz zu den Bedürfnissen einer gesamt im einheitlichen Eigentum befindlichen Fläche.

Kurz gesagt würde es eher keinen Sinn machen, seine eigenen Äcker und Wiesen oder Gemüsegärten von einer privaten Zufahrt mit Hilfe von Langhölzern abzuzäunen, so lange die Nutzung und Zugänglichkeit von diesen Flächen ohnedies privat definiert und kontrolliert wird.


Natürlich gibt es Flächeneigenschaften, die eine Grauzone zwischen "privat" und "öffentlich" darstellen (z.B. Servitute, Wegerechte).

Diese Ausformung an Nutzungsrechten muss man bei solchen Überlegungen, wie sie hier angestellt werden natürlich auch berücksichtigen.

  • Durch die Gliederung und Hervorhebung der Textur-Unterschiede zwischen landwirtschaftlicher Nutzfläche und Wegeverlauf, samt Ausstattung mit linearen Begleitelementen als Abzäunung entlang des Weges kann man als These annehmen, dass hier eindeutig ein öffentlicher Weg vorgestellt wird.

In so einem Fall hätte die Assoziation mit dem ehemaligen kleinen Garten-Zauntor vis-a-vis des Schlosstores keine Berechtigung.

Die Breiten-Dimensionen eines Gartentores im Vergleich mit einem Holz-Zauntor für einen Wirtschaftsweg stehen ebenso in keinem nahen Verhältnis. Der Wirtschaftsweg benötigt eine wesentlich größere Breite als ein Garten- oder Gemüsegartenweg.


  • Aus den bisherigen Überlegungen kann man schlussfolgern, dass die Holz- oder Latten-Tür in Vischer's Ansicht von Windern Zugang zu einem Wirtschaftsweg höherer Ordnung eröffnet.

Dieser Wirtschaftsweg stellt an sich jedoch keinen allgemeinen, offenen Transferpfad dar, weshalb durch diese Darstellung von einer "Hauptstraße" durch Windern erkennbar wird.


Viel mehr sollte in Betracht gezogen werden, dass dieses Latten-Tor ein Teil-Element eines umfassenderen Zaun-Werkes ist: Holzlattenzaun + Lattentor + Hecke).

Das daraus entstehende Zaunelement trennt das "Außen" der Wiesen und Äcker vom "Innen" eventuell inneliegender Zier- oder Gemüsegärten.

Die Absicht einer geschlossenen Umzäunung für den Schutz von z.B. kleinen Gemüsegärten vor von außen eindringenden Wildtieren (Hasen, Rehe, etc.) kann hier im Vordergrund stehen.

Nicht am Rand, würde der Weg der "alten Straße" vermutlich eine gewisse, barrierefreie Durchgängigkeit erfordert haben, was im Gegensatz zu dieser Art eines Wirtschaftsweges nicht erfüllt wäre.


Die Suche nach einer geeigneten Stelle für so eine Umzäunung und für ein Holzlattentor in dieser Weise muss unter diesen Voraussetzungen noch gefunden werden.



Signifikante Rundtürme

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Signifikante Rundtürme

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Letzteres



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Dokumente und Abbildungen

 
Ansicht des Schlosses und Ortes Windern, Vischer
 
GESPIEGELTE Ansicht des Schlosses und Ortes Windern, Vischer