Windern: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Anmerkungen zur Turm-Uhr des "linken" Turmes, in heutiger Zeit'''
'''Anmerkungen zur Turm-Uhr des "linken" Turmes - in heutiger Zeit - und eine These zu den Wiesen und Äckern "vor dem Schlosstor"'''


Interessant wäre hier auch der Gedanke zur Funktion der heute sichtbaren Turm-Uhr des "linken" Rundturmes, die die jeweilige Urzeit in mindestens zwei Richtungen anweist.
Interessant wäre hier auch der Gedanke zur Funktion der heute sichtbaren Turm-Uhr des "linken" Rundturmes, die die jeweilige Urzeit in mindestens zwei Richtungen anweist.
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... weiteres folgt.  
Damit der praktische Nutzen der Turmuhren entstehen konnte, wäre die Ablesbarkeit der jeweiligen Uhrzeit wichtig.


Vielleicht eine etwas banala Auseinanderseitzung, die den sinn von Uhren hinterfragen möchte.


In diesem Fall wäre jedoch ein spezieller Aspekt interessant zu hinterfragen.


Das Turm-Uhrwerk mit seinen Ziffernblättern an den oberen Turmenden, das in Weges richtung zeigt.
Es ist dies die Position des zweiten Ziffernblattes, das in Richtung des "Parkareals" zeigt.
 
 
Natürlich kann man annehmen, dass z.B. ein Turm an sich genüge, um ihn mit einem Ziffernblatt zu zieren und damit gewohnte Eindrücke von Bauwerken dieser Art zu bedienen.
 
Allerdings scheint nicht nur die Zierde ein Ziel dieser Ausstattung gewesen zu sein, sondern vielmehr der praktische Nutzen.
 
Fast selbstverständlich möge man dieser Annahme zustimmten.
 
Wenn aber ein Turm ein Ziffernblatt aufweist, dass von unten - aus der Perspektive des einstigen Weges entlang der Tormauer - ohnehin kaum lesbar ist, dann könnte zur Entstehungszeit dieser Uhr eine etwas andere räumliche Situation vor Ort vorgelegen haben, als in unserer Zeit.
 
Eine Uhr sollte also lesbar sein und unter der Voraussetzung, dass die Errichtung von Uhren auch kostspielig war, kann man vorerst als These davon ausgehen, dass speziell mit der "Park-Uhr" mehr bezweckt werden wollte, als eine "Behübschung" des linken Schlossturmes.
 
 
Die sinnvolle Fernablesbarkeit des parkseitigen Ziffernblattes würde voraussetzen, dass im fernen Nahbereich des Schlosses Aktivitäten stattgefunden hatten, die ein Ablesen der jeweiligen Uhrzeit notwendig gemacht hätten.
 
Damit stünden z.b. zwei Szenarien zur Disposition, die hier eine Zweckverbindlichkeit herstellen würden.
 
* Ein Szenario wäre, dass z.B. ab etwa dem Jahr 1700 - nach Vischer's Arbeit - das vor dem Schloss liegende Areal als Verweilort der Herrschaftsbewohner im Sinne einer Freizeitgestaltung wie Reiten, Gärtnern, Spazieren gehen etc.  gedient hätte.
 
Damit wäre der Zweck der "Parkuhr" gegeben, um z.B. rechtzeitig am Mittagstisch zu erscheinen, oder zu vereinbarten, geschäftlichen Terminen in das Schlossgebäude zeitgerecht zurückzukehren.
 
 
* Ein anderes Szenario könnte aber auch gewesen sein, dass z.B. die "vor dem Schlosstor" gelegene Fläche als landwirtschaftliche Fläche - Wiesen und Äcker - genutzt wurde und über die "Parkuhr" den am Feld tätigen Menschen der uhrzeitlich bestimmte Tagesablauf sichtbar gemacht wurde.
 
Damit wäre der Errichtung einer "Parkuhr" eine werktätige Verbindung zugeschrieben, die z.B. den (fron-)dienstleistenden Menschen den uhrzeitlichen Tages- und Arbeitstakt diktierte.
 
 
Letzteres, dass die "Parkuhr" von weitem bzw. vom landwirtschaftlichen Areal "vor dem Schlosstor" für vor Ort Arbeitende sichtbar sein musste, kann durchaus möglich gewesen sein.
 
Aus den obigen Überlegungen in Vischer's Ansicht von Windern ("Winderen") und dem individuellen Augenschein der Betrachter dieses Bildes geht hervor, dass "vor dem Schlosstor" Wiesen- und Ackerflächen vorgelegen wären.
 
Diese Nutzungsart dieser Fläche könnte nach Vischer's Lebzeiten also weiterhin bestanden haben.
 
 
Die durch landwirtschaftliche Einrichtungen der Schlossanlage und landwirtschaftliche Zuarbeiten der umwohnenden Menschen bedingte Existenz der Herrschaft wäre in einem relativ starken Verbund zu betrachten. Bis in die Zeit um 1950 und noch später wurde am Schloss landwirtschaftlich gearbeitet.
 
Ein Schweinestall, ein Pferdestall, Strohboden, Getreidelager etc. waren einer täglichen Obsorge verpflichtet, die mit Hilfe der umliegenden Landwirte und Bevölkerung gesichert war.
 
* Diese wirtschaftliche Nähe zur Landwirtschaft, auf Gründen der Herrschaft Windern, kann erklären, dass die in Vischer's Ansicht von Windern dargestellten Wiesen und Äcker vor dem Schlosstor tatsächlich in dieser Art bestanden haben könnten, bevor dieses Areal der Mode oder den Ansprüchen neuerer Herrschaftseigner zu einer Parkanlage umgewandelt wurde.
 
 
So könnte man abschließend feststellen, dass der in Vischer's Ansicht von Windern zentral auf die Schlossanlage zulaufende Weg bestanden haben könnte.
 
Es wäre ein Wegesverlauf, der zwischen die vielleicht zum Schloss gehörigen Äcker und Wiesen geführt hatte.
 
Jene Menschen, die diese Felder bestellten, hätten mit Anbringen der "Park-Uhr" ein von Weitem sichtbares Instrument erhalten, das vielleicht ihren zeitlich bestimmten Tagesablauf ermöglichte und so auch eine effiziente Arbeitsplanung für die Herrschaftseigner sicherte.




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