Windern: Unterschied zwischen den Versionen

4.956 Bytes hinzugefügt ,  10. Januar 2014
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|[[Datei:Lichtenhag-Vischer-1674-2.jpg|200px|thumb|left|Burgruine Lichtenhag nach einem Stich von Georg Matthäus Vischer von 1674]]
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Es sind als eher rundlich ausgeformte Baumkronen hinter der Schlossanlage zu erkennen. Damit sollten eher Laubbäume als Nadelbäume verdeutlicht werden.
Die gezeigten Laubbäume, die im Nahbereich des Schlossgebäudes mit ihren Wipfeln bis über die Traufenhöhe der Gebäude reichen, können einen alten Baumbstand symbolisieren.
Es handelt sich also um einen Baumgarten, der eventuell nicht nur der Nutzholzgewinnung gedient haben mag, sondern auch als schattenspendender Garten zum Verweilen oder durchwandern.
Letzteres spricht den vergnüglichen Aspekt eines Baumgartens an und könnte gedanklich in der Weise fortgesetzt werden, dass es sich hierbei um ein Schlossareal gehandelt hatte, das von landwirtschaftlicher Nutzung ausgenommen wurde und eher als Schlossgarten Verwendung fand.
Die Schlossanlage hatte aus heutiger Zeit betrachtet ein separates, zugehöriges Areal das als "Schlosspark" bezeichnet wurde.
Dieser "Schlosspark", dessen Parzelle mittlerweile mit den Schlossgebäuden samt Wegeführung dazwischen zusammengeführt wurden, war mit dichten Baumgruppen und anderen Gehölzen umfasst und verfügte über punktuelle Baumgruppen, die in ihrer kreisförmigen Aneinanderreihung und inselartigen Bodenerhöhungen im Kreisinneren als Orte sogenannter "Lusthäuseln" genannt wurden.
Neben Reiterei (Reitsport der Schlosseigentümer im Park) hatte diese, sehr große Wiesenparzelle mit ihrem dichten Baumbestand damit eine gewisse Erholungsfunktion, wenn auch nur für die jeweiligen Herrschaftseigentümer.
Später, in unserer Zeit, wurden Teilflächen dieser Park-Parzelle z.B. für Weidenutzung an Winderner Landwirte verpachtet und diente vor allem auch den Winderner Kindern und Jugendlichen als Abenteuer- und Fussballspielfläche, sowie auch als Feuerwehrübungsplatz.
Eine weitere Baumgartenfläche oder Gartenzone kann man der südöstlichen Schlossseite zuordnen, die auch heute als privater Garten genutzt wird.
* Der Baumbestand in Vischer's Ansicht von Windern könnte damit der sogenannte "Schlosspark" sein.
In der vorliegenen Perspektive befindet er sich mehr oder weniger hinter den Gebäuden, etwa hinter dem "Diagonal" der Mauerumfassung.
Ob sich der Baumbestand außerhalb oder innerhalb der vorgefundenen Mauerumfassung befunden hatte, oder nur zu einem kleinen Teil im Innenbereich des Schlossareales gelegen war lässt sich aus der Darstellung nicht unmittelbar schließen.
Faktum ist jedoch, dass große, alte Gehölze einen entsprechenden räumlichen Bedarf aufweisen und somit von der Auffassung einer "sehr nahen" Situierung "am Schloss" eher Abstand genommen werden kann.
* Damit unterstreicht dieser Gedanke das Vorliegen eines parkähnlichen Areals, zur Schlossanlage gehörig da mit den jeweiligen Außenrändern Objekt und Garten korrelierend. Zudem liegt dieser "Park" aus der gewählten Perspektive "hinter" den Gebäuden.
Überlegung: Würde nun vor Ort diese Perspektive eingenommen werden, so wie dargestellt, also auf das zentrale Schlosstor blickend das auch heute noch vorhanden ist, so würden die Gehölze des Baumgartens keine Sicht auf die Gebäude zulassen.
Das ist aber nur ein Teilaspekt und sollte am Ende dieser Diskussion nochmals aufgegriffen werden.
'''Das Gartentor vor dem Schlosstor'''
Etwas gegensätzlich zu vorigen Überlegungen hinsichtlich der Situierung eines zum Schloss gehörigen Baumgartens ist der folgende Gedanke.
Bis vor nicht all zu langer Zeit war die am Schloss vorüberführende "alte" Straße öffentliches Gut und einer Vielzahl an Spazierenden und Fußgängern hatte sich ein sehr schöner Weg abseits der Bundestraße geboten, der zugleich auch als ein sehr effektives und kurzes Bindeelement im kleinen, örtlichen Raumkontext gegolten hatte.
Zu jener Zeit konnte man vis-a-vis des alten (letzten) Schlosstores gegenüber, nur vom Straßenverlauf getrennt, die Reste eines kleinen, aber durchaus aufwendigen Gartentores erkennen.
Aus Mangel an Fakten und Daten zu diesen Gartentor-Resten kann über den Entstehungszeitraum nicht viel berichtet werden, außer, dass es sich um zwei Granitstelen gehandelt hatten, die mit ihren eingemeisselten Tür-Ankern eine kleine Gußeisen-Gittertür gehalten hatte.
Die Gußeisen-Gitterelemente imitierten Lanzenspitzen an deren Enden am Fuße der "Klingen" Quasten herabgehangen waren.
Den Gußelementen als verfügbares Material für eine Serienherstellung solcher Elemente zu Folge, dürfte deren Entstehung aber eher in unserer Zeit hineinreichen, also nach Vischer's Aufnahme.
Dennoch bietet dieser Rest an Gartentor der Überlegung Raum, ob anstatt eine Baumgartens - oder ergänzend dazu, in Schlossnähe - nicht doch ein Zugang zu einem z.B. Gemüsegarten oder Ziergarten bestanden haben möchte.
Man fand oftmals eine Assoziation zwischen diesem Gartentür-Rest und Vischer's Darstellung des hölzernen Zauntores, an dem ein ländlicher Weg herangeführt hatte.
...
Letzteres




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