Johann Peham: Unterschied zwischen den Versionen

2.131 Bytes hinzugefügt ,  13. Januar 2021
 
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In einer Taufmatrik - z.B. zur Geburt seines Sohnes '''Karl Peham''' ist zunächst zu lesen:  
In einer Taufmatrik - z.B. zur Geburt seines Sohnes Karl Peham - ist zunächst über '''Johann Peham''' folgendes zu lesen:  


".. unehelicher Sohn der '''Katharina Peham''', verehelichte '''Maier''' in Aurolzmünster, zuständig nach Senftenbach, .."
".. unehelicher Sohn der '''Katharina Peham''', verehelichte '''Maier''' in Aurolzmünster, zuständig nach Senftenbach, .."
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In damaligen Zeiten könnte die Tendenz zu einer Stigmatisierung gebärender, unverheirateter Frauen - so auch eine potentielle "Mißbilligung" ihrer Kindern vorherrschend gewesen sein, würden jene Mütter in ihrer heimatlichen Pfarre die Taufe vornehmen lassen.  
In damaligen Zeiten könnte die Tendenz zu einer Stigmatisierung gebärender, unverheirateter Frauen - so auch eine potentielle "Mißbilligung" ihrer Kindern vorherrschend gewesen sein, würden jene Mütter in ihrer heimatlichen Pfarre die Taufe vornehmen lassen.  


Diese Form einer gesellschaftlicen Abwertung und in Folge Ausgrenzung betroffener Menschen ist in der Tat nicht theoretisch aufzufassen.
Vielleicht war das in diesem Fall auch ein Beweggrund, zwecks Niederkunft nach Linz zu reisen.


Eindrucksvolle Beispiele gab es z.B. bei ledigen und schwangeren Frauen in Innsbruck - z.B. nach ärztlichen Berichten aus der Zeit um 1820, aber auch später -, die mehr oder weniger gezwungen waren, auf sich allein gestellt in schwangerem Zustand über die Alpen nach Südtirol praktisch auszuwandern, um dann auf eigene Kosten Quartier zu beziehen, um in einem gewogenen Umfeld ihr Kind zu gebären.
Ausschlaggebend wäre, warum zumindest die Taufe in Linz und nicht z.B. in einer Pfarrkirche im Innviertel stattgefunden hatte, etc.
 
 
"Stigmatisierung"
 
 
Diese Form einer gesellschaftlichen Abwertung und in Folge Ausgrenzung betroffener Menschen ist in der Tat nicht theoretisch aufzufassen.
 
Eindrucksvolle Beispiele gab es z.B. bei ledigen und schwangeren Frauen in Innsbruck - z.B. nach ärztlichen Berichten aus der Zeit um 1820, aber auch danach -, die mehr oder weniger gezwungen waren, auf sich allein gestellt in schwangerem Zustand über die Alpen nach Südtirol praktisch auszuwandern, um dann auf eigene Kosten Quartier zu beziehen, um in einem gewogenen Umfeld ihr Kind zu gebären.


(Mehr und detaillierter dazu in "Hilber, Marina, 2012, Institutionale Geburt").
(Mehr und detaillierter dazu in "Hilber, Marina, 2012, Institutionale Geburt").




Die Taufmatriken der Stadtpfarre Linz beschreiben also eine große Zahl an Taufen, von Kindern unverheirateter Frauen, ohne weiterer Bezeichnung über deren Herkunft, usw. .
Die Taufmatriken der Stadtpfarre Linz beschreiben jedenfalls eine große Zahl an Taufen, von Kindern unverheirateter Frauen, ohne weiterer Bezeichnung über deren Herkunft, usw. .
 
 
Diese besonderen Geburten fanden jeweils in '''Linz''', im Haus '''Nr. 372''' statt, dem damaligen "'''Freihaus Scherbhof'''".


Das Gebäude Nr. 372 - Freihaus Scherbhof - war um 1844 eine "Gebär- und Findelanstalt", mit zwei Hebammen und zwei "Wärterinnen".


'''Katharina Peham''' dürfte wieder in das Innviertel in die Gegend von Ried zurückgekommen sein und war apäter mit einem gewissen "'''Maier'''" verheiratet.
Es wäre ein Vorgänger der "Frauenklinik" in Linz, Weiteres hierzu ist zu recherchieren.
 
 
 
 
 
'''Katharina Peham''' dürfte wieder in das Innviertel, in die Gegend von Ried bzw. Senftenbach zurückgekehrt sein und war später mit einem gewissen "'''Maier'''" verheiratet.
 
(ist noch zu klären)




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Die Vermählung von '''Anna Frauscher''' mit '''Johann Peham''' fand am 9.5.1898 in der Pfarre Ried im Innkreis statt.
Die Vermählung von '''[[Anna Frauscher]]''' mit '''Johann Peham''' fand am 9.5.1898 in der Pfarre Ried im Innkreis statt.


Trauzeugen waren der Vater der Braut, '''Ferdinand Frauscher''' (Müller in Apersting Nr. 1, Weng / OÖ) und '''Thomas Mayer''' ("Taglöhner in Aurolzmünster"). Letzterer vermutlich der "Stiefvater" des Johann Peham.
Trauzeugen waren der Vater der Braut, '''Ferdinand Frauscher''' (Müller in Appersting Nr. 1, Weng / OÖ) und '''Thomas Mayer''' ("Taglöhner in Aurolzmünster"). Letzterer vermutlich der "Stiefvater" des Johann Peham.




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Ihre Kinder waren
Ihre Kinder waren


* '''Georg Peham''', geb. am .. in Lach Nr. 5, Ranshofen/Braunau
* '''Wilhelmine Peham''' (als 8-jähriges Kind bereits verstorben)
* '''Karl Peham''', geb. am 14.4.1909 in Lach Nr. 5, Ranshofen/Braunau
* '''Johann Peham''', ..
*
: {| border="0" cellpadding="5" cellspacing="0" style="color:#708090; background-color:#ffffff;"
|+ align="bottom" style="color:#999999;" |
 
|- valign="top"
|[[Datei:johann-peham-brief-an-die-pfarre-weng-21-3-1940.jpg|200px|thumb|left|Johann Peham: Brief an die Pfarre Weng mit dem Ersuchen einer Übermittlung des Taufscheins seiner Mutter Anna geb. Frauscher; 21.3.1940]]
|}
 
* '''Anna Peham''', verh.
* '''Richard Peham''', verh. mit '''Kreszenz'''
* '''Theresia Peham''', verehel. Reichinger
* '''Marie Peham''', verh.
* '''Franz Peham'''
* '''Aloisia Peham''', verh. Hans Schöppl
* '''Georg Peham''', geb. am 5.2.1908 in Lach Nr. 5, Ranshofen/Braunau, verh. mit '''Anna'''
: {| border="0" cellpadding="5" cellspacing="0" style="color:#708090; background-color:#ffffff;"
|+ align="bottom" style="color:#999999;" |
 
|- valign="top"
|[[Datei:georg-peham-geb-5-2-1908-Ranshofen-Lach.jpg|200px|thumb|left|Geburt des Georg Peham, am 5.2.1908, in Lach Nr. 5 / Ranshofen]]
 
|}
 
* '''[[Karl Peham]]''', geb. am 24.4.1909 in Lach Nr. 5, Ranshofen/Braunau, im 2. WK gefallen, verh. mit '''Magdalena Rachbauer'''
: {| border="0" cellpadding="5" cellspacing="0" style="color:#708090; background-color:#ffffff;"
|+ align="bottom" style="color:#999999;" |
 
|- valign="top"
|[[Datei:karl-peham-geb-24-4-1909-Ranshofen-Lach.jpg|200px|thumb|left|Geburt des Karl Peham, am 24.4.1909, in Lach Nr. 5 / Ranshofen]]
 
|}
 
* '''Rosa Peham''', verh. Hans Reischauer
* '''Josef Peham''', im 2. WK gefallen.
13.670

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