Biographische Notizen zu Heinrich Hinterberger

Heinrich Anton Hinterberger (16.1.1858 Gmunden "Seestadl Nr.12" - 3.5.1903 mit 45 Jahren in Izmir (Smyrna) / TR

Anm.: "Seestadl" war, so wie Traundorf, Weyer, Tastelberg, Schlagen und Traunstein, eine Art "Vorstadt" von Gmunden.

Diese "Vorstädte" wurden zwischen 1774 und 1776 aus der Pfarre Altmünster herausgelöst und der Pfarre Gmunden inkorpiert (vgl. wikipedia zu Gmunden).


 
Heinrich Anton Hinterberger, Eintrag in der Taufmatrik der Pfarre Gmunden.
  • Sohn des Heinrich Hinterberger (1828 - 1859) - "Doctor der Medizin" - und der Marie von Pausinger, Tochter des Franz von Pausinger, "Gutsbesitzer zu Frankenburg" und der Rosalia Eitelberger.
Taufpatin war Aloisia Hinterberger, Hebamme Joh. Oberleitner;
Marie v. Pausinger war eine Schwester des Malers Franz Xaver von Pausinger.
Zum Ableben des Heinrich Hinterberger (sen.) - verst. 31jährig am 28.4.1859 - wurde in der Pfarrmatrik von Gmunden vermerkt, dass "die Leich nach Windern geführt" wurde.


Heinrich Hinterberger an Board der "SMS Habsburg"

  • Heinrich Hinterberger war 1. Maschinenleiter 11. Classe, auf dem Schiff "SM Schiff Habsburg" und starb in dieser Funktion am 3. Mai 1903 in Smyrna / Izmir / Türkei.
Er ist auf dem hiesigen Marine-Friedhof beerdigt.
Die Todesursache dürfte eine Epidemie an Board des Schiffes gewesen sein. Er war nicht das einzige Opfer der Besatzung dieses Schiffes.
Weiteres zur Schiffslasse S.M.S. Habsburg findet man auch in einer Beschreibung der "Habsburger Klasse".




Hugo Hinterberger in seinem Familienbuch v. 1921 über Heinrich Hinterberger

"..


Die Nachkommen des Gmundener Arztes Dr.Heinrich Hinterberger

(Nach den Mitteilungen des Leutnants H.Heinterberger und des Elektrotechnikers Alexander Nikoladoni).


Der einzige Sohn, auch den Vornamen Heinrich führend, war am 12. Jänner 1858 in Gmunden geboren. Er kam nach Abolvierung zweier Realklassen in Salzburg als Lehrling und Maschinenschlosser zur Westbahn nach Linz und 1880 zur Militärbahn Banjaluka-Doberlin.

1882 bestand er die Lokomotivführerprüfung und ging dann als Schiffsmschinist zuerst zur Hallstädter Dampfschiffahrst-Unternehmung, später auf die Donaudampfer, schließlich zur Kriegsmarine (1884). Als Maschinenleiter derselben machte er mehrere lange Fahrten, unter anderem einen Weltumseglung mit "S.M.S. Fasana" (1891 - 93) mit.

Er war mit Rosalia Stummer aus Rindbach bei Ebensee vermählt und hatte ebenso wie sein Vater einen Buben und ein Mädchen, die er wie dieser Heinrich und Marie taufen ließ.

In seiner militärischen Laufbahn erlangte er die Charge eines Maschinenleiters 1. Klasse.


Im Alter von 45 Jahren erkrankte er an Gelenksrheumatismus an Board "S.M.S. Habsburg" auf der Fahrt von Rhodos nach Chios, wurde mit anderen Kranken in Smyrna ausgeschifft und starb dort im St.Antoniusspital am 3. MAi 1903 an Herzlähmung- Er liegt im Grab der k.u.k. Militärangehörigen in Smyrna.

Heinrich Hinterberger war als Konstrukteur mit Erfolg tätig; schon 1879 wurde auf einer Ausstellung in Linz ein von ihm selbst verfertigtes Lokomobil (jetzt im Gewerbemuseum in Linz) mit einem silbernen Ehrenpreis ausgezeichnet.

Weiters erfand er einen Apparat zur Rückgewinnung des Schmieröls bei Dampfmaschinen, der in Österreich, Deutschland und England patentiert ist, und kurz vor seinem Tode arbeitete er an einem Apparat zur Anzeige des Salzgehaltes in Süßwasser.

Seine Schwester Marie, 12. Juni 1856 in Gmunden geboren, war mit Advokat Dr.Alexander Nikoladoni in Linz vermählt. Sie war eine sehr hübsche Frau und hatte drei Töchter und einen Sohn (Alexander N., Elektrotechniker in Fa.Stern & Hafferl, Gmunden). Die Töchter sind sämtlich vermählt und haben Kinder. Die älteste ist Witwe (Marianne Heidersberger). Marie Hinterberger starb 1901 in Linz an Lungenödem. Das Grab in Linz schmückt ein sehr altes geschmniedetes Kreuz aus der Windisch-Garstner Gegend.


Von den Kindern des k. und k. Maschninenleiters Heinrich Hinterberger lebt der Sohn als Ober-Leutnant im k.u.k. Festungsartillerie-Regiment Nr.4 in Pola (jetzt Beamter im Steueramte Gmunden), die Tochter Marie starb im Alter von 19 Jahren (1906) in Ebensee an Blutvergiftung durch Infektion eines aufgekratzten "Wimmerls" und ist auf dem dortigen Friedhof begraben.