Dr.Rudolf Frank: Unterschied zwischen den Versionen

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===Nachruf zu Dr. Rudolf Frank, in der Wiener Medizinischen Wochenschrift Nr. 9, 1913, S. 609===
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Professor Dr. Rudolf Frank. Einer der Besten unter den Chirurgen Wiens ist unerwartet früh von uns gegangen. Eine septische Pneumonie, die in vier wöchentlichem Verlauf einmal eine Wendung zum Besseren vortäuschte, dann unter meningitischen Symptomen zum Tode führte, hat Rudolf Frank am 13. Februar 1913 dahingerafft.
Am 23. Juni 1862 in Linz geboren, kam Frank im Jahre 1880 an die Wiener Universität. Daß er schon als junger Mediziner Fleiß und ernstes Streben besaß, zeigt der Umstand, daß er als Demonstrator im gerichtlich-medizinischen Institute unter v. Hofmann fungieren durfte. Dort erwarb er sich auch pathologisch-anatomische Erfahrungen und gewiß waren die Beobachtungen bei den gerichtlichen Obduktionen für die Entwicklung der diagnostischen Fähigkeiten Franks von Bedeutung.
1886 wurde Frank Operationszögling an Alberts Klinik. 3 Jahre später wurde er klinischer Assistent, 1893 Primararzt, zuerst im Franz-Josef-Spital, dessen Betrieb er ins Werk zu setzen hatte, dann im Rudolf-Spital und schließlich im Allgemeinen Krankenhause, wo er Hofmokls Nachfolger wurde.
Noch als Assistent hatte sich Frank habilitiert, 2 Jahre vor seinem Tode hatte er den Professortitel erhalten.
Die Eigenschaften, die Frank auszeichneten und die ihm zu seiner ohne alle Protektion erreichten Stellung verhalfen, waren ebensowohl seine ungewöhnlichen ärztlichen Fähigkeiten als auch seine schätzenswerten menschlichen Qualitäten.
Er war ein vorzüglicher Diagnostiker und ein glänzender Operateur.
Neben den großen abdominalen Operationen waren es die Plastiken, für die er eine ganz ungewöhnliche Begabung besaß.
Seine Ruhe und Geduld in allen chirurgischen Situationen waren beispielgebend.
Die Gewissenhaftigkeit in der Beobachtung auch der kleinsten technischen Details und die Sorgfalt, mit der Frank die Nachbehandlung seiner Operierten leitete, erklären die vorzüglichen Resultate, die er
erzielte.
Er war ein absolut verläßlicher Chirurg auch, in bezug auf die Indikationsstellung und auch in dieser Beziehung von allen Kollegen anerkannt. Daß er trotz seiner Erfolge keine Feinde besaß, verdankte er
seinem stets bescheidenen, dabei aber offenen Benehmen.
Er war ein ehrlicher und vornehmer Charakter, fern von jeder Intrige oder Streberei.
Eduard Albert hat Frank stets als einen seiner besten und liebsten Schüler bezeichnet. Eine Reihe von wissenschaftlichen Arbeiten zeigen Franks auf das Wesentliche gelichteten Blick.
Eine Modifikation der Bassini-schen Operation, Verbesserungen der Gallensteinoperationstechnik und eine gründliche Arbeit über den angeborenen Verschluß des Mastdarmes seien hier besonders hervovgehoben.
Frank hat eine Reihe tüchtiger Chirurgen herangebildet, die in Provinzspitälern in leitender Stellung tätig sind.
Ein von unermüdlicher und erfolgreicher Tätigkeit erfülltes Leben ist mit Franks zu frühem Tode zu Ende gegangen.
Die ihn gekannt und die seine Arbeitsgenossen waren, werden dem hervorragenden Chirurgen und dem ausgezeichneten Menschen eine treue Erinnerung bewahren!
Schnitzler.
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== Veröffentlichungen von Dr. Rudolf Frank ==
== Veröffentlichungen von Dr. Rudolf Frank ==


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