Arbeitsnotizen zu Anton Wittmann's jüngstem Kind Anton

  • Anton Joseph v. W-D. "(jun.)" - geb. 3.12.1805 in Znaim, allerdings relativ früh verstorben,30jährig, am 26.4.1836 in Wien Nr. 995 (heute "Haus der Musik", damals die Güterverwaltungskanzlei des EH Karl Ludwig, wo die Familie Wittmann ihre Wohnadresse hatte).
  • * Sohn des Anton Wittmann von Denglaz und dessen Gattin Francisca Romana Siegel ("Sikler", "Szikler", "Sickler").
  • Tätigkeit in Friedeck oder Teschen > Details..
  • Zuletzt als "Inspektor der erzherzoglich karlischen Herrschaft Bellye" tätig.
Anm.: Die Domäne "Bellye" war eines der größeren landwirtschaftlichen und landschaftsbaulichen Projekte von Anton v. Wittmann-Dengláz.


Zur Geburt des Sohnes Anton Joseph in Znaim, am 3.12.1805 und die Schlacht bei Austerlitz tags zuvor

  • 3.12.1805 - Geburt des Sohnes Anton Joseph in Znaim. Die Familie Wittmann war dort offenbar temporär wohnhaft, während eines Zeitraums in welchem Anton Wittmann als "Wirthschafts-Inspector" des Frhr. Peter v. Braun an dessen Güter "J." (wahrsch. ist damit Joslowitz / Jaroslavice gemeint).
Taufpaten sind "Christoph Geitzmann statt von Hartmann", Wundarzt in Znaim - dessen Name (v. Hartmann) bereits im Zusammenhang mit Rutzendorf und Hirschstetten aufscheint, sowie dessen Gemahlin Josepha. Hebamme: Josepha Wohlrath(in).
Adresse zu diesem Zeitpunkt "Znaim Nr.168".


 
Geburt des Kindes Anton Joseph, in Znaim am 3.12.1805


Erwähnenswert ist, dass einen Tag vor Anton's Geburt die Schlacht bei Austerlitz stattgefunden hatte.

Wie man aus Anton Wittmann's Erhebung in den Ritterstand kennt, war hierbei dessen Unterstützung für den auf russischer Seite kämpfenden Pjotr Ivanovich Bagration mitunter maßgebend.

Details zu einem "ehrenvollen" bzw. "verdienstvollen" Einsatz sind noch nicht ganz geklärt. Hinweise aus Wittmann's Erhebung in den Adel- und Ritterstand lauten zumindest in der Weise, dass Anton Wittmann "beim Vordringen des Feindes im Jahr 1805, die Verpflegung der kaiserlich russischen Hilfstruppen besorgt" hätte und "als das Corps des Fürsten Pongration (Anm.: Bagration) abgeschnitten war, zu dessen Rettung mit eigener Lebensgefahr das Meiste beitragen; auch den schon verlorenen gewesenen Wein der Staatsherrschaft Bruck gerettet, nach dem Abzuge des Feindes dem in der Gegend von Znaim sich geäußerten Brodmangel durch angemessene Fürkehrungen zu steuern gewußt und die ärmere Volksklasse dortselbst durch unentgeltliche Beiträge an Lebensmitteln unterstützt" hätte, etc. .


Anton Wittmann war somit durch verwaltungsdienstliche Aufgaben in Znaim und Umgebung auch mit seiner Familie vor Ort und wurde nicht nur Zeitzeuge militärischer Handlungen der Schlacht bei Austrlitz, sondern dürfte daraus auch militärisch hilfreiche Anstrengungen geleistet haben, für die er sich daraus zusätzlich motivierend mit einem Ansuchen um eine Erhebung in den Adelstand an den Kaiser Franz I.(II.) wenden konnte.


Der Mönitzer Teich und die Legende von hunderten ertrunkenen, russischen Soldaten

Im Zuge der Schlacht von Austerlitz, am 2.Dezember 1805, wurde bekanntgegeben, dass eine große Zahl an fliehenden, russischen Soldaten, im sogenannten "Mönitzer Teich" ertrunken waren.

Diese, in der Geschichte wiederkehrend angesprochene Katastrophe, dass beim fluchtartigen Rückzug angeblich massenhaft russische Soldaten im berühmten "Mönitzer Teich" ertrunken waren, findet in Wittmann's und anderen landwirtschaftlichen Ausführungen die Beibemerkung des "Legendenhaften".

Man relativierte in den Folgejahren nach der Schlacht von Austerlitz, dass es sich hierbei um eine Legende handle, die nicht den Tatsachen entspräche. Angeblich hätte Napoleon dieses grauenhafte Szenario verbreiten lassen und alternative Quellen möchten dies relativieren, da Napoleon selbst das Wasserablassen des großen Teiches angeordnet hatte, um z.B. russische Kanonen zu erbeuten.

Es wären damals nur etwa drei tote russische Soldaten geborgen worden.

Andere Quellen berichten vom benachbart liegenden Satczaner Teich bei Měnín, bei welchem sich dieses tragische Ereignis begeben hätte.


Anton Wittmann hatte ca. 1824 im Rahmen eines Großprojekts ("Melioriation") und Rationalisierung einer landwirtschaftlichen Domäne den Mönitzer Teich zwecks Futteranbau und landwirtschaftlicher Umnutzung trockenlegen lassen. Von Überresten russischer Soldaten wurde im Zuge dieser Arbeiten nicht berichtet, es könnte aber sein, dass danach erst gar nicht gesucht wurde, oder es handelte sich tatsächlich schlichtweg um eine Legende. Fest stand damals jedenfalls, dass der Fischbestand des Mönitzer Teiches aufgrund dieser kolportieren Geschichte von in seinen Fluten ertrunkenen Soldaten, nur schwer oder kaum mehr verkauft werden konnte und eine Trockenlegung dieses Teiches als rationaler Entschluss angenommen wurde.



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