Der Park in Schönau an der Triesting

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Der Park des Schlosses Schönau an der Triesting

Eine recht spannende Geschichte, die sich zur Parkanlage des Schlosses erzählen lässt, beginnt in der Zeit, als der neue Eigentümer Frhr. Peter von Braun mit der Umgestaltung des Schlossareales beginnt, eine neue Art des "Unterhaltungsparks" zu schaffen.

Allerdings war das Ausstattungskonzept nicht alleine auf reine "Unterhaltung" ausgerichtet, sondern spiegelte durch seine Ausstattungselemente und Anordnungen an Einrichtungen auch einen Ort mit hoher symbolischer Aufladung in Richtung Freimaurertum wider.


Bevor hier Details zum Park gezeigt und angesprochen werden, sollten hier einige Fakten oder Randbedingungen zur Person des Peter Frhr. von Braun vorausgeschickt werden, damit der Park oder seine Funktion und seine Art der Präsentation und Verwendung in jenem Kontext besprochen werden können, die der "Realität" ein bisschen näher kommt.

Peter v. Braun war unter anderem als "Truchsess" der Habsburger sehr hoch in der gesellschafltichen Hierarchie und Nähe zum Kaiser Franz II. (I.) positioniert.

Ihm wird eine sehr Kaisertreue Einstellung zuerkannt, wobei er zugleich sehr liberalem Gedankengut zugewandt war.

Die wirtschaftliche Situierung seiner Unternehmungen, bis hin zu großen Spinnereianlagen z.B. in Sollenau (NÖ), konnte ihm die Bezeichnung als einen der wohlhabensten Österreicher ermöglichen.

Angeblich verfügte er teilweise über mehr Vermögen als das Kaiserhaus.


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Dieser Park war also nicht "nur" eine Parkanlage mit Bäumen, Wegen, Kanälen, Inselchen, künstlichen Grotten oder Statuen.

Dem Prinzip eines englischen Garten folgend, was zu dieser Zeit auch einer neuen gesellschaftlichen Geisteshaltung und Repräsentationsprinzipien entsprochen hatte, obliegt der Parkausstattung eine etwas höhere, oder mystifizertere Ebene, die sich in Objekten und Parkstruktur widerspigelten.

Wenn es auch zeitgemäß erschien, derartige Parkanlagen mit Freimaurersymboliken auszustatten wie z.B. durch kleine Rundtempel, die sich z.B. auch im Park des Schlosses Esterhazy wiederfinden, so hatte der Park von Schönau einerseits das Naheverhältnis des Peter v. Braun zur regierenden Habsburgerfamilie in der Nutzbarkeit widergespiegelt - z.B. bei diversen Feste und "Schlittenfahrten" - sondern auch das Betätigungsfeld der Freimaurerei in der Person des Peter v. Braun selbst.

Obendrein wurde hier auch sein Freund Johann Baptist von Alxinger verewigt, der so wie Baron Braun ebenfalls Freimaurer war.


Eine Intensivierung der Auseinandersetzung mit der Parksymbolik erfordert die Implikation der künstlerischen Tätigkeiten des Peter v. Braun, der als Pächter und Betreiber der (damals beiden) Wiener Burgtheater unter anderem mit einer sehr prominenten Oper eine mehr oder weniger öffentliche Auseinandersetzung mit seinem Theaterkontrahenten - und ebenfalls Freimaurers - Emanuel Schikaneder ausgetragen hatte.

Gegenstand war die "Zauberflöte" von Mozart, der in der selben Loge wie Schikaneder als Freimaurer aufgenommen war.

Wenn auch die Meinungen auseinandergehen, was die Symbolträchtigkeit der Zauberflöte mit jenen des Freimaurertums betrifft, so wurde angeblich bei den ersten Aufführungen derer sehr anschaulicher Gebrauch gemacht.


Im Park von Schönau wurde ein "Tempel der Nacht" eingerichetet, der sich in einem künstlich aufgeschütteten Erdhügel mit einer künstlichen Grotte in seinem Inneren berfunden hatte.

Reste davon kann man auch heute noch gut wieder finden, wenn auch die einstige Marmorvertäfelung etc. fehlen und im Grunde nur mehr Ziegelmauern und Säulenreste in diesem Hügel vorgefunden werden können.


Ein Parkbesuch lud nicht nur zum Verweilen und durchstreifen an, sondern es galt einen Pfad zu durchwandern, gesäumt von weisen (?Freimaurer-)Sprüchen und Stationen die nicht nur zur Belustigung der Gäste dienten, sondern auch zum Nachdenken über das "Sein" einladen sollten.

Höhepunkt dieser Pfade war der "Tempel der Nacht", zu dem man mit einem "Fährmann" gelangte und nach "bewilligtem Einlass" in die Rundhalle treten konnte, begleitet von Musik und mystischen Geräuschen.


Eine recht illustre Beschreibung so eines Parkerlebnisses wird hier in Kürze angeboten!


Die Beschreibung dieses Parks erfolgt hier nicht ohne Grund in diesem Familien-Wiki.

Zur selben Zeit war Anton von Wittmann bei Baron Peter von Braun als Verwalter und Gutsinspektor angestellt.

Anton v. Wittmann hatte hier offenbar die einzigartige Gelegenheit im großen Stil landwirtschaftliche und wassertechnische Planungen umsetzen zu können, samt "know how" von Studienreisen, die er zu dieser Zeit machen konnte.