Johann Joseph v. Bauer: Unterschied zwischen den Versionen

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===Etappen der Reise des Schiffes Joseph und Theresia===
===Etappen der Reise des Schiffes Joseph und Theresia===


Es wurde in London ein Schiff gekauft, das den Namen "Earl of Lincoln" getragen hatte.  
Wenn auch einiges noch an Recherchen zu dieser Seefahrt zu bewerkstelligen sind und Details in Datumsangaben, Vorhaben einzelner Personen und der Handelsgesellschaft noch rehc tvage erscheinen, so kann für's erste bereits eine grobe Schilderung zur Fahrt der Joseph und Theresia angeboten werden.


Kurz nach der Abreise aus dem englischen Hafen am 14.3.1776 hatte William Bolts angeblich angeordnet, den Namen des Schiffes auf "Maria und Theresia" umzubenennen, als auch eine österreichisch-ungarische Flagge zu hissen.


Diese Anordnung hatte eine kurze Meuterei der Schiffmannschaft zur Folge, also auch die Tatsache des Verlusts des englischen Versicherungsschutzes.
Es wurde zunächst in London ein Schiff gekauft, das den Namen "'''Earl of Lincoln'''" getragen hatte.
 
Kurz nach der Abreise aus dem englischen Hafen am 14.3.1776 hatte William Bolts angeblich angeordnet, den Namen des Schiffes auf "Joseph und Theresia" umzubenennen, als auch an Board eine österreichisch-ungarische Flagge zu hissen.
 
Diese Anordnung hatte eine kurze Meuterei der Schiffmannschaft zur Folge, als auch die Tatsache des Verlusts des englischen Versicherungsschutzes.


Vorerst anzufahrendes Zwischenziel war der Hafen Livorno ("Leghorn"), um dort das Schiff mit entsprechenden Waren zu bestücken.
Vorerst anzufahrendes Zwischenziel war der Hafen Livorno ("Leghorn"), um dort das Schiff mit entsprechenden Waren zu bestücken.
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Am 24.9.1776 startete das Schiff aus Livorno, mit anfänglicher Eskorte durch den Toskanischen Herzog Leopold II., an Board der Etruria.
Am 24.9.1776 startete das Schiff aus Livorno, mit anfänglicher Eskorte durch den toskanischen Herzog Leopold II., an Board der Etruria.


In der großen Zahl an Personen, die für dieses Schiff angeheuert wurden, befand sich auch der Schiffarzt als Wundarzt Nicolaus Fontana, dem über ein viel später wiederentdecktes Tagebuch zu verdanken ist, Details über diese Reise erfahren zu dürfen.
In der großen Zahl an Personen, die für dieses Schiff angeheuert wurden, befand sich auch der Schiffarzt als Wundarzt '''Nicolaus Fontana''', dem über ein viel später wiederentdecktes Tagebuch zu verdanken ist, Details über diese Reise erfahren zu dürfen.




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Der nächste Zielhafen war Goa (Bombay, Panajii), nach dem man mit dem Schiff Joseph und Theresia angeblich vorher in einen fast unheilvollen Sturm geraten war und eine Landung erforderlich geworden war.
Der nächste Zielhafen war Goa (Bombay, Panajii), nach dem man mit dem Schiff Joseph und Theresia angeblich vorher in einen fast unheilvollen Sturm geraten war und eine Landung erforderlich geworden war.


In Goa wurde nun ein zusätzliches Schiff gekauft, mit dem Namen Kaunitz. Dieses Schiff könnte die später genannte "Große Kaunitz" gewesen sein. Mehr dazu später, denn mehr oder weniger zeitgleich wurde im Juli 1779 in Großbritanien ein weiteres Schiff namens Kaunitz (die "kleine Kaunitz") auf eine Reise nach China geschickt.
In Goa wurde nun ein zusätzliches Schiff gekauft, mit dem Namen '''Kaunitz'''. Dieses Schiff könnte die später genannte "Große Kaunitz" gewesen sein. Mehr dazu später, denn mehr oder weniger "zeitgleich" wurde im Juli 1779 in Großbritanien ein weiteres Schiff namens Kaunitz (die "kleine Kaunitz") auf eine Reise nach China geschickt.


'''Johann Joseph v. Bauer''' hatte nun die Aufgabe, als Kapitän der (großen) Kaunitz nach China / Canton weiter zu fahren, um dort auch einen entsprechenden Handelserfolg zu verzeichnen.
'''Johann Joseph v. Bauer''' hatte nun die Aufgabe, als Kapitän der (großen) '''Kaunitz''' nach China / Canton weiter zu fahren, um dort auch einen entsprechenden Handelserfolg verzeichnen zu können.




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Die Nikobaren lagen für den Seehandel an einer strategisch sehr günstigen Stelle zwischen Indien bzw. Afrika und China.
Die Nikobaren lagen für den Seehandel an einer strategisch sehr günstigen Stelle zwischen Indien bzw. Afrika und China.
Wiederholte Versuche, diese Insel mit einer kleinen Bevölkerungsgruppe oder Einzelpersonen zu besetzen oder zu bewohnen waren aufgrund des dor therrschenden Klimas immer wieder fehlgeschlagen.
Wiederholte Versuche, diese Insel mit einer kleinen Bevölkerungsgruppe oder Einzelpersonen zu besetzen oder zu bewohnen, waren aufgrund des dort therrschenden Klimas immer wieder fehlgeschlagen.
Länder wie z.B. Dänemark hatten bereits vor Österreich versucht, Siedlungen und Landwirtschaft auf dieser Inselgruppe zu etablieren.
Länder wie z.B. Dänemark hatten bereits vor Österreich versucht, Siedlungen und Landwirtschaft auf dieser Inselgruppe zu etablieren.




Am 6.6.1778 wurde auf der Insel "Naukri" (?) ein gewisser Gottfried Stahl aus Österreich, samt fünf weiteren Landsmännern zurückgelassen, im Sinne einer kollonialen Entsendung und örtlicher Repräsentanz.
Am 6.6.1778 wurde auf der Insel "Naukri" (?) ein gewisser Gottfried Stahl aus Österreich, samt fünf weiteren Landsmännern zurückgelassen, im Sinne einer kollonialen Entsendung und örtlicher Repräsentanz.
 


Es wird erwähnt, dass William Bolts entgegen der vereinbarten Vorhaben einer weiteren Reise nach China, tendenziell die Rückreise nach Europa angetreten hatte, mit den Zwischenstopps in Indien Malabar, Bengal, Koblen ("Koromandel") und Calcutta.
Es wird erwähnt, dass William Bolts entgegen der vereinbarten Vorhaben einer weiteren Reise nach China, tendenziell die Rückreise nach Europa angetreten hatte, mit den Zwischenstopps in Indien Malabar, Bengal, Koblen ("Koromandel") und Calcutta.


William Bolts, der zu dieser Zeit offenbar bereits in finanznöte gelangt war, hatte in Calcutta so etwas wie eine "alte Schuld" zu begleichen und die Gefahr einer Gefangennahme vor Ort abzuwenden, hatte er sich mit ca. 40000 Gulden freigekauft.
William Bolts, der zu dieser Zeit offenbar bereits (oder "wieder einmal") in Finanznöte gelangt war, hatte in Calcutta so etwas wie eine "alte Schuld" zu begleichen und um die Gefahr einer Gefangennahme vor Ort abzuwenden, musste er sich mit ca. 40000 Gulden freikaufen.




Über Madras an der indischen Küste gelangte die Jopseh und Theresia weiter nach Mauritius, bereits auf westlichem Kurs im Sinne einer Heimkehr.
Über Madras an der indischen Küste gelangte die '''Joseph und Theresia''' weiter nach Mauritius, bereits auf westlichem Kurs im Sinne einer Heimkehr.


In Maurtius wurden durch William Bolts weitere Schiffe gekauft. Es waren dies die "Kolowrath", "Binder" und ein drittes (vl. "Raab"), benannt nach weiteren österreichischen Staatskanzlern.
In Maurtius wurden durch William Bolts weitere Schiffe gekauft. Es waren dies die "'''Kolowrath'''", "'''Binder'''" und ein drittes (vl. "Raab"), benannt nach weiteren österreichischen Staatskanzlern.


Die Kolowrath und die Binder begleiteten die Joseph und Theresia auf ihrer Rückreise, das dritte Schiff wurde für eine Fahrt nach China beauftragt, von der sie erst im Mai 1781 nach Livorno eintreffen sollte.
Die Kolowrath und die Binder begleiteten die Joseph und Theresia auf ihrer Rückreise, das dritte Schiff wurde für eine Fahrt nach China beauftragt, von der sie erst im Mai 1781 nach Livorno eintreffen sollte.
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Die Hintergründe des Schiffskaufs in Mauritius und der Entsendung eines weitern Schiffes nach China ist hier noch nicht geklärt.
Die Hintergründe des Schiffskaufs in Mauritius und der Entsendung eines weitern Schiffes nach China ist hier noch nicht geklärt.


William Bolts war angeblich bekannt für sehr rasche und oftmals etwas "ungesicherte" Entscheidungen, was auch schon in dessen Vergangenheit häufig zu Zwistigkeiten geführt hat.
William Bolts war angeblich bekannt für sehr rasche und oftmals etwas "unversicherte" Entscheidungen, was auch schon in dessen Vergangenheit häufig zu Zwistigkeiten geführt hat und auch in Zukunft noch unglückliche Verhältnisse mit sich bringen sollten.
 
Möglicherweise konnte aber nur auf diese Weise "effektiv" gehandelt werden, schließlich standen mit diesen Handelsreisen äußerst große Investitionssummen aber auch vielversprechende Gewinne im Spiel. Für eine Art von Spekulation war eventuell die Zeit für langwierige Diskurse zu kostbar, die genauen Hintergründe sind aber für diesen Beitrag hier noch nicht ausreichend vorliegend.
 
 
William Bolts war im Mai '''1781''' (?) mit dem Schiff '''Joseph und Theresia''' nach einer mehr als fünfjährigen Handelsreise wieder nach Livorno zurückgekehrt, samt den zwei bzw. drei neuen Begleitschiffen.
 
Was noch nicht ganz geklärt ist, wäre der Umstand, dass es kurz vor Livorno zu seetechnischen Schwierigkeitden der Joseph und Theresia gekommen war. Mehr dazu später.
 
 
 
Inder Zwischenzeit war auch '''Johann Joseph v. Bauer''' mit seiner "'''Kaunitz'''" im '''Herbst 1780''' eingetroffen.
 
Sein großes Schiff, das hier noch einer kurzen Beschreibung bedarf, war vor allem mit Gewürzen, Porzellan, Seide und edlen Stoffen etc. und vor allem mit kostbarem Tee beladen.


Möglicherweise konnte aber nur auf diese Weise "effektiv" gehandelt werden, schließlich standen mit diesen Handelsreisen große Investitionssummen aber auch vielversprchende Gewinne im Spiel. Für eine Art von Spekulation war eventuell die Zeit zu kostbar, die genauen Hintergründe sind aber für diesen Beitrag hier noch nicht ausreichend vorliegend.
Zeitungsartikel aus dieser Zeit erwähnen zwei chinesische Mitreisende bzw. Angestellte an Board der Kaunitz, die als die "ersten zwei Chinesen", die die österreichisch-ungarische Monarchie betreten hatten, gegolten haben und offenbar immer noch als solche gelten.


Die Namen der beiden chinesischen Männer waren "Atha" und "Awar".


Einer der beiden hatte später in Nußdorf am Attersee / OÖ in die Familie Weberboden eingeheiratet, so lauten die Überlieferungen.


Genauere Hintergründe dazu sind leider auch hier noch unbekannt.




(Text ist zu ergänzen bzw. mit Details zu bereichern.)


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