Zentralfriedhof Wien, Familiengruft Dr. Hinterberger
Gleich vorab an dieser Stelle:
Fortbestand der Familiengruft > Danke Papa! (Bruno Hinterberger) !
Im Jahr 2023 wurde von mir - Johannes Hinterberger, Autor dieser Zeilen und des Familien-Wikis - festgestellt, dass unsere Familiengruft von der Friedhofsverwaltung nicht nur bereits als sanierungspflichtig markiert worden war, sondern ohne notwendiger Sanierung beinahe bereits abgebrochen und mangels verfügbarer Ansprechpartner in Folge aufgelassen worden wäre.
- Es konnte von mir quasi "in letzter Sekunde" eine umfassende Sanierung veranlasst werden
- und - an dieser Stelle sei : der große Dank an meinen Papa Bruno Hinterberger (Windern / Desselbrunn) ausgesprochen,
- der - die gesamte und hohe - Geld-Summe für die Sanierung unserer Familien-Gruft bereitgestellt hatte.
- Schön wäre es, wenn sich auch z.B. Bruno's Geschwister daran beteiligen möchten, wie angedeutet.
- Zu allen Angelegenheiten in diesem Kontext und für die hiesige Friedhofsverwaltung
- bin jedenfalls bin nun "ich" - Johannes Hinterberger - für diese Gruft der neue Ansprechpartner: johannes(at)hinterberger.org .
- Neu ist nun auch eine Platte mit einem QRCode, der auf diese Familien-Wiki-Seite verlinkt.
- Vielleicht auch ein Grund, warum Sie soeben diesen Beitrag lesen.
- Ein herzlicher Dank an Dirk aus Linz, der mit seiner Laseranlage und guten Ratschlägen diese QRCode-Platte hergestellt hat.
Fotos der sanierten Gruft folgen in Kürze.
Familiengruft Prof. Dr. Friedrich Hinterberger
Im Wiener Zentralfriedhof gibt es eine Familiengruft, gekauft von der Familie Natalie Hinterberger geb. Bauer und Prof. Dr. Friedrich Hinterberger, auf Bestehensdauer des Friedhofs.
Anlass für die Errichtung und Kauf dieser Gruft - so die Annahme - war das Ableben des Prof. Dr. Friedrich Hinterberger (geb. 14. Oktober 1826 in Windern Nr.25 / OÖ - verst. 19. März 1875 in Wien).
Namentlich und mit früherem Sterbedatum ist die siebenjährige Tochter von Natalie Hinterberger und des Prof. Dr. Friedrich Hinterberger - Josefine (Josefa) Hinterberger - am Grabstein vermerkt.
Josefine war jedoch in der Pfarre Schottenfeld bereits am 19.1.1867 in Wien, Schottengasse Nr. 15 (Pfarre Schottenfeld) verstorben, zu einer Zeit, als der Zentralfriedhof noch nicht konzipiert bzw. errichtet worden war.
Ihre Beisetzung hatte wahrscheinlich am bereits aufgelassen Friedhaf auf der Schmelz in Wien stattgefunden.
Es ist nicht bekannt, ob ihr Leichnam später aus dem ursprünglichen Friedhof exhumiert und in dieser Gruft im Zentralfriedhof beigelegt worden wäre.
Am Grabstein werden folgende Familienmitglieder genannt
- Josefine Hinterberger geb. 29.8.1859, war am 19.1.1867 in Wien, Schottengasse Nr. 15, etwa siebenjähig an "Rachen-Bräune" (eher "Diphterie") verstorben.
- Allerdings vermutlich hier nicht beigesetzt, da der Zentral-Friedhof erst offiziell am 1. November 1874 seiner Bestimmung übergeben wurde und bis dahin noch keine Beisetzung stattgefunden hatte.
- Ihr Vater "kaiserl. Rath" Prof. Dr. Friedrich Hinterberger (geb. 14. Oktober 1826 in Windern Nr.25 / OÖ - verst. 19. März 1875 in Wien)
- zu welchem Anlass vermutlich diese Gruft angelegt und gekauft wurde.
- Dessen Gattin Natalie Hinterberger geb. Bauer (geb. 14.12.1837 Ungarisch-Altenburg / Mosonmagyarovar - verst. am 22.3.1921 in Wien)
- Die früh verstorbene - erste - Gemahlin von deren Sohn Hugo Hinterberger: Käthe Hinterberger geb. Pölderl (geb. 28.3.1873 in Hardetschlag Nr. 11 / Deutsch Beneschau" (Benešov nad Černou), verst. am 10.7.1930 in Wien).
- Ein weiterer Sohn und Bruder von Hugo Hinterberger: Dr. Alexander Hinterberger (geb. am 6.Juni 1862 in Wien, verst. am 22. März 1936 in Wien)
Ein Mysterium zur angeblichen Bestattung des Dr. Alexander Bauer
Prof. Dr. Alexander Bauer, ein Bruder von Natalie Hinterberger geb. Bauer, sowie "Stiefbruder" der Franziska Zahlbruckner geb. Mayer und Karoline Tschida geb. Mayer, war etwa einen Monat vor seiner Schwester Natalie verstorben, am 12.4.1921 in Wien.
In der Registratur des Wiener Zentralfriedhofs ist seine Bestattung vermerkt, sein Leichnam sei in der Hinterberger'schen Familiengruft beigesetzt worden.
Am Grabstein wurden jedoch weder sein Name, noch seine Lebensdaten eingearbeitet.
Obwohl anzunehmen wäre, dass trotz der wirtschaftlichen Situation der 1920er Jahre zumindest die Grabstein-Inschrift bezahlbar gewesen sein sollte, fehlt so eine Inschrift.
Möglichkeiten
Dr. Alexander Bauer bzw. die Familien seiner Kinder Georgie Schrödinger geb. Bauer, Minnie Bamberger geb. Bauer und Rhoda Arzberger geb. Bauer könnten durchaus in der Lage gewesen sein, die Summe für eine Inschrift aufzubringen.
Aus heute unerklärlichen Gründen war dies aber nicht geschehen, auch später nicht, als sich wirtschaftliche Verhältnisse im Vergleich zu den 1920er Jahren verbessert hatten.
Selbst seine Neffen Hugo Hinterberger und Dr. Alexander Hinterberger hätten dies eventuell bewältigen oder anregen können.
Gleichsam stellt sich auch die Frage, warum für ihn keine eigene Grablege oder Gruft bereitzustellen möglich gewesen war, selbst in damals wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Die Familie könnte man damals als "gut bürgerlich" und durchaus "wohlhabend" bezeichnen.
Eine eigene Gruft
Vor diesem familiär-befreundeten Hintergrund zu Dr. Alexander Bauer - und seiner gesellschaftlichen Position einer Person des öffentlichen Lebens - hatte ich, Verfasser dieser Zeilen, angezweifelt, dass Dr. Alexander Bauer's Leichnam quasi "inkognito" in dieser Gruft beigesetzt worden wäre.
Dr. Alexander Bauer war aufgrund seiner beruflichen und amtlichen Tätigkeiten in Wien "kein Unbekannter". Er fungierte unter anderem als Dekan der chemisch-technischen Fachschule in Wien von 1872 bis 1874 und 1879 bis 1882. Im Jahr 1883/84 war er Rektor der TH in Wien. 1904 wurde er emeritiert (vgl. "Hall of Fame der TU Wien").
Zudem war er Mitglied des Wiener Gemeinderats (1871 bis 1873) und unter anderem seit 1888 korrespondierendes Mitglied der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, etc. .
Insofern hätte sogar auch die Stadt Wien hierzu etwas beisteuern können, wenn es in dieser Familiengruft tatsächlich zu einer Bestattung gekommen wäre.
Ermittlung der Anzahl an Beilegungen in der Familiengruft
Im Zuge der Sanierung im Jahr 2023 hatte ich die sanierende Firma ersucht, die in der Gruft befindlichen Särge zu zählen:
"4 intakte Särge und 1 zersetzter Sarg. In Summe sind das 5 Beilegungen"
Am Grabstein findet sich der Name und Lebensdaten der erst siebenjährig verstorbenen Tochter Josefine Hinterberger: Geb. 29.8.1859, verst. am 19.1.1867 in Wien (Anm.: Schottengasse Nr. 15, Pfarre Schottenfeld).
Anzunehmen ist, dass ihr Leichnam im Schmelzer Friedhof beigesetzt worden war, der Wiener Zentralfriedhof hatte zu dieser Zeit noch nicht bestanden.
a) Wäre Josefines Leichnam später exhumiert und hier im Zentralfriedhof bestattet worden sein, würde hinsichtlich des Verbleibs von Dr. Alexander Bauer's Leichnam also nach wie vor ein Mysterium bestehen bleiben.
Ein vermutlich kleinerer Kindersarg - aus heutiger Sicht zu unterst eingebettet - könnte in der Zählung berücksichtigt worden sein.
b) Unter der Annahme jedoch, dass Josefine Hinterberger's Leichnam und Sarg hier nicht anzutreffen ist, würde die Zahl der fünf hier Bestatteten den Leichnam und Sarg des Dr. Alexander Bauer durchaus mit einbeziehen. Letzteres ist sehr wahrscheinlich.
Mysterium
Dr. Alexander Bauer war der Schwager von Dr. Friedrich Hinterberger und im Familienkreis ein geschätzter Freund.
Warum seine sterblichen Überreste in dieses Grab gebettet werden sollten - und nicht in einer eigenen Gruft - und die Inschrift am Grabstein zusätzlich fehlt, bleibt wohl unerklärbar und führt, wie ich meine, zu einer Art "Mysterium".
Abbildungen
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