Joseph Hinterberger (jun.)

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Joseph Hinterberger (jun.)

26.5.1823 (Linz) - 2.12.1858 (Wien, "8 Uhr abends an Typhus")

Seine letzte Aufenthalts-/Wohnadresse in Wien war "Alservorstadt Nr. 329" (heute im Bereich der Brünnlbadgasse Nr. 7, Ecke Mariannengasse, im IX. Wiener Gemeindebezirk).

Er war offenbar erkrankterweise im ("alte") Allgemeine Krankenhaus in Wien als Patient aufgenommen worden, wo er letzten Endes auch verstorben war.


Joseph Hinterberger, (1823 Linz - 1858 Linz), Pic-Source: zobodat, Zoologisch botanische Datenbank des Oberösterreichischen Landesmuseums
Auszug aus der Taufmatrik der Stadtpfarre Linz, 26.5.1823, Joseph Hinterberger, Sohn des Joseph Hinterberger (sen.) und der Karolina geb. Dobler
Auszug aus der Sterbematrik der Pfarre "Alservorstadtkrankenhaus", VIII., Wien; Josef Hinterberger (jun.) war am 2.12.1858 in Wien - wie so viele um diese Zeit - an Typhus verstorben.




Notizen zu seiner Person

  • In einer Ausgabe des Linzer Museal-Blattes vom 15.10.1840 werden diverse Schenkungen an das Linzer Museum "Francisco Carolinum" vermerkt, wobei unter anderem auch ein Beitrag von (Joseph) Hinterberger erwähnt wird.
Er hatte demgemäß der Sammlung des "Franciso Carolinum" ein Buch vermacht, mit dem Titel "Hülfsbuch für Schmetterlings-Sammler von [http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Friedrich_Treitschke Friedrich Treitsche" (vgl. Link)
Diesem Artikel nach, war dieser "Herr Hinterberger" ein Kanzlei-Praktikant in Linz".
Der Hinweis "Kanzlei-Praktikant in Linz" passt ganz gut zu Joseph Hinterberger's späterer Berufsbezeichnung "ständischer Buchhaltungsbeamter in Linz". (vgl. Link)


  • Es handelt sich hierbei um einen Sohn von Dr. Joseph Hinterberger (Linz), der sich neben Studien zur Botanik bzw. "allgmeinen Naturstudien der Fauna Oberösterreichs" konkret mit der Beobachtung von Vögeln auseinandersetzte.
  • Joseph Hinterberger (jun.) konnte zur bestehenden Vogelsammlung des Stifts St.Florian einen ornithologischen Beitrag leisten und sie vermehren bzw. "neu ordnen" (vgl. Link S.390).
Zudem legte Hinterberger auch zwei Fundortverzeichnisse an.
  • Hinterberger's Bezug zu Kremsünster ist, gestützt durch diverse biographische Angaben (siehe dazu auch unten), noch zu prüfen bzw. aufzubereiten.
  • Am 7.11.1855 wird Joseph Hinterberger als wirkliches Mitglied des zoologisch-botanischen Vereins in Wien "mittelst Diplom" ernannt (vgl. Österreichisches Bürgerblatt, Ausgabe Nr.224, 37. Jahrg., Linz, 18.11.1855, S.895).
  • Er wird 1856 als Mitglied des Vereines "Deutsche Naturforscher und Ärzte" gelistet. Geschäftsführer der Versammlung: Hyrtl und Schrötter; (vgl. Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte, 1856, Amtlichen Berichtsüber die Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte, Band 32, S. 26)
Er wurde mit dem Fachgegbiet der "Zoologie" als Mitglied genannt.
Seine Adresse lautete dieser Schrift nach und zu diesem Zeitpunkt "Schottenfeld 211". Allerdings dürfte es sich hier um eine Verwechslung handeln: Joseph's Cousin 'Dr. Friedrich Hinterberger war 1858 an der Adresse Schottenfeld-Mariahilfer Hauptstraße 211 gemeldet. Möglicherweise ergibt sich aber genau aus diesem familiären Hintergrund heraus eine Richtigkeit dieser Angabe.


  • Joseph Hinterberger war schließlich relativ jung im Jahr 1858 in Wien verstorben.
Joseph war damals in Wien um den "naturhistorischen Curs zu hören" (vgl. Grazer Zeitung, 30.12.1858, S. 2295).



> Genauere Angaben sind hier noch nachzutragen, sofern auffindbar.


Biographische Angaben zu Joseph Hinterberger (jun.) in Gebhardt L., 1964, Die Ornithologen Mitteleuropas

"..

Hinterberger Joseph, verst. 1859 (wahrscheinlich) Linz (Ober-ÖSterreich). Über seinen Lebensweg waren Einzelheiten kaum zu beschaffen.

1854 war er Beamter der Landstände in Linz. Im Ber. Linz 18, 1854 sprach er von einem längeren Aufenthalt in den Zentralalpen.

Ein ständisches Linzer Amtsbuch verzeichnet ihn noch 1895 als "Kassenoffizial im Landeseinnehmeramt"; 1860 ist er hier nicht mehr aufgeführt.

Der Ber. Linz 19, 1859 brachte seinen Namen unter den Sterbefällen der ordentlichen Mitglieder. Das Biogr. Lex. Kaisert. Österr. 9, 1863 wußte von ihm nur zu sagen, dass er sich mit Naturw. beschäftigte.

Er muss ein guter Kenner seiner Heimat und ein trefflicher Bergsteiger gewesen sein; das zeigen die aus seiner Feder stammenden "Beitr. z. Charakteristik d. o.-ö. Hochgebirge" (Ber. Linz 18, 1859), in denen der Vögel allerdings nur auf den Seiten 23 - 27 kurz gedacht ist.

Gründlichere Beachtung schenkte er der Ornis vorher schon in "D. Vögel v. Österr. ob d. Enns als Beitr. z. Fauna dieses Kronlandes" (egd. 14, 1854).

Als Quellen zur "größtmöglichen Vervollständigung d. Verz." dienten ihm außer den eigenen Erfahrungen die Nat.-Kabinette zu Kremsmünster und St.Peter in Salzb., die orn. Sammlung des Chorherrenstiftes St.Florian und des Linzer Mus. sowie Mitt. der Förster von Spittal und der Jäger der fürstlich Lambergischen Reviere.

So erreichte er nach J. F. Naumanns system. Reihenfolge geordnet, eine Liste von 242 Namen und damit eine erste Zusammenfassung der Vogelwelt für diesen österr. Landesteil.

Zu seinem Zeitgenossen Ch. Brittinger (s. d.) in Steyr scheint er keine Beziehungen gehabt zu haben.

Nach ihm griff erst R. O. Karlsberger (s. d.) die orn. Forschung in O.-Ö., wenn auch für nur kurze Zeit, wieder auf.

.."


Biographische Angaben zu Joseph Hinterberger (jun.) in "Hans Krawarik, 2012, Von der Bergbauernregion zur Tourismuslandschaft: das Fallbeispiel Stoder, S.33"

In der "landschaftsplanerischen", aber auch wirtschafts- und "sozio-geographischen" Untersuchung zum Gebiet Stoder in Österreich "Hans Krawarik, 2012, Von der Bergbauernregion zur Tourismuslandschaft: das Fallbeispiel Stoder" findet sich auf S.33 folgende Erwähnung Joseph Hinterberger's.

"..

Der Alpinist und Stiftslehrer in Kremsmünster Johann Hinterberger (Anm.: sollte wahrsch. eher "Joseph" lauten) führte in den 1950er Jahren ebenfalls Messstudien im Toten Gebirge durch.

Der Geologe und Alpinist Georg Geyer (1857 - 1936) hat dann in zahlreichen Bergpartien systematisch eine exakte Höhenbestimmung der Gipfel durchgeführt und 1878 eine geologische Standortbestimmung durchgeführt.(Notiz 1 unten)

Mancher Forscher, wie der Landeskundler Ignaz Gielge um 1810, war bewusst im Winter in das Stodertal gewandert, um die urwüchsige Schneelandschaft zu betrachten.

Zu diesen frühen Forschern und Alpinisten gesellte sich auch der Windischgarstner Bürgersohn Hans (= P. Gottfried) Hauenschild (1842 - 1901), dessen bemerkenswerter Weg ein Leitbild der Emanzipation war.

Zunächst Schüler und Novize im Stift Kremsmünster mit Ambitionen zu Naturwissenschaften - dort prägten ihn u.a. Hinterberger - studierte er 1864-1868 in St.Florian Theologie.

In dieser Zeit erforschte er mit Freunden an freien Tagen die Kreidelucke in Hinterstoder und dokumentierte die Erkenntnisse.

etc.


Notiz 1: Trautwein, Alpingeschichte kurz und bündig, 26, Hinterberger, Beiträge zur Charakteristik der oberösterreichischen Hoch-Gebirge, 1- 93. Enichlmayr, Chronik, 496, erwähnt die mehrfachen Berggänge Geyers 1867/77.


.."



Biographische Angaben zu Joseph Hinterberger (jun.) in "G.Aubrecht, Linz, 22.5.1989, KENNTNISSTAND ÜBER DIE WIRBELTIERFAUNA DES MÜHLVIERTELS (OBERÖSTERREICH)UND DEREN ERFORSCHUNGSGESCHICHTE, S.37"

"..

Ornithologie

Daten über das Mühlviertel sind bereits in der ersten 00. Avifauna von Josef Hinterberger 1854 enthalten (HINTERBERGER 1854).

Josef Hinterberger, 1823 in Linz als Sohn eines bedeutenden Chirurgen geboren, besuchte hier auch 4 Jahre lang das Gymnasium, tritt aber kurz nach dem Tod seines Vaters in den Landesdienst ein und stirbt bereits im Alter von 35 Jahren in Wien.

Trotz seiner Jugend fand Hinterberger Zugang zu den bedeutendsten musealen Sammlungen seiner Zeit in Oberösterreich. Seine beste Quelle für das Mühlviertel war wohl die Sammlung im Stift St. Florian, seit 1821 zusammengetragen von Schmidberger.

Ebenso wie in der Sammlung des 00. Musealvereines stammen u.a. Mühlviertler Belege vom Marktrichter und Schulaufseher in Kefermarkt Georg Wöhrl.

Hinterberger beschäftigte sich bis kurz vor seinem Tod mit dieser Sammlung, wovon uns abschriftlich auch ein Verzeichnis vorliegt.

Die Sammlung existiert noch im Stift St. Florian, bedarf aber dringend einer sachgerechten Pflege.

Der Wert der Angaben Hinterbergers wird gefestigt durch seinen Kontakt zu Abt Reselhuber in Kremsmünster, einem hervorragenden Naturwissenschafter seiner Zeit (GEBHARDT 1964, HINTERBERGER 1921, Archiv OÖLM).

Zeitlich gesehen ist die Arbeit von Hinterberger eine der ersten dieser Art in Österreich.

Mitte des 19. Jahrhunderts schien die Zeit reif, Sammlungsgut auszuwerten.

Auch war durch die Gründung des Musealvereines 1833 eine naturkundliche Institution in Linz und ein Publikationsorgan für Oberösterreich geschaffen worden.

Schon ein Jahr nach Erscheinen wird die Arbeit Hinterbergers von WEITENWEBER (1855) in Prag zu einem Vergleich mit der böhmischen Avifauna von PALLIARDI (1852) herangezogen.

Zeitgenossen Hinterbergers waren der um 28 Jahre ältere Christian Brittinger und der um 3 Jahre ältere Johann Nepomuk Hinteröcker.

Brittinger war als Apotheker in Steyr naturkundlich vielseitig tätig und publizierte sein gereiftes ornithologisches Werk über Oberösterreich 1866 (BRITTINGER 1866).

Sein Mühlviertler Kontaktmann war Pfarrer Josef Schmidt, von dem wir nur wissen, daß er aus Niederösterreich stammend von 1855 bis 1866 in Sandl wirkte (SCHMAT 1982).

Brittinger berücksichtigte auch die Eiersammlung Peyrl, eines Linzers, der hier bis 1869 lebte.

.."



Biographische Angaben zu Joseph Hinterberger (jun.) in "Speta, Franz, 1992, Kataloge des OÖ Landesmuseums NF. Nr. 54, S- 409-430,Botanische Forschungen entlang der Traun seit mehr als zwei Jahrhunderten als Beitrag zum Schutz der Natur, S.419"

"..

Viel zu früh verstorben ist Josef HINTERBERGER (*26.5.1823, Linz, 13.12.1858, Wien), der nach POETSCH & SCHIEDERMAYR (1872:XHJ) der erste war, der von den Dachsteinwänden Moose sammelte. Er besuchte den Dachstein mehrmals und bestieg sogar den Gipfel zweimal. Obwohl in erster Linie Ornithologe, teilte er auch botanische Beobachtungen mit (1858).

Eine Sammlung ist von ihm nicht bekannt.


.."



Ein Nachruf zu Joseph Hinterberger (jun.), der an Joseph's naturwissenschaftlichem Interesse und Talent erinnert

(vgl. Allgemeine Zeitung für das Jahr 1858, Nr. 350, vom 16.12.1858, Augsburg, S.5664; Aus Sammlung "Allgemeine Zeitung, Viertes Quartal, Verlag der J.G. Cotta'schen Buchhandlung, Stuttgart und Augsburg 1859").

Joseph Hinterberger (jun.), verst. 1858




Weitere Angaben zu seiner Person folgen, sofern auffindbar.


Publikationen

  • In einem anderen Artikel ist von ihm die Rede, Hinterberger als Vogelbeobachter bzw. Ornithologe, der demnach 243 Vogelarten in Oberösterreich registriert hatte und nach einer Typologie von Naumann bestimmte (vgl. Link)
Hinterberger, Joseph, 1854, Die Vögel von Österreich ob der Enns, als Beitrag zur Fauna dieses Kronlandes (Quelle: scan, Biologiezentrum, Linz)
Vgl. dazu auch: "J(oseph) Hinterberger, J.B., IVX, B 9, 1854, Vögel von Oberösterreich ob der Enns als Beitrag zur Fauna dieses Kronlandes, Linz 1854" (Link bzw. Link_2)


  • Von Joseph Hinterberger wurde im "17. Bericht über das Museum Francisco Carolinum 1857" und im "18. Bericht über das Museum Francisco Carolinum 1858" auch folgende Schrift veröffentlicht:
"Beiträge zur Charakteristik der Oberösterreichischen Hochgebirge" Link bzw. der komplette Artikel/Buch Link
Siehe dazu auch den gesamten Auszug aus diesem Bericht "Bericht über das Museum Francisco-Carolinum, Band 17", 1857:
Joseph Hinterberger, 1857, Beiträge zur Charakteristik der ober-österreichischen Hoch-Gebirge, 1857 (Quelle: scan, Biologiezentrum, Linz)