"Familie Rettenbacher in Lauffen bzw. Steyregg und Hellmonsödt"

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Soweit mit Hilfe der Taufmatriken aus Lauffen bei Bad Ischl nachvollziehbar, gab es in Laufen um 1800 zwei Familien mit dem Namen Rettenbacher.


1) Eine Familie, kann über den Nachnamen und Berufsbezeichnung identifiziert werden.

Es ist eine Schuhmacher-Familie, die gemäß Sterbematrik offenbar großes Unglück hatte, da einige Kinder (Töchter), wenn nicht alle Kinder, sehr jung verstarben.

Die Familie wohnte in Lauffen, Haus Nr.42.


Kinder der "Schuhmacherfamilie", gemäß Matrikeneinträge:

  • Anna Rettenbacher, Lauffen, Haus Nr.42, Schusterkind, 3/4Jahr alt, verst. 19.9.1836
  • Aloisia Rettenbacher, Lauffen, Haus Nr.42, Schuhmacherkind, 3/4Jahr alt, verst. 8.11.1839
  • Maria Rettenbacher, Lauffen, Haus Nr.42, ehel. Schuhmacherkind, 17 Wochen, verst. 12.4.1843
  • Theresia Rettenbacher, Lauffen, Haus Nr.42, ehel. Schuhmacher Kind, 2 Jahre alt, 8.8.1843


2) Die zweite Familie ist dem Gastwirt Franz Xaver Rettenbacher und seiner Frau Maria (geb. Walleitner) zuzuordnen.

Franz Xaver Rettenbacher ist der Sohn des Franz Rettenbacher und seiner Gattin Anna, die in Lauffen im Haus Nr.32 wohnten.


An dieser Adresse Lauffen Nr.32 verblieb die Familie weiterhin und es dürfte sich sehr wahrscheinlich um das Gasthaus im Ort gehandelt haben und falls sich die Hausnummerierung seit diser Zeit nicht verändert hat, so wäre das Haus Nr.32 nach wie vor das Gasthaus im Ort, im Speziellen der Kirchenwirt von Lauffen.


Franz Xaver und seine Frau Maria hatten 6 Kinder, wobei das letzte Kind - auf den Namen Ferdinand "im Mutterleib notgetauft" bereits vor der Geburt verstorben war.

Die Namen der Kinder lauten: Johannes Evangelist, Franz Xaver, Leopold, Anna Maria, Theresia und Ferdinand.


Familienübersicht

  • 1. Anna Rettenbacher (die Mutter des Folgenden Franz Xaver) verstirbt am 24.2.1824 in Lauffen mit 72 Jahren an "Altersschwäche"
  • 1. Franz Rettenbacher, ihr Gatte, vermerkt als ein "Auszügler" in Lauffen, Haus Nr.32. Lebte bis 10.9.1827 in Lauffen und wurde 84 Jahre alt.


  • 1.1 Franz Xaver Rettenbacher, geb. 19.12.1784, Lauffen, Haus Nr.65, jetzt 32, Vater: Franz R., Mutter: Anna

Textstelle in der Matrik. "..Gastwirt in Lauffen Nr.32.., verst. am 21.5.1844 .. im Armenhause Ortschaft Kranabith Nr.48, Pfarre Gmunden, gestorben und am hiesigen Gottesacker begraben worden (Lauffen), Gmunden den 11,6,1844, Anton Kräuther Pfarrer.."

  • 1.1 Anna (Maria) Rettenbacher, geb. ca. 1795, in Lauffen Naus Nr.32 als "Wirthin" mit 44 Jahren (bzw. im 44sten Jahr) am 8.12.1843 verstorben.


Kinder

  • 1.1.1 Johannes Evangelist Rettenbacher, geb. 26.12.1812, Lauffen, Haus Nr.32, Vater: Franziskus, Wirth Mutter: Maria Walleitnerin (Walleitner)
  • 1.1.2 Franz Xaver Rettenbacher, geb. 29.11.1813, Lauffen, Haus Nr.32, Vater: Franz, Wirth Mutter: Maria Walleitnerin (Walleitner)
  • 1.1.3 Leopold Rettenbacher, geb. 15.12.1814, Lauffen, Haus Nr.32, Vater: Franz r., Wirth Mutter: Maria geb. Walleitnerin (Walleitner)
  • 1.1.4 Anna Maria Rettenbacher, geb. 13.9.1816, Lauffen, Haus Nr.32, Vater: Franz R., Wirth Mutter: Maria Walleitnerin (Walleitner)
  • 1.1.5 Theresia Rettenbacher, geb. 27.1.1819, Lauffen, Haus Nr.32, Vater: Franz R., Wirth Mutter: Maria Walleitnerin (Walleitner) (verst. 20.5.1829, "Stickkarthar")
  • 1.1.6 Ferdinand Rettenbacher, geb. 10.12.1820, Lauffen, Haus Nr.32, Vater: Franz Redenbacher (Rettenbacher) Mutter: Maria Walleithnerin (Walleitner)

Bei der Geburt verstorben. "..wegen langsamer Geburth. ..hat im Mutterlieb die Nottauf emfpangen..".

In diesem Zusammenhang wird der Vater Franz als Wirth und Küfelbeschlager genannt.


Anna Maria (siehe oben 1.1.4) hatte ein lediges Kind namens Mathias, das nach ca. einem halben Jahr, am 4.11.1839 verstorben war. Der Matrikeneintrag dazu lautet:

  • 1.1.4.1 Mathias Rettenbacher, 1/2 Jahr, verst. 4.11.1839, Lauffen, Haus Nr.32, lediges Kind der Anna Maria Rettenbacher, "Wirthstochter"


Verbindungen zu Familie Hinterberger

Vordergründig interessant erscheint zunächst die Verbindung zur Familie Hinterberger über "Leopold Rettenbacher"


3) Leopold Rettenbacher

Leopold Rettenbacher wurde am 15.12.1814 in Lauffen bei Bad Ischl, als Sohn des Gastwirts Franz Xaver Rettenbacher und dessen Gattin (Anna) Maria geboren (siehe oben unter Punkt 2)

Er war als "Chyrurg" in Steyregg tätig und hat auch dort bis zum 30.8.1865 sein Leben verbracht.

Er war der zweite Gemahl der Anna Hinterberger - einer Tochter des "Chyrurgen" Johann Georg Michael Hinterberger aus Kleinmünchen - die am 12.7.1840 in Steyregg geheiratet hatten.

Anna Hinterberger's erster Mann war ebenfalls ein "Chyrurgius", Dr. August Heinrich Köhler, aus Grimma in Sachsen stammend, mit dem sie auch zahlreiche, gemeinsame Kinder hatte.



4) Ferdinand Rettenbacher

Leopold Rettenbacher hatte offenbar Verwandtschaft in Hellmonsödt: Ferdinand Rettenbacher, ebenfalls "Chyrurg".

Ein Hinweis auf die Verwandtschaft kann der Umstand sein, dass seine Gattin Anna Rettenbacher (geb.Hinterberger) in Hellmonsödt verstorben war und in Steyregg begraben wurde.

Ihr Ableben könnte bei einem Besuch ihres (?) Schwagers, (?) Schwiegersohnes geschehen sein

  • Ferdinand Rettenbacher ist als "Chyrurg und Hausbesitzer" am 8.12.1870 im 40sten Lebensjahr in Helmonsödt Nr. 26 verstorben.

Er hatte an der Adresse "Markt 59, in Hellmönsödt (jetzt Haus Nr.19 in der Ortsmitte?)" gewohnt.


Wenn die Angabe seines Alters - "40 J." - in der Sterbematrik stimmt, so wäre er demnach ca. im Jahr 1830 geboren.

  • ToDo: Recherche bzgl. Geburtsort und Familie von Ferdinand Rettenbacher (Eventuell ebenso in Lauffen bei Bad Ischl), vielleicht ein jüngerer Bruder oder Neffe von Leopold Rettenbacher.


Ferdinand Rettenbacher war als "Chyrurg" im Alter von 40 Jahren am 8.12.1870 in Hellmonsödt verstorben.
Nach dem Ableben des "Chyrurgen" Ferdinand Rettenbacher hatte seine hinterlassene Witwe Maria Rettenbacher eine Zeitungsannonce veröffentlichen lassen, für die Suche nach einem Pächter des "Chirurgates" in Hellmonsödt (vg. Linzer Tagespost, 11.12.1870, S. 5)


5) Michael Rettenbacher, ein Müller aus Enzenau

Jener Michael Rettenbacher scheint zumindest zweimal in einer Taufmatrik von Lauffen als (Tauf-)Pate auf:

a) 15.8.1802

b) 21.12.1805


6) Wundarzt Jüllich in Lauffen

In Lauffen verbrachte "Wundarzt Jüllich" sein Leben, das für ihn am 23.3.1840 in Lauffen als 83-jähriger geendet hatte.

Ein Zusatzvermerk weist darauf hin, dass es aus Wien stammte.

Vielleicht war er eine treibende Kraft, die den Gastwirtssohn Leopold Rettenbacher für eine Ausbildung als Wundarzt bzw. "Chyrurg" motivieren oder fördern konnte.

"Jüllich" wohnte in Lauffen, Haus Nr.24.