Joseph Frank

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Arbeitssammlung zu Prof. Joseph Frank

Joseph Frank (sen.)


  • Prof.Joseph Frank (18.10.1830, Heidenpiltsch / Bílčice / CZ, Nr.59 - 25.3.1898, Marburg / Maribor /SK)
Sohn des Anton (Florian) Frank und der Viktoria geb. Röhrich.
Joseph Frank und Aloisia Hinterberger hatten am 20.4.1857 geheiratet; Aloisia war eine Tochter des Arztes Dr.Anton Hinterberger.
Trauzeugen waren Dr. Heinrich Hinterberger (Arzt in Gmunden) und Johann Körbl ("Official bei der k. k. Staatsbuchhaltung", Vater von Dr. Karl Körbl).
Joseph Frank und Aloisia Hinterberger hatten am 20.4.1857 in Desselbrunn geheiratet.



  • Aloisa Frank geb. Hinterberger war bereits im 37. Lebensjahr, am 6.6.1870 in Windern 25 (Gem. Desselbrunn) verstorben.
Aloisia Frank geb. Hinterberger war am 6.6.1870 in Windern 25, Desselbrunn, verstorben.


  • Joseph Frank war Realschul-Professor in Linz und (prov.) Bezirksschulinspector für Vöcklabruck (1869) und Bez.Schulinsp. für den Landbezirk Linz (1871/72).
Später dann Direktor der Staatsrealschule in Marburg / Maribor SL (siehe dazu auch den Nekrolog unten).


Am 25.3.1898 war Prof. Josef Frank in Marburg (Maribor) verstorben, in der damals lautenden Pfarrhofgasse Nr. 2:

Prof. Josef Frank war am 25.3.1898 in Marburg (Maribor) verstorben:.





Familie, Kinder, Verwandte,etc.

Joseph Frank (sen.) war mit Aloisia Hinterberger verheiratet (geb. 11. Nov. 1832, Windern 25 - verst. 6. Jun. 1870, Windern)

Die Hochzeit fand am 20.4.1857 in Desselbrunn statt.

Trauzeugen waren Dr. Heinrich Hinterberger (Arzt in Gmunden, Vater von Heinrich Hinterberger (jun.)) und Johann Körbl ("Official bei der k. k. Staatsbuchhaltung", Vater von Dr. Karl Körbl).

Aloisia war unter anderem eine Schwester des Arztes und Chemikers Dr. Friedrich Hinterberger.

Joseph und Friedrich hatten häufig brieflichen Kontakt, vor allem auch aufgrund Joseph's teilweise angeschlagener Gesundheit und diesbezüglicher, freundschaftlicher Ratsuche bei Friedrich.



Kinder

  • Aloisia Josepha "Luise" Frank - geb. 21. Jul. 1858, Linz
Geburt der Aloisia Josepha Frank, am 21.7.1858 in Linz, Pfarre St. Matthias
  • Joseph Frank (jun.) - geb. 14. Jul. 1859, Linz - verst. 4.11.1912 / Graz (Überführung nach St. Pölten) - Ebenso im Lehramt wie sein Vater, Zuletzt Direktor der I. Staatsrealschule in Graz.
Geburt des Josef Frank, am 14.7.1859 in Linz, Pfarre St. Matthias
  • Anton Rudolph Frank, Dr.jur. (14.1.1861 in Linz, Pfarre St. Matthias - 17.11.1918 in Windern / Desselbrunn), verh. mit Leopoldine geb. Tanzer > Tochter Hertha Frank (verh. mit Dr. Paul Hopfgartner)
Geburt des Dr. Anton Rudolph Frank, am 14.1.1861 in Linz, Pfarre St. Matthias
Dr. Anton Frank war am 17.11.1918 in Windern 25, Pfarre Desselbrunn, als "Hofrat des obersten Rechnungshofes a.D. geb. in Linz, zuständig nach Wien, ..." verstorben.
"... Ehe mit Leopoldine Tanzer, am 4.4.1888 ..."


Dr. Anton Frank und Leopoldine Tanzer hatten am 3.4.1888 in Graz, Stadtpfarre Hl. Blut geheiratet.
Auszug aus der taufmatrik zur Taufe/Geburt der Leopoldine Auguste Anna Tanzer, am 20.10.1868 in Graz, Stadtpfarre Hl. Blut.



Geburt des Dr. Rudolph Anton Frank, am 23.6.1862 in Linz, Pfarre St. Matthias
  • Robert Alfred Frank, Dr., geb. 13.2.1864, Linz (Spittelwiese Nr. 1282, Pfarre "Linz, Heilige Familie", ehemalig St. Joseph)
Geburt des Dr. Robert Alfred Frank, am 13.2.1864 in Linz, Pfarre St. Matthias
Geburt des Dr. Friedrich Frank, am 17.8.1865 in Windern 25, Gde. Desselbrunn
Verheiratet mit Berta geb. Mally
Beider Kinder waren
* Gerta
* Hartwig
* Elfriede
* Edith




Verwandtschaft

Familie Frank, so natürlich auch der in die Familie Hinterberger angeheiratete Joseph Frank, pflegte einen recht freundschaftlichen und regelmäßigen Kontakt mit der Familie Hinterberger, allen voran Hugo Hinterberger und sein Bruder Dr.Alexander Hinterberger bzw. deren Mutter Natalie Hinterberger geb. Bauer.

Joseph's Gattin, Aloisia geb. Hinterberger, hatte von ihrem Vater Dr.Anton Hinterberger ein schönes Haus in Windern geerbt - Windern 25 -, das fortan ein Fixpunkt der sommerlichen oder jahrüber stattfindenden Treffen beider Familien Hinterberger und Frank war.

.. ..



Nekrolog zu Joseph Frank (sen.) aus einem Jahresbericht (vgl. Familienbuch v. Hugo Hinterberger, 1921)

Einen Eindruck, wie in früheren Zeiten der Taten von z.B. öffentlich tätigen Menschen gedacht wurde, schafft der folgende Nekrolog über Joseph Frank.


"..

Am 25.März 1898 schloss nach langem und furchtbarem Leiden ein edler Schulmann, ein überaus guter Vater, ein seltener Mann für immer seine Augen; zwei Tage später wurde er unter großer Teilnahme Marburgs, unter dem tiefsten Schmerze seiner Angehörigen, zum herben Leidwesen unserer Anstalt bestattet. Es war der k.k. Schulrat Josef Frank, welcher durch 21 Jahre, von 1874-1895, als Direktor die Staatsrealschule in Marburg in pflichteifrigster und erfolgsreichster Weise leitete.

Im 26. Jahresbericht dieser Anstalt wurde, nach dem Scheiden des k.k. Schulrates J. Frank von seinem Amte, seiner Wirksamkeit mit verehrender Dankbarkeit gedacht. Es ist jedoch für jeden, der mit ihm gearbeitet, der ihn hochschätzend gekannt, Bedürfnis, sein schlichtes und doch so bedeutendes Bild für das Leben festzuhalten und es ist auch für die Jugend von großem erziehlichem Werte, wieder und wieder an solch hehre Vorbilder der Treue, der Pflicht und der Arbeit erinnert zu werden, damit sie nacheifere und so die Tätigkeit eines edlen Daseins zu einer noch über das Grab hinaus nachwirkenden, unvergesslichen gestalte.

In demselben Jahre als unser Monarch, genau zwei Monate später als dieser, geboren, verlebte Schulrat Frank in seinem Geburtsorte Heidenpiltsch an der mährisch-schlesischen Grenze, als Sohn eines Müllermeisters, eine freundliche Jugend am Lande; mit zwanzig Jahren hatte er die Mittelschule, das Gymnasium in Troppau durchgemacht, mit 24 Jahren war sein Universitätsstudium beendigt; hierauf trat er sogleich das Mittelschullehramt an der Realschule in Linz an, wo er 20 Jahre in berufseifrigster Weise wirkte. Darnach war er 21 Jahre Direktor unserer Anstalt. Dies der ganze so ungemein schlicht erscheinende Lebenslauf eines wahren Schulmannes.

Und doch wie unendlich viel erziehliche schwere Arbeit liegt in 41 Jahren lehrenden Wirkens; wie viel Liebe zum Berufe, zur Jugend erscheint in so langer unermüdlicher Tätigkeit, aber auch wie groß ist die Liebe und Verehrung, die man in so langer Zeit ernten kann. Und diese Ernte war für den verehrten verstorbenen eine reiche!

Es war am 30.September 1874, als der Schreiber dieser Zeilen in der Direktionskanzlei der Marbuger Staatsrealschule zum erstenmale mit em damals neuernannten Direktor Josef Frank zusammentraf; das gewinnende liebenswürdig bescheidene Wesen des neuen Direktors kam sofort zum Ausdrucke. Den damaligen provisorischen Leiter der Anstalt, den seither verstorebenen Professor Josef Nawratil, in der taktvollsten Weise und nur nach und nach seines Amtes enthebend, trachtete er, alles Eingelebte schonend, erst überall den richtigen Einblick zu gewinnen, jedem Mitgliede seines Lehrkörpers, jedem Schüler herzlich zu begegnen. Und vom Beginne seines Wirkens in Marburg an blieb ihm bis zum Schlusse das rasch gewonnene Zutrauen im Amte, die Zuneigung von Lehrern und Schülern treu. Ich habe niemals in meiner beim ersten Begegegnen gefassten festen verehrenden Anhänglichkeit wanken können; der elde Mann, den auch ein tief religiöses Gefühl auszeichnete, war außerstande, jemand wissentlich zu verletzen!

Bei pünktlicher eigener Pflichterfüllung forderte er sie wohl auch von allen, aber er war immer mehr ein mahnender Vater, als ein strenger vorgesetzter. Und wie war er erst ein väterlicher Freund der Jugend gegenüber; wie fühlte er mit derselben und sorgte für diese! Wie hart kam es ihm an zu strafen; wie warm drangen mahnende, aus fühlendem Herzen sprießende Worte über seine oft hiebei bebenden Lippen zum Verirrten. Ich war manchmal Zeuge von wirklich herzbewegenden Szenen, die sich zwischen Direktor und Schüler in der Kanzlei abspielten; es musste schon ein ganz verhärtetes Gemüt sein, das nach solchen Anprachen unerschüttert von dannen ging. War aber ein Zuspruch vergebens, sah Direktor Frank im Amte etwas nicht ganz zu lobendes, dann war auch seine Stimmung tagelang zur unabsichtlichen Schau, bis man sein Wollen erriet oder sich ihm Gelgenheit bot in schonendster Weise sich auszusprechen oder zu sehen, dass alles wieder auf gutem Wege sei.

35 Professoren und Lehrer dienten unter ihm, an dritthalbtausend Schüler saßen vor ihm in den Bänken, seiner ruhigen klaren Vortragsweise lauschend, oder ihn als helfenden gütigen Prüfer verehrend; nicht in umfangreichen Schriften oder großen öffentlichen Reden wirkend, im eng umgrenzten Rahmen der Schule segensreich tätig, erreichte er eine glückliche Entwicklung der jungen Anstalt, die er nach erst vierjährigem vollständigen Bestande übernahm und aufblühend, in allen Teilen in sorgsamster Art geordnet, hinterließ. Schriftstellerisch trat er nur einmal in einem Linzer Jahresberichte hervor.

Dass sein Wirkn auch oberbehördliche Anerkennung fand, ist selbstverständlich; mehrfache bleobende Anerekennungen, die Verleihung des Ritterkreuzes des Franz Josef-Ordens und des Schulratstitels waren dessen volle Beweise. Immer aber blieb er der bescheidene, selbstlose, niemals hervortretende und doch bedeutende Mann. Ich erinnere mich nur ein einzigesmal, das kaiserliche Ehrenzeichen auzf seiner Brust glänzen gesehen zu haben, und auch diente ich noch acht Jahre nach dieser Auszeichnung unter ihm. Er bat auch stets, ihn nicht mit dem Schulratstitel anzusprechen! In seiner Schlichtheit wirkte er umso eindrucksvoller.

Aber auch sonst fand er bei seinem schweren Berufe noch Zeit, anderweitig zu arbeiten; viele Jahre war er ein stilles sehr tätiges Mitglied des hiesigen Gemeinderates und seiner Schulsektion, des Stadtschulrates, jedes wohltätigen und mit der Schule in Zusammenhang zu bringenden Vereines wärmster Förderer. Als Deutscher ein treuer Sohn seines Volkes (sic!), war er ein abgesagter Gegner jeder nationalen Übertriebenheit oder sonstigen Unduldsamkeit. Ein klarer wissenschaftlicher hochgebildetere Geist, war er keinem Gebiete menschlicher Forschung fremd und dadurch ein zutreffender Berater aller, die seinen Rat und seine Meinung suchten; nie drängte er die letztere jemand auf, er war im Gegenteile kar mit seinen Worten. Aber diese trafen immer das Richtige und hatten Bedeutung. Seine nie erlahmende Arbeitskraft hat namentlich sein Nachfolger immer wieder Gelegenheit anzustaunen und zu bewundern. Stark wie sein Geist war auch sein Körper; jedes Unwohlsein mit eisernem Willen bekämpfend, gab er nur ein einzigesmal in den 21 Jahren seiner leiteneden Tätigkeit einer ärztlichen Anordnung nach, die einige Zeit Berufsenthebung forderte. Und da arbeitete er ununterbrochen vom Krankenzimmer aus. - Zwei und einhalb Jahre war es ihm vergönnt, einen hochverdienten Ruhestand zu genießen, und in seiner Zurückgezogenheit die fortwährend persönlich entgegengetragene Verehrung seiner einstigen untergebenen Lehrer und seiner Schüler in milder Freundlichkeit abzuwehren.


Un dauch in dieser Zeit war er rastlos tätig; ein eifriger Leser alles Guten, en tüchtiger Kenner des Schönen und der Musik, nahm er überdies wieder die Arbeit im Gemeinderate und in mehreren schulfördernden Vereinen auf. Ein tückisches, sich schon lange vorbereitendes inneres Leiden zehrte binnen zwei Monaten seine so reiuchen Kräfte auf; am 1. Februar l. J. habe ich ihn zum letztenmals gesproichen und liebe unvergeßliche Worte von ihm gehört!

Was er im Familienleben gewesen, das muss man son seinen wackeren Kindern schildern hören; er hat darüber sehr selten gesprochen. Das war ein Gebiet, das er im Amte nicht gern berührt haben wollte, das gehörte einzig und allein ihm und den Seinen. Dort fand er wohl das wahre Glück! Mit 27 Jahren gründete er sich seine Familie, nach 13 Jahren schon verlor er seine treue Gattin; fünf wackere, bereits alle in höheren, schönen Berufsstellungen sich befindene Söhne und eine ihn bis zum Lebensende aufopfernd betreuende Tochter verehrten ihn unbegrenzt, und vereinigt sich mit deren brennendem Schmerze das tiefe Leid der Schule.

Der große Leichenzug am Sonntage den 27.März l.J., an dem sich alles, was in Marburg den edlen Entschlafenen zu würdigen imstande war, beteiligte, zeigte den großen Verlust, den unsere Stadt und die Realschule erlitten; die besten Bürgerkreise, der Gemeinderat, das Gymnasium, die Lehrerbildungsanstalt, alle übrigen Schulen der Stadt waren vertreten. Die Schüler der Realschule, der gesamte Lehrkörper gingen trauernd mit; zahlreiche Kränze, darunter selbstverstaändlich auch von unserer Anstalt, wurden unter den Klängen eines ergreifenden Grabchores, den Realschüler sangen, auf die letzte Ruhestätte unseres auf immer schlafen gegangenen ehemaligen Direktors Josef Frank niedergelegt. Zahlreich waren auch die schriftlichen Beileidskundgebungen, die dem Lehrkörper zugingen, es seien erwähnt die Zuschriften der Herren Landesschulinspektoren Dr.Joh. Zindler und Wilhelm Linhart, der Direktionen der Staatsrealschule in Graz, der Staatsgymnasien in Kremsmünster und Cilli, der Landesrealschule in Waidhoifen an der Ybbs, der hiesigen Lehrerbildungsantsalt, des Offiziers-Korps der hiesigen k.u.k. Infanterie-Kadettenschule, dann verschiedener ehemaliger Mitglieder des Lehrkörpers unserer Anstalt.

Zwei Tage lang wehte vom Giebel des Realschulgebäudes, das den Verstorbenen 21 Jahre lang so oft und aberoft sorgend und arbeitend in seinen Mauern gesehen, die schwarze Trauerfahne!

Es ruhen nun fünf seit der 1850 erfolgten Gründung der Marburger Realschule verstorbene Direktoren und Leiter dieser Anstalt auf dem hiesigem Gottesacker. Aus der Zeit der unselbständigen Unterrealschule: Kaspar Widerhofer (gest. 1865), Andreas Schocher (gest. 1865) und Vincenz Wirth (gest. 1866). Seit der Errichtung der Oberealschule: Josef Eßl (gest. 1874) und Josef Frank (gest.1898).

Das Andenken des Schulrates Josef Frank wird in unserer Anstalt nie erlöschen und in vollem Segen nachwirken!

Auf unserem städtischen Friedhofe stehen auf dem Denksteine über der Ruhestätte eines heimischen Dichters folgende Worte:

"Was wir bergen - in den Särgen

ist der Erde Kleid;

was wir lieben - ist geblieben,

bleibt in Ewigkeit."


Der Verfasser des vorstehenden Nekrologs ist Professor Gustav von Knoblich, der nachfolgende Direktor der Schule.


  • Nachruf zu Josef Frank (sen.), Quelle: Marburger Zeitung, 27.3.1898, S. 5, S.12
Nachruf zu Josef Frank (sen.),
Quelle: Marburger Zeitung, 27.3.1898, S. 5, S.12


  • Nachruf zu Josef Frank (sen.), vgl. Text oben, Quelle: XXVIII. Jahresbericht der k. k. Ober-Realschule in Marburg, 1897/98, S. 11 ff
Nachruf zu Josef Frank (sen.), vgl. Text oben,
Quelle: XXVIII. Jahresbericht der k. k. Ober-Realschule in Marburg, 1897/98, S. 11 ff



Nachruf zu Josef Frank in der Marburger Zeitung, vom 27.3.1898, Nr.25, 37ster Jahrgang

"..


Marburger Nachrichten. (Todesfall.)

Am Morgen des vergangenen Freitags starb hier der k. k. Schulrath und Oberrealschul-Director i.R. Herr Josef Frank, Ritter des Franz Josefs-Ordens, Gemeinderath der Stadt Marburg,

welcher sich um das Wohl unserer Stadt im allgemeinen, sowie um das einer hervorragenden Lehranstalt im besonderen die anerkennenswertesten Verdienste erworben hat. Aus dem 26. Jahresberichte der k. k. Staats-Oberrealschule in Marburg (Geschichtsabriss der Anstalt, von Director G. Kiwbloch) entnehmen wir noch folgende Daten.

Herr Josef Frank wurde mit allerhöchster Entschließung vom 13. September 1874 zum Director der Anstalt ernannt und wirkte in wahrhaft väterlich-segensreicher Weise durch 21 Jahre in diesem Amte.

Mit ihn, beginnt ein Abschnitt steter ruhiger Fortentwicklung der Anstalt, gefördert durch die unablässig ernste, berufsgetreueste und erfolgreichste Arbeit des Directors.

Anspruchslos in der schönsten, weitesten Bedeutung, selten bescheiden und so karg mit Mittheilungen aus seinem eigenen Leben, dass es mir, der ich doch durch 17 Jahre die Ehre hatte, unter Director Frank zu dienen, nur Weniges möglich ist, über sein Vorleben zu bringen.


Geboren am 18. October 1830 zu Heidenpiltsch an der mährisch-schlesischen Grenze, als der Sohn eines Müllermeisters, besuchte er das Gymnasium in Troppau vom Jahre 1842 - 1848, dann die Lyceal-Classen in Olmütz von 1848-1850.

Im Jahre 1850 bezog er die Universität in Wien, wo er sich philosophischen Studien widmete.

Ende des Jahres 1854 wurde er in Linz an der Realschule Supplent, an welcher Anstalt ihn das Ministerium 1856 auch zum wirklichen Lehrer ernannte.

Im Jahre 1857 verehelichte er sich mit Luise Hinterberger, Arztenstochter aus Windern bei Gmunden;


Nach 13jähr. Ehe verlor er 1870 seine Gattin, die ihm eine Tochter und fünf Söhne hinterließ.

Von den Söhnen sind heute 3 Aerzte, 1 Professor und 1 Finanzwach-Obercommissär. Aus der Zeit seiner Linzer Amtswirksamkeit stammt auch eine wissenschaftliche Arbeit, die Director Frank 1856/7 im Jahresberichte der Oberrealschule in Linz veröffentlichte;

sie führte den Titel "Ueber die neueren Ansichten von dem Wesen der Wärme."


Nach 20-jähriger Lehrthätigkeit in Linz leitete er dann 21 Jahre die Marburger Staats-Oberrealschule!

35 Professoren und Lehrer dienten unter Director Josef Frank, sie alle ausnahmslos, sowie die zahlreichen Schüler, verehrten und verehren in ihm einen Vater.

Die Milde des letzteren wusste er jederzeit glücklich mit dem Ernste des Vorgesetzten zu paaren;

sein Ârbeitsfleiß kann nur von Augenzeugen ermessen werden, er ist geradezu unerreicht. Sein vielseitiges, tiefes Wissen befähigte ihn zu einem richtigen Urtheil auf allen Gebieten, - zu einem mit unbegrenztem Vertrauen angehörten Berather.


Sein langes erfolgreiches Wirken an der Anstalt fand in mehreren Erlässen der Oberbehörden Anerkennung; so wurde ihm für die umsichtige Leitung der Anstalt mit den Erlässen des k. k. L.S.R. vom 22. Jänner 1880, Z. 7587, dann vom 10. März 1881, Z. 497 die verdiente Anerkennung ausgesprochen. Mit allerhöchster Entschließung vom 21. August 1886 wurde ihm in Anerkennung seiner vieljährigen (30jährigen) erfolgreichen Wirksamkeit im Schulamte das Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens allergnädigst verliehen.

Eine größere Schulfeier fand aus diesem Anlasse statt. Mit allerhöchster Entschließung vom 30. März 1893 wurde er mit dem Titel eines k. k. Schulrathes allergnädigst ausgezeichnet." --


Der Verblichene erfreute sich wegen seines lauteren Charakters und ungemein liebenswürdigen Wesens der ungetheilten Achtung und Verehrung aller, die mit ihm jemals in Berührung gekommen waren.

Sehr schmerzlich empfinden das Hinscheiden des ehrenwerten Mannes außer seinen Angehörigen, die ihren Verlust auf das Schmerzlichste beklagen, die Professoren der k. k. Staatsoberrealschule, die in ihm einen warmfühlenden, hochherzigen Director und Berufsgenossen hochschätzten und alle Schüler, die während seiner Amtsthätigkeit die Staatsoberrealschule besuchten.


Innigste Theilnahme wird duftige Kränze auf das Grab des edlen Menschen legen, dem die Erde leicht sein möge!


.."


Fotos, Abbildungen

Joseph Frank (sen.)
Joseph Frank (sen.) war am 25.3.1898 in Marburg a. d. Drau (Maribor) verstorben.
Quelle: Marburger Zeitung, vom 27.3.1898, Nr. 25, 37. Jahrgang
Joseph Frank (sen.) war am 25.3.1898 in Marburg a. d. Drau (Maribor) verstorben.
Quelle: Marburger Zeitung, vom 27.3.1898, Nr. 25, 37. Jahrgang
Joseph Frank (sen.) war am 25.3.1898 in Marburg a. d. Drau (Maribor) verstorben.
Quelle: Marburger Zeitung, vom 27.3.1898, Nr. 25, 37. Jahrgang
Joseph Frank (sen.) war am 25.3.1898 in Marburg a. d. Drau (Maribor) verstorben.
Quelle: Grazer Tagblatt, vom 26.3.1898, Nr. 85, 8. Jahrgang, S. 4
Dr. Friedrich Frank war am 12.2.1913 in Steyr bzw. in Linz verstorben.
Quelle: Marburger Zeitung, vom 13.2.1913 Nr. 19, 52. Jahrgang