"Dr.Friedrich Hinterberger": Unterschied zwischen den Versionen

 
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===Studium bzw. Praktikum in Erlangen, an der heutigen Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Wintersemester 1848===
===Studium bzw. Praktikum in Erlangen, an der heutigen Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Wintersemester 1848===
Friedrich Hinterberger war im Praktums- bzw. Studiensemenster (Wintersemester 1848) Student der Medizin bei '''[https://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_von_Gorup-Bes%C3%A1nez Dr. Eugen Frhr. v. Gorup-Besánez]'''.


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|[[Datei:friedrich-hinterberger-erlangen-8-11-1848.jpg|400px|thumb|left|Friedrich Hinterberger hatte am 8.11.1848 an der Universität Erlangenn unter der laufenden Nummer 30 immatrikuliert (vgl. Personal-Bestand der Großherzoglich Hessischen Ludewigs-Universität Giessen, Sommer-Semester von Ostern bis Michalies 1849, S. 19)]]
|[[Datei:friedrich-hinterberger-erlangen-8-11-1848.jpg|400px|thumb|left|Friedrich Hinterberger hatte am 8.11.1848 an der Universität Erlangen, unter der laufenden Nummer 30 immatrikuliert (vgl. Personal-Bestand der Großherzoglich Hessischen Ludewigs-Universität Giessen, Sommer-Semester von Ostern bis Michalies 1849, S. 19)]]
|[[Datei:friedrich-hinterberger-erlangen-8-11-1848-s22_.jpg|400px|thumb|left|Im Studierendenverzeichnis der Universität Erlangen findet man Friedrich Hinterberger als Student der Medizin, immatrikuliert im Wintersemester 1848. <br />(vgl. Uebersicht des Personal-Bestand bei der königlich-bayerischen Friedrich-Alexanders-Universität Erlangen, Winter-Semester 1848/49, S. 22)]]
|[[Datei:friedrich-hinterberger-erlangen-8-11-1848-s22_.jpg|200px|thumb|left|Im Studierendenverzeichnis der Universität Erlangen findet man Friedrich Hinterberger als Student der Medizin, immatrikuliert im Wintersemester 1848. <br />(vgl. Uebersicht des Personal-Bestand bei der königlich-bayerischen Friedrich-Alexanders-Universität Erlangen, Winter-Semester 1848/49, S. 22)]]
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Die Sudierendenliste von 1848 weis Friedrich Hinterberger und Hermann Vielguth (aus Linz) als immatrikulierte Studenten der Medizin aus.
Die Sudierendenliste von 1848 weist '''Friedrich Hinterberger''' und '''[http://www.zobodat.at/pdf/JOM_104_0135-0149.pdf Hermann Vielguth]''' (aus Linz) als immatrikulierte Studenten der Medizin aus.
 
Beide waren mit zwei weiteren Studierenden '''Franz Schraml''' (aus Salzburg, Stud. Medizin), sowie  '''Moritz Kudlich''' (aus Wien, Stud. d. Rechte)und Franz Wurm (aus Riedau, Stud. d. Rechte) die einzigen Studenten aus dem damaligen Österreich.  


Beide waren mit zwei weiteren Studierenden Franz Schraml (aus Salzburg, Stud. Medizin), sowie  Moritz Kudlich (aus Wien, Stud. d. Rechte)und Franz Wurm (aus Riedau, Stud. d. Rechte) die einzigen Studenten aus dem damaligen Österreich.




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===Studium bzw. Praktikum in Gießen, an der  heutigen Justus-Liebig-Universität Gießen, Sommersemester 1849===
===Studium bzw. Praktikum in Gießen, an der  heutigen Justus-Liebig-Universität Gießen, Sommersemester 1849===
Friedrich Hinterberger, im Praktums- bzw. Studiensemenster 1849 (Sommersemester) Student der Medizin bei '''[https://de.wikipedia.org/wiki/Justus_von_Liebig Justus v. Liebig]'''.


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|[[Datei:dr-friedrich-hinterberger-giessen-1849.JPG|400px|thumb|left|Friedrich Hinterberger hatte am 27.5.1849 an der Universität Giessen unter der laufenden Nummer 2954 immatrikuliert (vgl. Kössler, Franz, 1976, Register zu den Matrikeln und Inskriptionsbüchern der Universität Gießen WS 1807/08 - WS 1850, S. 79)]]
|[[Datei:dr-friedrich-hinterberger-giessen-1849.JPG|400px|thumb|left|Friedrich Hinterberger hatte am 27.5.1849 an der Universität Giessen unter der laufenden Nummer 2954 immatrikuliert (vgl. Kössler, Franz, 1976, Register zu den Matrikeln und Inskriptionsbüchern der Universität Gießen WS 1807/08 - WS 1850, S. 79)]]
|[[Datei:studierenden-verzeichnis-universität-giessen-1849.jpg|400px|thumb|left|Im Studierendenverzeichnis der Universität Giessen findet man Friedrich Hinterberger als Student der Medizin, immatrikuliert im Sommersemester 1849. <br />Es waren mit Theodor Sittig (Chemie) dieser Liste nach beide die einzigen zwei Studenten aus der österreichichen Monarchie zu diesem Zeitpunkt an dieser Universität. (vgl. Personal-Bestand der Großherzoglich Hessischen Ludewigs-Universität Giessen, Sommer-Semester von Ostern bis Michalies 1849, S. 19)]]
|[[Datei:studierenden-verzeichnis-universität-giessen-1849.jpg|200px|thumb|left|Im Studierendenverzeichnis der Universität Giessen findet man Friedrich Hinterberger als Student der Medizin, immatrikuliert im Sommersemester 1849. <br />Es waren mit Theodor Sittig (Chemie) dieser Liste nach beide die einzigen zwei Studenten aus der österreichichen Monarchie zu diesem Zeitpunkt an dieser Universität. (vgl. Personal-Bestand der Großherzoglich Hessischen Ludewigs-Universität Giessen, Sommer-Semester von Ostern bis Michalies 1849, S. 19)]]
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Die Sudierendenliste zeigt den Wohnplatz, in dem Friedrich Hinterberger damals einquartiert war: bei "J.H.Aubel" .  
Die Sudierendenliste zeigt den Wohnplatz, in dem Friedrich Hinterberger damals einquartiert war: bei "'''J.H.Aubel'''" .  


Es scheint, als wäre damit ein Zusammehang zu Heinrich Aubel herzustellen, der damals Liebigs Laboratoriumsdiener in Gießen war (vgl. Schwedt, Georg, 2013, Liebig und seine Schüler: Die neue Schule der Chemie, S. 131)
Es scheint, als wäre damit ein Zusammehang zu Heinrich Aubel herzustellen, der damals Liebigs Laboratoriumsdiener in Gießen war (vgl. Schwedt, Georg, 2013, Liebig und seine Schüler: Die neue Schule der Chemie, S. 131)
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Dr.Med.Friedrich Hinterberger verstarb am 19. März 1875 als "kaiserlicher Rath und Professor der k.k.Oberrealschule" in Wien.
Dr.Med.Friedrich Hinterberger verstarb am 19. März 1875 als "kaiserlicher Rath und Professor der k.k.Oberrealschule" in Wien (Ernennung zum "kaiserl. Rath" kurz zuvor per 14.3.1875).


Sein Grab, das zugleich letzter irdischer Ort eines Teils seiner Familie ist, befindet sich am Wiener Zentralfriedhof vis-á-vis der letzten Ruhestätte des Österreichischen Fußballers [http://de.wikipedia.org/wiki/Matthias_Sindelar Matthias Sindelar].
Sein Grab, das zugleich letzter irdischer Ort eines Teils seiner Familie ist, befindet sich am Wiener Zentralfriedhof vis-á-vis der letzten Ruhestätte des Österreichischen Fußballers [http://de.wikipedia.org/wiki/Matthias_Sindelar Matthias Sindelar].
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===Opianin===
===Opianin===


Eine kleine Besonderheit ist erwähnenswert: Friedrich Hinterberger gilt als Entdecker des von ihm so genannten '''Opianin''' (1851), eines chemischen Bestandteils "Ägyptischen Opiums".
Eine kleine Besonderheit ist erwähnenswert: Friedrich Hinterberger gilt in mancher Literatur als Entdecker des von ihm so bezeichneten '''Opianin''' (1851), eines chemischen Bestandteils "Ägyptischen Opiums".


Dem ist vorausgegangen, dass der Wiener Apotheker Kugler Jahre zuvor eine große Menge Ägyptischen Opiums zu Morphin verarbeitete, mittels Wasser löste und diese Lösung mit Ammoniak versetzte.
Dem ist vorausgegangen, dass der Wiener Apotheker Kugler Jahre zuvor eine große Menge Ägyptischen Opiums zu Morphin verarbeitete, mittels Wasser löste und diese Lösung mit Ammoniak versetzte.
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Ausschnitt (500kB): Der Titel seines Textes lautet [http://www.raschberg.com/de/docs_fam/friedrich-hinterberger/friedrich-hinterberger-opianin-S311ff.pdf "Beitrag zur Kenntnis der Quecksilberverbindungen der Alkaloide"]
Ausschnitt (500kB): Der Titel seines Textes lautet [http://www.raschberg.com/de/docs_fam/friedrich-hinterberger/friedrich-hinterberger-opianin-S311ff.pdf "Beitrag zur Kenntnis der Quecksilberverbindungen der Alkaloide"]
Anmerkung:
Wodurch sich dieses "neu entdeckte" Opianin von jenem unterscheidet, dessen Gewinnung z.B. bereits Hermbstaedt 1823 beschreibt, wäre zu klären (vgl. Hermbstaedt, Sigismund Friedrich, 1823, Elemente der theoretischen und practischen Chemie für Militärpersonen; besonders für Ingenieur- und Artillerie-Officiere: zum Gebrauche bei Vorlesungen und zur Selbstbelehrung. Dritte Abtheilung, welche die Lehre von den Säuren, von den Salzen, desgleichen von den Bestandtheilen der vegetabilischen und der animalischen Naturerzeugnisse enthält, Band 3, S.1123).


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|[[Datei:dr-friedrich-hinterberger-verein-naturkunde-presburg-1-II.jpg|200px|thumb|left|Dr.Friedrich Hinterberger wird 1856 in den "Verein für Naturkunde zu Presburg" aufgenommen, Quelle:Bruno Hinterberger]]
|[[Datei:dr-friedrich-hinterberger-verein-naturkunde-presburg-1-II.jpg|200px|thumb|left|Dr.Friedrich Hinterberger wird 1856 in den "Verein für Naturkunde zu Presburg" aufgenommen, Quelle:Bruno Hinterberger]]
|[[Datei:dr-friedrich-hinterberger-verein-naturkunde-presburg-kornhuber-1-II.jpg|200px|thumb|left|Detail: [https://en.wikipedia.org/wiki/Andreas_Kornhuber Dr. Andreas Kornhuber's] Unterschrift, als Sekretär des "Vereins für Naturkunde zu Presburg", Quelle:Bruno Hinterberger]]
|[[Datei:dr-friedrich-hinterberger-verein-naturkunde-presburg-kornhuber-1-II.jpg|200px|thumb|left|Detail: [[Dr._G._A._Kornhuber|Dr. Andreas Kornhuber's]] Unterschrift, als Sekretär des "Vereins für Naturkunde zu Presburg", Quelle:Bruno Hinterberger]]


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Dieses Aufnahmedokument wurde unterzeichnet, durch den Vereinspräsidenten Herrn k.k. Ministerialrathe '''[https://de.wikipedia.org/wiki/Ignaz_von_Plener Ignaz Edler v. Plener]''', durch den Vizepräsidenten k.k. Statthalterei-Rath '''Felix Reiser''', sowie durch den Vereinssekretär '''[https://en.wikipedia.org/wiki/Andreas_Kornhuber Dr. G. Andreas Kornhuber]'''.
Dieses Aufnahmedokument wurde unterzeichnet, durch den Vereinspräsidenten Herrn k.k. Ministerialrathe '''[https://de.wikipedia.org/wiki/Ignaz_von_Plener Ignaz Edler v. Plener]''', durch den Vizepräsidenten k.k. Statthalterei-Rath '''Felix Reiser''', sowie durch den Vereinssekretär '''[[Dr._G._A._Kornhuber|Dr. Andreas Kornhuber]]'''.




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Untersuchungen des Ochsenhornes (in Liebigs Annalen 1849, Studium / Praktikum in Gießen)
Untersuchungen des Ochsenhornes (in Liebigs Annalen 1849, Studium / Praktikum in Gießen)


Beitrag zur Kenntnis der Quecksilber-Verbindungen der Alkaloide ()
[http://www.raschberg.com/de/docs_fam/friedrich-hinterberger/friedrich-hinterberger-Annalen-der-Chemie-u-Pharmacie-red-311.pdf Beitrag zur Kenntnis der Quecksilber-Verbindungen der Alkaloide] (vgl. Wöhler, Liebig, Kopp, 1852, Annalen der Chemie und Pharmacie, S.311)


Über einige Doppelsalze des Cyanquecksilbers (1852)
Über einige Doppelsalze des Cyanquecksilbers (1852)
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Beiträge zur chemischen Technik (1861, 1862, 1865)
Beiträge zur chemischen Technik (1861, 1862, 1865)


Zersetzung des Terpentinöles in der Glühhitze (mit Studienkollegen und Freund Prof. Hlasiwetz, 1868)
Zersetzung des Terpentinöles in der Glühhitze (mit Studienkollegen und Freund [https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Hlasiwetz Prof. Hlasiwetz], 1868)


Über Excretin (1873)
Über Excretin (1873)
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